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2017 Grönland - Gletscher verlieren weniger Eis als die Jahre zuvor 2017
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Grönland - Gletscher verlieren weniger Eis als die Jahre zuvor

Die Eismasse im Grönländischen Eisschild hat in den letzten 20 Jahren kontinuierlich verringert. Die Daten des Satelliten GRACE (= Gravity Recovery and Climate Experiment) zeigen, dass seit 1996 in jedem Jahr eine mehr oder weniger starker Eisrückgang erfolgt ist. Der Eisschild hat im Durchschnitt gegen 300 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren. Das in dieser Periode geschmolzene Eis liess den Meeresspiegel um etwa 8 mm ansteigen.

Im Winter 2016/17 gab es erstmals eine Zunahme der Eismasse. Der überdurchschnittliche Schneefall in den südöstlichen Küstenregionen Grönlands und die geringere Schmelzrate im Sommer 2017 haben gemäss Oberflächenmassenbilanz (die Kombination aus abgeschmolzenem Oberflächeneis, Verdunstung, Abfluss und Niederschläge) die Nettomenge an Eis und Schnee im gesamten Eisschilds ansteigen lassen. Modellrechungen zeigen, dass bis Ende August 2017 auf dem Eisschild rund 70 Milliarden Tonnen mehr Schnee liegen als im Durchschnitt der Vergleichsperiode 1981 - 2010. Starke Schneefälle im Oktober 2016 und im Februar und Mai 2017 haben beim Kangerlugssuaq Gletscher und Helheim Gletscher die Schneeschicht um rund 50 cm stärker anwachsen lassen als im Durchschnitt während der Vergleichsperiode. Die automatische aufgezeichneten Messwerte der Wetterstation entlang der Südostküste von Grönland bestätigen die Modellrechnungen.

Das Eis auf dem Grönländischen Eisschild ist im Jahr 2017 weniger stark abgeschmolzen als die Jahre zuvor. Der Eisrückgang liegt unter dem Durchschnittswert der Vergleichsperiode 1981 - 2010. Im Südosten von Grönland ist das Eis an der Oberfläche der Gletscher nur in geringem Umfang abgeschmolzen. Das Abschmelzen beschränkte sich in dieser Region vor allem aufm tiefe Lagen entlang der Küste. In den Küstenregionen im Nordosten und im Westen der Insel verzeichnete bis Mitte August 2017 eine leicht über dem Durchschnitt liegende Anzahl von Schmelztagen.

Am 16. Juli 2017 begann das Eis in Nordgrönland zu schmelzen. Diese Schmelzphase dauerte bis zum 3. August 2017. Vom 22. bis zum 24. Juli 2017 verringerte sich täglich das Oberflächeneis auf rund 30% der Fläche des Eisschilds. In den vergangenen Jahren wurden in diesem Zeitabschnitt gleiche oder höhere Rückgangswerte beobachtet.

Im Sommer 2017 sorgten ausgedehnte Steppenbrände in den Tundrengebieten um das Eisschild für Schlagzeilen. Busch- und Steppenbrände sind in Grönland sehr selten. Die genauen Ursachen für die Brände sind unbekannt. NSIDC-Forscher haben im Tundragürtel , welcher den Grönlandischen Eisschild umgibt, in den letzten 50 Jahren einen markanten und vielschichtigen Wandel beobachtet.

Studien zeigen, dass sich das Pflanzenwachstum in den Warmphasen beschleunigt hat. In einem wärmeren Klima ist zudem die Artenvielfalt grösser. Arktische Lebensformen werden durch eine Klimaerwärmung durch südlichere Pflanzen- und Tierarten verdrängt. Manche arktische Pflanzen- und Tierarten sterben aus. Die neu eingewanderten Pflanzenarten vergrössern teilweise die Brandgefahr.

In einigen Region führte der Klimawandel durch höhere Temperaturen und eine längere Vegetationsperiode zu einer grösseren Biomasse. In anderen Gebieten trocknet der Boden schneller aus und die Pflanzen vertrocknen. Die Brandgefahr wächst.

Quelle: National Snow and Ice Data Center (NSIDC), September 2017
Text: RAOnline
Das Wasseräquivalent mm w.e. (= mm water equivalent)
Das Wasseräquivalent (WE) ist die Wassermenge in mm, die man erhalten würde, wenn man eine Schneedecke mit bekannter Höhe und Dichte schmelzen würde. Eine 100 mm hohe Eissäule entspricht dabei ungefähr einer 90 mm hohen Wassersäule oder 90 w.e.
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