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Königreich Bhutan
Im Schutz der Dzongs
Bezaubernde Landschaften
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Das Himalaya-Königreich Bhutan

Das Himalaya-Königreich Bhutan, zwischen Indien und China, ist eine friedvolle, abgeschiedene Gebirgsoase von einzigartiger Schönheit in Natur, Architektur und Kultur. Wegen touristischer Einschränkungen ist dieses Land bisher keine Destination der Masse geworden.

In Phuntscholing, der Grenzstadt im indischen Flachland, kommt es zur ersten Begegnung mit dem Himalayastaat und seinen Bewohnern. Ein farbenprächtiger Torbogen aus Holz kündigt den Beginn an von Druk Yul, Reich des Drachens, wie die Einheimischen Bhutan nennen. Die Fahrt mit dem Bus von diesem Grenzort nach der Hauptstadt Thimphu (Informationen in Englisch Thimphu) ist eine sanfte Einstimmung in dieses Land.

Die 180 Kilometer lange Reise führt auf einer kurvenreichen Strecke von der subtropischen bis in die hochalpine Landschaft, von wenigen Metern über Meer bis in die Höhe von über 3'000 Metern. Nicht nur die Landschaft, die Architektur, die Flora und Fauna, sondern auch das Aussehen der Menschen wechselt vom indischen zum mongolischen Typ. Unterwegs begegnet man Nomaden mit ihren Tieren und Strassenarbeitern und trifft nach einer siebenstündigen Fahrt in Thimphu ein.

Thimphu, Hauptstadt von Bhutan

Thimphu ist das Herz von Bhutan und liegt 2'370 Meter hoch (Informationen in Englisch Thimphu). Beim ersten Anblick erscheint das "grosse Dorf", wie die Ausländer diese Hauptstadt bezeichnen, wie eine Marzipanstadt. Was dieser Flecken zum eigentlichen Herzen des Landes macht, ist der Tashichho-Dzong, übersetzt Festung der Glück verheissenden Religion, (Bilder Tashichodzong)und liegt am Ausgang der schnell wachsenden Hauptstadt.

Der Dzong, wie die Kurzbezeichnung lautet, beherbergt mehr als 2000 Beamte, Minister und Angestellte und 1'000 Mönche in über 100 Räumen.

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Im Schutz der Dzongs
HM the King of Bhutan (47h Drul Gyalpo) with India's Deputy PM LK Advani (2003)

Die Staatsreligion ist der Mahayana-Buddhismus in tantrischer Form. In einigen Tälern Bhutans wurde der tantrische Buddhismus schon im 8. Jahrhundert Volksglaube, eine zweite Bekehrungswelle im 12. Jahrhundert erfasste das gesamte Land.

Der Dzong Tashichodzong (Informationen in englischer Sprache Tashichodzong) ist der Amtssitz des Königs. (Informationen in Englisch Bhutan's Royal Family)

(Informationen in englischer Sprache Royal Family)

Tashichodzong in Thimphu

Nicht nur Thimphu (Informationen in englischer Sprache Thimphu), sondern alle wichtigen Ortschaften besitzen an strategischen Punkten - zumeist auf einer Anhöhe oder an Flüssen - eine Festung. Diese Klosterburgen wurden nach dem 12. Jahrhundert gebaut und sind heute Sitze weltlicher und geistlicher Macht. Gab es Krieg, suchte die ganze Bevölkerung eines Tals Schutz in der Klosterburg. So ist die Geschichte Bhutans eine Geschichte der Dzongs und ihrer Fürsten. Diese mächtigen Bauwerke wurden ohne Nägel und Bolzen gebaut. Unter der Führung des Staatsgründers Shabdung Ngawang Namgyal (1594-1651) erlebte der Dzong-Bau seine Blüte.

Simthoka Monastery

In der Nähe der Hauptstadt liegt auch das Frauenkloster Zilukha, die Schule für Handarbeit mit herkömmlichen Unterrichtsmethoden oder neuerdings der weltweit höchstgelegene Golfplatz. Etwa sechs Kilometer südlich von Thimphu befindet sich der älteste Dzong des Landes, Simtokha, wo heute eine bekannte Lamaschule einquartiert ist.

Im alten Tempel sind Buddha- und Bodhisattva-Statuen und Fresken zu bewundern, die tausend Buddhas darstellen.

Für den Besuch der Dzongs und Tempel brauchen Touristen in der Regel eine besondere Bewilligung, welche vom lokalen Reiseorganisator eingeholt wird.

Die Wege innerhalb des Königreiches faszinieren durch ihre artenreiche Vegetation und den speziellen Häuserbau. Besonders die Landschaften wechseln wie die Bilder in einem Kaleidoskop und variieren zwischen subtropischer Fülle, fruchtbaren Tälern mit ansteigenden Reisterrassen, reissenden Strömen, Hochwäldern und der Region des ewigen Schnees mit dem Himalaya-Gebirge, der gewaltigen Götterburg, an der sich immer wieder Glaube und Aberglaube, Mythos und Legende, Fantasie und Furcht der Menschen entzündet hat. Ein ähnliches einmaliges Kaleidoskop-Erlebnis geniesst man auf der dreiviertelstündigen Fahrt zum östlichen Punakha. Die Wälder hinter sich lassend erreicht man den 3'300 Meter hohen Dochu-Pass (Informationen in Englisch Dochula), wo man zusätzlich bei klarem Wetter mit einem grossartigen Ausblick auf die hohen Gipfel des östlichen Himalayas belohnt wird.

Namgyal Khangzang Chhortens at Dochula

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Bezaubernde Landschaften

Gute Bergsichten sind ist mab und zu zwischen Oktober und Februar möglich. Die Berge gegenüber dem Dochula (Informationen in Englisch Dochula) weisen unterschiedliche Höhen auf zwischen 6960 und 7497 Meter. Auf der Passhöhe flattern Gebetsfahnen in allen Farben und bekunden ein gutes Omen für die Weiterreise. Wer von der Naturschönheit noch mehr erleben will, kann in einer Blockhütte auf der Passhöhe übernachten.

Punakha Dzong

Die Weiterreise führt nicht nur zur ehemaligen Sommerhauptstadt Punakha(Informationen in Englisch Punakhadzong), sondern auch in eine andere klimatische Zone.

Der Ort liegt auf etwa 1'350 Metern und ist umgeben von Laubwald sowie im Frühling von blühenden Rhododendren und Magnolien. In dieser subtropischen Zone wachsen Orangenbäume, Bananenstauden und Kakteen im überfluss.

Ein Dzong gibt es auch in Punakha, der beim Zusammenfluss der Flüsse Pho und Mo erbaut wurde. Wer von hier weiterziehen will, muss mit einem rauheren Klima und holperigen Strassen rechnen.(Bilder Pho Chu und Mo Chu)

Punakha Dzong
Taktshang Monastery, "Tiger's Nest"

Auf der andern Seite von Thimphu liegt das interessante und geschichtsträchtige Paro-Tal, das von der Hauptstadt in einer zweistündigen Fahrt erreichbar ist. Denn diese Ebene kam als Erste in Berührung mit dem tibetischen Buddhismus. Davon zeugen die Tempel Kyichu und Taktsang (Informationen in Englisch Taktshang) oder "Tigernest". Letzterer ist ein Felsenkloster, das hoch über dem Paro-Tal liegt und als einer der heiligsten Wahlfahrtsorte des Buddhismus gilt.

Hier liegt auch die Höhle mit den schönen Fresken von Padmasambhavas, ein grosser Lehrer und Tantriker aus Indien, der im 9. Jahrhundert den tibetischen Buddhismus nach Bhutan brachte. Er soll gemäss Legenden auf einem Tiger aus Tibet hierher geflogen sein, um zu meditieren.

Das Kloster wird nach einem Brand in Jahre 1998 langsam wiederaufgebaut. Um den auf 2'950 Meter Höhe gelegenen Tempelkomplex von "Tigernest" zu erreichen, braucht es einen Aufstieg von etwa drei Stunden. Für diesen Marsch können auch Reittiere wie Pferde gemietet werden. Was aber Paro einmalig macht, ist das Nationalmuseum. Im ehemaligen alten Wachtturm wurde dieses 1968 eingerichtet, wo Trachten, traditionelle Stoffe, Masken, Thankas, Briefmarkensammlungen, Rüstungen und alte Bücher zu sehen sind.

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Religion ist Alltag - Sakrale Feste

Zu den Höhepunkten im religiösen und künstlerischen Leben der Bhutanesen gehören die sakralen Feste mit ihren Tänzen, Dramen und Pantomimen. Diese finden über das ganze Jahr verteilt unter dem Namen Tshechu (Informationen in Englisch Religious Festivals) statt und werden immer wieder in einer andern Klosterburg abgehalten. Für jeden Bewohner, jede Bewohnerin bringen solche Feste unvergessliche Erlebnisse. Hier empfängt man nach Angabe der Gläubigen den Segen Buddhas und gewinnt die Unterstützung der Schutzgeister. Anderseits verdanken die Bhutanesen ihrer Religiosität eine ungebrochene kulturelle Identität, die sich dem Besucher als unverkennbare Harmonie zwischen Landschaft und Mensch, Architektur (Informationen in Englisch Architecture), bildende und darstellende Kunst, Sitten und Gebräuche, Religion und Riten mitteilt. So leben die Bhutanesen in Einklang mit dem Universum, in der "unio mystica" von Welt und Umwelt, was sich in ihren religiösen Kulten, ihren geheimen Riten und Zeremonien offenbart.

Bis zum Jahre 1962 war das Land wegen natürlicher Hindernisse - Berge, Wälder und Täler - kaum erreichbar. Die einzigen Transportmittel waren die Yaks (Informationen in EnglischYaks), Maultiere, Ponys oder Esel. Dann rollte das erste Auto in der Geschichte Bhutans über die eröffnete Strasse vom indischen Grenzort Phuntscholing nach der Hauptstadt Thimphu. Sie wurde durch den Dschungel und über steile Hügel gebaut.

1974 öffnete der König (Informationen in Englisch Bhutan's Royal Family)"sein" Land für einen beschränkten Tourismus. Heute stellt der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle der Regierung dar. Aber Bhutan setzt nicht auf Massen, sondern auf Exklusivität; während Nepal jährlich Hundertausende von Besuchern empfängt, liegt im Drachenreich die Zahl wesentlich tiefer. Wer das Königreich besuchen will, muss pro Tag mindestens 250 Dollar bezahlen. Bhutan will den Tourismus in Grenzen halten. Damit wollen König, Regierung und der Mönchsklerus ihre Angst vor negativen Einflüssen auf Kultur und Natur zum Ausdruck bringen.

Mehr als drei Viertel der 1,2-Millionen-Bevölkerung, die etwa auf derselben Fläche wie die Schweiz lebt, wohnt auf dem Land in Dörfern. So ist der Besuch in einem Dorf neben den Städte-Besichtigungen ein Muss. Nimmt man den beschwerlichen Weg zu den Siedlungen auf sich, so wird man in den stets mit Gebetsfahnen geschmückten Dörfern mit einem herzlichen Empfang für alle Mühe entschädigt. überall freuen sich die unbeschwerten Menschen über einen Besuch eines Fremden, offerieren Buttertee oder Tsampa, geröstetes Gerstenmehl. Oder es wird auch das einheimische Bier Chang oder der Schnaps Arra angeboten. Denn in Bhutan - besonders auch von den Gläubigen - wird der Gast als eine Erscheinungsform Gottes angesehen.

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