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Graubünden |
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Allegra e bainvgnü in Engiadina Bassa
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Die schönsten Wanderwege durchs Unterengadin
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Auf 1'000 Kilometern können Urlauber das Graubündner Hochtal entdecken
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Viele Wege führen durchs Unterengadin. Insgesamt sind es mehr als 1000 Kilometer, auf denen Wanderer das Graubündner Hochtal erkunden können, durch das man eigentlich schnell durch ist. Von Susch bis nach Tschlin nahe der österreichischen Grenze bräuchte man auf der Innstrasse nur eine dreiviertel Stunde. Und hätte alles verpasst. Denn die landschaftliche und kulturelle Einzigartigkeit des abgeschiedenen Tals erschliesst sich jenseits der Durchgangsstrasse - und gilt daher noch immer als Geheimtipp für Urlauber, die auf der Suche nach echten Erlebnissen sind.
Eine der beeindruckendsten Wanderrouten ist die Via Engiadina, auf der sich bis hinauf in 1650 Metern die abgeschiedenen Bergdörfer mit ihren sgraffito-geschmückten Häusern wie Perlen an einer Schnur aneinanderreihen. Sonnencreme, ein T-Shirt zum Wechsel, ein Snack für Zwischendurch, eine Flasche, die allerorts am Dorfbrunnen mit frischem Mineralwasser aufgefüllt werden kann, und eine Kamera - mehr braucht man nicht, um sich diese einzigartige Region zu erwandern und vom Silvretta-Gebirge aus die unvergleichlichen Ausblicke auf die Unterengadiner Dolomiten zu geniessen, die auf der anderen Seite des Inns empor ragen. Denn egal, ob im Schnelldurchlauf mit zwei bis drei Übernachtungen oder entspannt in einer Woche - die Pauschale "Wandern ohne Gepäck" ermöglicht unbeschwertes Wandern in unterschiedlichen Ausführungen.
Start ist in Zernez, wo sich der Weg zunächst über Susch und Lavin am Inn entlang schlängelt, bevor der Aufstieg ins 1'650 Meter hoch gelegene Guarda mit seinen denkmalgeschützten Engadiner Häusern aus dem 17. Jahrhundert beginnt. Am nächsten Tag geht's weiter durch einen lichten Lärchenwald hinauf zur Alp Suot, die auf 2'018 Metern unterhalb des Berges Piz Buin liegt. Übernachtet wird in Ardez, einem Musterbeispiel für sinnvolle Dorferneuerung, auf einer Sonnenterrasse in 1'450 Metern Höhe.
Am nächsten Morgen erwartet die Wanderer der anspruchsvollste Tag der Tour: Es gilt, die Alp Laret in 2'206 Metern zu erklimmen und den Punkt zu erreichen. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht's weiter hinunter nach Ftan, wo die mit 400 Jahren älteste noch funktionierende alpine Mühle der Schweiz steht. Von hier aus fährt das Postauto nach Scuol. Im Hauptort des Unteregadins mit seinen 2150 Einwohnern gibt's einen Ruhetag, den Gäste nutzen können, um ihre müden Glieder im Mineralwasserbad Bogn Engiadina Scuol zu pflegen.
Die nächste Etappe beginnt mit einer Bahnfahrt zur Motta Naluns-Bergstation und endet in Sent mit seinen verzierten Giebeln. Die letzte Etappe führt durchs wilde Val Sinestra, in dem Arsenquellen einst für Kurbetrieb sorgten, hinauf nach Vnà, dessen innovatives Hotel-Dorf-Konzept für Furore sorgt. Über Tschlin, wo das würzige Biera Engiadinaisa gebraut wird, geht's zurück nach Scuol. 60 Kilometer und über 4'300 Höhenmeter sind geschafft.
Die Via Engiadina ist einer von mehreren Weitwanderwegen, die durchs Unterengadin
führen und mit neuer Beschilderung ins Projekt "Schweiz Mobil" eingebunden sind. Den grünen Hinweisschildern durchs Wanderland folgt man auch, wenn man die Strecke "Senda Scuol Samnaun" erwandert; 35 Kilometer und 2'100 Höhenmeter, die sich auf zwei Tage verteilen. Die erste Etappe führt durch die blumenreichen Terrassenlandschaften von Scuol nach Sent, dann weiter durchs angenehm schattige Val Sinestra und über abenteuerliche Hängebrücken zum Berggasthaus Zuort. Über die Alp Griosch und das Val Chöglia erreichen die Wanderer den Fimberpass - und können sich schon auf die Übernachtung in der nahe gelegenen Heidelbergerhütte freuen. Am nächsten Morgen muss der Anstieg zum Zeblasjoch bewältigt werden, bevor es über Alpen und Wiesen hinunter geht nach Samnaun.
Zum "Schweiz Mobil" - Projekt gehört auch der Nationalpark Panoramaweg - eine echte Herausforderung mit 8'600 Höhenmetern auf einer Strecke von 150 Kilometern, die an acht bis neun Tagen zu bewältigen sind. Von Scuol aus wandert man durch die beeindruckende Schlucht von Val d'Uina zum alten Bergbaudorf S-charl und weiter zum "God da Tamangur", dem höchstgelegenen Arvenwald Europas. Nächstes Ziel ist das Val Müstair mit dem Kloster San Johann als bekanntem Unesco-Weltkulturerbe. Danach steht Natur pur im Schweizer Nationalpark auf dem Programm - mit dem zerklüfteten Spöltal und dem wildreichen Murtergrat unweit der Chamanna Cluozza, in der Wanderer inmitten der Abgeschiedenheit des Nationalparks übernachten können. Zurück in die Zivilisation geht's über Zernez und durch die Engadiner Dörfer Susch, Lavin, Guarda, Ardez und Ftan bis nach Scuol.
Wer's entspannter angehen möchte, kann sich selbstverständlich auch in einem der einzigartigen Dörfer des Unterengadins einquartieren und je nach Lust und Laune auf Entdeckungstour gehen. Zahlreiche Pfade sind auch für Familien mit Kindern bestens geeignet. Allen voran der Schellenursli-Weg rund um Guarda, der die Geschichte von Klein-Ursli erzählt, der fortlief, um auf der Alp eine Glocke fürs Frühjahrsfest "Chalandamarz" zu holen. Seitdem die Schriftstellerin Selina Chönz aus Guarda gemeinsam mit dem Illustrator Alois Carigiet 1945 das Buch veröffentlicht haben, ist es der Klassiker schlechthin in Schweizer Kinderzimmern. Oder wie wär's zur Abwechslung mal mit ein paar grossen Heuschrecken auf dem Warzenbeisserweg? Ihnen ist der Erlebnispfad durch die Terrassenlandschaften von Tschlin nach Strada gewidmet. Tafeln regen auf spielerische Art und Weise zum Beobachten an und vermitteln ganz nebenbei viel Wissenswertes über die Pflanzen und Tiere im Unterengadin.
Abenteuer dagegen verspricht der Hängebrückenweg, der vom Val Sinestra über einen rauschenden Bergbach hinauf nach Zuort führt. Während Kinder diese Herausforderung spielend bewältigen können, wird's auf den alten Schmugglerpfaden im Val d'Uina richtig ernst. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind für diese Tour erforderlich, deren absolutes Highlight die 1,5 Meter breite Halbröhre ist, die in den senkrechten Fels geschlagen wurde - und über die einst die schwer bepackten Schmuggel-Karawanen der Alpen zogen.
Auf geführten Wanderungen erfährt man all die Geschichten, die sich um die einst stark frequentierte Route drehen. Von Sent aus geht's per Bus und Sesselbahn zum Startplatz in Südtirol - und über einen Abstecher zur Sesvennahütte hinein in die Schlucht. Die reine Wanderzeit beträgt sechs Stunden.
Aber trotz aller Abenteuer: Was wären Ferien im Unterengadin ohne waschechten Senner? Auf der Alp Laisch oberhalb von Tarasp, auf der auch der "Almöhi" zuhause sein könnte, empfängt der Bergbauer Gäste aus dem Flachland. Er zeigt, wie er aus frischer Milch Käse macht und erzählt vom frühen Aufstehen und von Gewitternächten in der Bergeinsamkeit, während er die Besucher bewirtet.
Quelle: Engadin Scuol-Tarasp Tourismus 2008 |
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