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Europaweg: Grächen - Europahütte - Sunnegga

Der Europaweg entlang der östlichen Talflanke des Mattertals ist ein Abschnitt der «Tour Monte Rosa». Der Weg wurde 1997 durch die 5 Anliegergemeinden St. Niklaus, Grächen, Randa, Täsch und Zermatt gebaut. Der Weg ist 32,7 km lang und führt oberhalb von Randa über die im Sommer 2017 neu eröffnete 494 m lange Hängebrücke. Die alte Hängebrücke über den Dorfbach südlich der Europahüttemusste 2010 wegen zunehmender Steinschlaggefahr geschlossen werden. Der Steinschlag wurde durch das Abschmelzen des Permafrostbodens im oberen Dorfbachtal verstärkt. In einem Blockgletscher unterhalb des Festigletschers an der Westflanke des Viertausenders «Dom» taute der Permafrostboden als Folge der Klimaerwärmung auf.

Blockgletscher
Blockgletscher sind keine Gletscher. Ein Blockgletscher besteht aus einer Ansammlung von Gesteinsschutt mit gletscherförmigem Aussehen. Sie fliessen ebenfalls wie die Eisgletscher ins Tal. Nur etwas langsamer, das heisst, nicht einmal einen Meter pro Jahr. Der Blockgletscher enthält einen Eiskern, der das lockere Material bindet.
Blockgletscher
Permafrost
Klimwandel
Vom Sunnegga über Zermatt bis zum Dorfplatz in Grächen müssen Wanderer auf dem «Europaweg» insgesamt 1'160 Höhenmeter beim Aufstieg und 1'817 m beim Abstieg bewältigen. Wer den «Europaweg» in umgekehrter Richtung ab Grächen begehen will, muss nach Grasenried auf 2,5 km horizentaler Strecke einen Aufstieg von rund 1'100 Höhenmeter überwinden (entspricht im Durchschnitt ca. 44% Steigungsprozenten).

Der ganze «Europaweg» ist eine Zweitagestour.

Der «Europaweg» ist eine anspruchsvolle Bergwanderung, deren körperlichen Herausforderungen nicht unterschätzt werden dürfen. Der «Europaweg» hat den Schwierigkeitgrad «T3» nach der SAC- Berg- und Alpinwanderskala.

Die Hängebrücke oberhalb von Randa hängt am höchten Punkt in 85 m Höhe über dem Bachtobel. Die mit stabilen Trittgittern belegte Brücke weist Schwankungsstabilsatoren auf. Das Überqueren der Brücke sollten trotzdem nur schwindelfreie Bergwanderer wagen. Beim Aufzug von Gewittern sollte die Brücke nicht passiert werden (Blitzschlaggefahr!).

Gefahrenprävention und Verantwortlichkeit auf Wanderwegen
Schwierigkeitgrad «T3» der SAC- Berg- und Alpinwanderskala
Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände für das Gleichgewicht.
Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen.
Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss.
Quelle: SAC

Südlich der «Europahütte» verläuft der Bergwanderweg von Randa hinauf zur «Domhütte SAC». Auf diesem Weg kann man eine einzelne Etappe des «Europawegs» beenden oder beginnen. Randa liegt rund 850 Höhenmeter tiefer als die «Europahütte». Für den Weg von Randa hinauf zur neuen Hängebrücke muss man eine Marschzeit von 2,5 bis 3 Std. einrechnen.

Bei Bedarf kann für die Strecke Täsch - Täschalp und retour ein Bergtaxi angefordert werden.

Auf dem «Europaweg» gibt es zwei privat betriebene Unterkunftsmöglichkeiten, die «Europahütte» und die «Europahütteweghütte» auf der Täschalp. In Zermatt, Grächen, Täsch und Randa gibt es weitere Unterkunftsmöglichkeiten. Auf der Tufternalp befindet sich ein Bergasthof. Weiter Restaurationsbetriebe gibt es in Zermatt, Grächen, Täsch und Randa.

Informationen über die Verpflegungs- und Unterkunftsmöglichkeiten wie Kontaktdaten usw. erhält auf den Webseiten der regionalen Tourismusorgansiationen.

Text: RAOnline, Quellen: u.a. Zermatt Tourismus, Grächen Tourismus, 2017

Zermatt, 29. Juli 2017

Eröffnung "Charles Kuonen Hängebrücke am Europaweg"

Nervenkitzel über dem Abgrund. Das ist das Erlebnis auf der neuen Weltrekord-Hängebrücke bei Randa. Sie verbindet in schwindelnder Höhe den Weitwanderweg von Grächen nach Zermatt. Die Zweitagestour bietet Aussichten und Weitsichten auf das Matterhorn, Weisshorn und die Berner Alpen.

Die Brücke ist 494 Meter lang und bricht damit sämtliche Weltrekorde. In der Umgebung sind auf dem Europaweg von Grächen nach Zermatt weitere Superlative zu erleben: hier ragen die höchsten Berge der Schweiz (Dom 4'545 m) in den Himmel. Der Weg verläuft zwischen 1'600 und 2'700 Metern, hoch über dem am tiefsten eingeschnittenen Tal der Schweiz. Wer auf dem Europaweg von Grächen losläuft, hat immer wieder das Matterhorn vor Augen. Wer Richtung Grächen läuft, hat immer die Berner Alpen vor Augen.

Von der alten zur neuen Hängebrücke

Die alte Hängebrücke musste im Jahr 2010 kurz nach der Eröffnung wegen Steinschlaggefahr geschlossen werden. Doch die Talbevölkerung gab nicht auf. Um den alt Gemeindepräsidenten von Randa, Leo Jörger, scharen sich erneut Interessenten, damit eine neue Brücke errichtet werden kann. In der von Gemeinderat Paul Summermatter gross angelegten Sponsoren-Suche konnte ein grosser Teil des notwendigen Kapitals von rund 750'000 Franken zusammengetragen werden. Auch die fünf Anrainer-Gemeinden Grächen, St. Niklaus, Randa, Täsch und Zermatt haben Beträge gesprochen.

Der Hauptsponsor gibt der Brücke den Namen. Sie heisst «Charles Kuonen Hängebrücke». Der grosszügige Gönner ist im Oberwallis beheimatet und verdankt seinen beruflichen Erfolg zu einem Teil als Unternehmer und Mitinhaber einer bekannten Familienkellerei in Salgesch sowie seiner langjährigen Tätigkeit als Psychologe bei der Studien- und Berufsberatung Oberwallis: «Mit diesem Sponsoring möchte ich meine Dankbarkeit für ein erfülltes Leben, dem beruflichen Erfolg sowie der Verbundenheit zum schönen Mattertal und seinen Bewohnern Ausdruck geben», sagt Charles Kuonen anlässlich der Eröffnung der Hängebrücke.

Das Hängebrücken-Unternehmen swissrope / Lauber AG aus Frutigen hat die Brücke in nur zweieinhalb Monaten errichtet. Dank dem neu entwickelten und patentierten Schwingungs-Dämpfungssystem kann die nahezu einen halben Kilometer lange Brücke kaum ins Schwingen kommen. Die beiden Tourismusdirektoren von Grächen und Zermatt sind sich der touristischen Bedeutung sicher. Dr. Berno Stoffel von Grächen ist überzeugt: «Die neue Hängebrücke macht den Europaweg nicht nur sicherer und einfacher, sondern auch um einen Höhepunkt attraktiver. Ich bin überzeugt, dass dadurch der Weg einen zweiten Frühling erleben wird.» Und Daniel Luggen, Kurdirektor von Zermatt: «Wann hat man schon die Gelegenheit, eine echte Weltrekord-Hängebrücke zu überschreiten? Dieser Nervenkitzel über dem Abgrund, das ist unbeschreiblich.»

Quelle: Text Zermatt Tourismus, Juli 2017
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