Ökosystem & Biodiversität: Arktis und Antarktis
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Tundra

Die baumlose Tundra ist die nördlichste aller Vegetationszonen. Auf der Südhalbkugel gibt es (noch) begrenzte Tundraflächen im Norden der Antarktischen Halbinsel.

Im Gebiet der Tundra bestimmt ein warmer, sehr kurzer Sommer, ein langer, sehr kalter Winter und wenig Niederschläge die Wachstumsbedingungen der Pflanzen.

Mehr als ein halbes Jahr bleibt der Boden gefroren. Im Sommer taut nur die oberste Bodenschicht auf. In der Tundra entwickelt sich daher eine artenarme, den Boden nur unvollkommen bedeckende Vegetation. Vor allem genügsame und widerstandsfähige Vegetationsformen wie Moose, Flechten, meist immergrüne Zwergsträucher, Sumpfgräser usw. sind in der Tundra verbreitet. Blütenpflanzen machen sich nur für eine sehr kurze Zeit im arktischen Frühsommer bemerkbar.

Die Tundra wird je nach Lage und Ortsbedingungen von unterschiedlichen Pflanzenarten besiedelt. Es gibt verschiedene Tundratypen, welche aufgrund der vorherrschenden Planzen mit anderen Namen versehen werden ( Bsp.: die Flechtentundra, die Waldtundra, die Felstundra, die Moostundra usw.).

Langfristig werden sich aufgrund des Klimawandels die Vegetationszonen in Richtung Norden verschieben. Die Tundra wird sich sich allmählich zur baumreicheren Taiga umwandeln.

Der Begriff Tundra stammt vom sämischen Wort "Tunturi" ab, was "baumlose Hügel" bedeutet. (Samen = Bevölkerung im Norden von Finnland).

Die Arktis wird grüner.

In den vergangenen 40 Jahren ist die arktische Landschaft durchstärkeres Pflanzenwachstum grüner geworden. Die Wachstumsbedingungen für Pflanzen haben sich wegen des Klimawandels in der Arktis verbessert. Die arktische Vegetation reagiert auf die fortschreitenden Erwärmung miteiner Verlängerung der Wachstumsperiode. Seit Vegetationsperiodeverlängerte sich seit 1982 um 9 Tage pro Jahrzehnt. Durch die längereWachstumszeit wurde die arktische Tundra wesentlich grüner.

Die Grünflächen der nordamerikanischen Arktis haben um 15,5% zugenommen, jene in der eurasischen Arktis um 8,2%.

Den grössten Zuwachs der Gründflächen wurden in den südlichstenTundragebieten beobachten. Die Biomasse hat sich in diesen Regionen um20% bis 26% vermehrt. Als Folge des Klimwandels werden sichdie Vegetationszonen langfristig in Richtung Norden verschieben. In den Tundragebieten werden sich allmählich Nadelholzgewächse ausbreiten. Die Tundra wird zur Taiga. In die heutigen borealen Wälder werden Baumarten aus wärmeren Zone einwandern und die Nadelbäume teilweise ersetzen. (siehe: Arktische Biodiversität - Trends 2012)

Der im Holz und Mooeren gebundene Kohlenstoff gilt gemäss Kyoto-Prozess als "Kohlenstoffsenke". In den Tundraböden wird während den periodischen Auftauphasen mehr Humus gebildet als kühlen arktischen Klima wieder abgebaut werden kann. Permafrostböden hoher Breitengrade enthalten 455 Gt Kohlenstoff (Post el al., 1982), das entspricht ca. 25 % des weltweiten Bodenkohlenstoffs (IPCC, 2001). Die Torfböden ind den Permafrostgebieten der arktischen Tundra und Taiga sind deshalb Kohlenstoffsenken. Während der kurzen Vegetationsperiode im arktischen Sommer nehmen Tundrapflanzen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. In den Sumpfgebieten wird während dieser Zeit Methan ausgestossen. Die Mooregebiete sind deshalb Methanquellen. Durch das Auftauen der Permafrostböden in der Tundra wird sich der Treibhausanteil in den Atmosphäre erhöhen.

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Polares Tundrenklima

Das Tundrenklima ist von harten Wintern, niedrigen Temperaturen, geringen Niederschlägen und einem kurzen Sommer gekennzeichnet. Die mittleren Monatstemperaturen in Clyde River auf Baffinland (Kanada) bewegen sich beispielsweise zwischen 7° C und -31° C, wobei das Jahresmittel bei -12° C liegt.

Die Temperaturen im Kontinentinnern sind dabei eher extremer, sowohl was Kälte als auch was Wärme angeht, weisen jedoch ungefähr ähnliche Jahresmittel auf. Besonders die arktische Tundra wird stark vom Dauerfrostboden beeinflusst, einer Schicht gefrorenen Unterbodens.

Der Oberboden, der meist steinig ist, taut im Sommer bis in unterschiedliche Tiefen auf. Die Kombination von gefrorenem Boden und flachem Gelände verhindert in der Tundra den Wasserabfluss. Das Wasser, das an der Oberfläche gehalten wird oder die obere Bodenschicht sättigt, bildet Teiche und Sümpfe, die für die Feuchtigkeit der Pflanzen sorgen und dadurch den geringen Niederschlägen entgegenwirken.

An vergleichsweise gut entwässerten Stellen entstehen durch das zeitweise Gefrieren und Tauen Risse im Boden, die ein regelmässiges Polygonmuster bilden. In schlecht entwässerten Gebieten entstehen unregelmässige Geländeformen wie Eishügel oder Erdhügel, Frostbeulen und Erdstreifen.

Durch das Tauen von Hängen im Sommer kann es über die Abwärtsbewegung des Bodens zur Bildung von Solifluktions- oder "Fliesserde"-Terrassen kommen. Alle diese Muster, die in der arktischen Tundra ausgeprägt sind, treten in kleinerem Massstab auch in der Gebirgstundra auf. Bei der Gebirgstundra sind die sogenannten Felsfluren vorherrschend, ein felsiger Erdboden, wo ausschliesslich Flechten wachsen können. Die zahlreichen Mikrohabitate, die diese Geländeformen bieten, machen die Tundrenlandschaft vielfältig.

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