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Schweizerischer Lohnindex 2007
Neuchâtel, 30.04.2008
Löhne 2007: Unterschied zwischen Banken- und Unterrichtsberufen immer grösser

Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg der Nominallohnindex im Jahr 2007 durchschnittlich um 1,6 Prozent gegenüber 2006. Damit liegt er bei 102,8 Punkten (2005 = 100). Unter Einbezug der durchschnittlichen Jahresteuerung von 0,7 Prozent ergab sich bei den Reallöhnen eine Steigerung um 0,9 Prozent (101,0 Punkte).

Nominallohnerhöhung von 1,6 Prozent

2007 nahmen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 1,6 Prozent zu. Dies ist die stärkste Wachstumsrate seit 2003. Zwischen 2004 (+0,9%) und 2007 (+1,6%) sind die Löhne stetig gestiegen.

Verantwortlich für den Anstieg im Jahre 2007 waren die gute Wirtschaftslage im Jahr 2006 sowie - trotz Anzeichen für eine mögliche Wachstumsverlangsamung - allgemeine positive Aussichten für das Jahr 2007.

Für die Gesamtwirtschaft stiegen die Nominallöhne stärker als die im Jahr 2007 im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge ausgehandelten Effektivlöhne (+1,3% generell zugesichert).

Deutlichste Lohnerhöhungen bei den industriellen Branchen mit starkem Wachstum

Der sekundäre Sektor verzeichnete eine durchschnittliche Nominallohnerhöhung von 1,5 Prozent; das entspricht einer stärkeren Zunahme als 2006 (+1,1%) und 2005 (+1,2%). Im Herbst 2006, zum Zeitpunkt der Lohnverhandlungen für das Jahr 2007, war die Industrieproduktion stark im Wachsen begriffen.

Die Branchen, deren Produktionsniveau und Auftragsbestände zugenommen haben, konnten von den deutlichsten Lohnerhöhungen profitieren. Dies ist namentlich der Fall für den Bausektor (+1,7%) und für die chemische Industrie (+2,2%). Die Herstellung von Präzisionsinstrumenten und Uhren (+1,6%) weist ebenfalls eine leicht stärkere Zunahme als der Industriesektor auf.

Die geringsten Lohnentwicklungen mussten die Herstellung von Lebensmitteln, Getränken und die Tabakverarbeitung (+0,1%) sowie die Herstellung von Textilien und Bekleidung (+0,7%) hinnehmen.

Die Entlöhnung im Kreditgewerbe drückt die Löhne des tertiären Sektors nach oben

Der Dienstleistungssektor weist eine Nominallohnentwicklung von 1,7 Prozent auf, das entspricht einer stärkeren Zunahme als 2006 (+1,2%) und 2005 (+0,9%).

Im Finanzsektor ist eine deutlich überdurchschnittliche Lohnentwicklung auszumachen: Die Löhne für Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe legten um 2,4 Prozent zu und jene im Kreditgewerbe um 2,5 Prozent. Diese beiden Branchen beeinflussen die positive Nominallohnentwicklung des gesamten Dienstleistungssektors am signifikantesten.

Die Lohnentwicklungen in den Branchen Gesundheit (+1,4%), Gastgewerbe (+1,1%) oder Handel und Reparatur von Automobilen (+0,7%) liegen deutlich unter dem Durchschnitt.

Reallohnentwicklung von 0,9 Prozent

Im Allgemeinen hängt das Lohnniveau sowohl vom Alter als auch von der Anzahl Dienstjahre ab. Darüber hinaus fällt auf, dass Personen an Arbeitsstellen mit dem höchsten Anforderungsniveau, die gleich viele Dienstjahre vorweisen, gewöhnlich mit zunehmendem Alter mehr verdienen. So erhielt beispielsweise ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin in der Altersklasse 30-39 Jahre mit 10 bis 19 Dienstjahren 9543 Franken Lohn, während eine ältere Person (zwischen 50 und 65 Jahren) mit gleich vielen Dienstjahren mit 11'488 Franken fast 2000 Franken mehr verdiente. Dabei handelt es sich um eine Art«Erfahrungszuschlag». Andererseits ist bei den Arbeitsstellen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau bei gleichaltrigen Arbeitnehmenden die Anzahl der Dienstjahre für die Höhe des Lohns ausschlaggebend. Auf dieser Stufe erzielte eine Person zwischen 40 und 49 Jahren mit 1 bis 2 Dienstjahren einen Lohn von 4241 Franken, während ein Kollege, eine Kollegin der gleichen Altersklasse mit über 20 Dienstjahren fast 1100 Franken mehr verdiente und auf einen Monatslohn von 5338 Franken kam. In diesem Fall handelt es sich eher um eine«Treueprämie».

Unterschiedliche Löhne ausländischer Arbeitnehmender je nach Aufenthaltsstatus

2007 stiegen die Reallöhne für die Gesamtheit der Wirtschaftsbranchen um 0,9 Prozent. Dies ist auf die Nominallohnerhöhung von 1,6 Prozent in Verbindung mit einer relativ schwachen Teuerung von 0,7 Prozent zurückzuführen. Der im Jahr 2004 eingesetzte Konjunkturaufschwung, der der Schweiz wieder zu einem langsamen Wirtschaftswachstum verhalf, hat sich damit 2007 erstmals auf die Löhne niedergeschlagen. Im Jahr 2003 erreichte die Reallohnentwicklung 0,8 Prozent und stagnierte danach rund um den Wert Null (2004: +0,1%, 2005: -0,2%, 2006: +0,1%).

Die mathematische Anknüpfung an die Indexreihe Basis 1993 = 100 ergibt einen Nominallohnindex von 118,5 Punkten und einen Reallohnindex von 104,7 Punkten. Mit der Basis 1939 = 100 liegt der Nominallohnindex bei 2174 Punkten und der Reallohnindex bei 291 Punkten.

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Steckbrief zur Statistik der Lohnentwicklung

Datenquelle:
Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfallmeldungen berechnet, welche die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 individuelle Angaben. Von der Datenauswertung sind der primäre Sektor, die Lernenden und die Praktikanten/Praktikantinnen ausgeschlossen.

Ziel:
Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der Arbeit (reine Entwicklung oder konstante Struktur)

Definition des Lohns:
Der Bruttolohn entspricht dem Grundlohn inkl. 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge. Prämien, Familienzulagen und Naturalleistungen sind ausgeklammert. Die Löhne der Teilzeitangestellten werden gestützt auf die Normalarbeitszeit des Unternehmens auf ein Vollpensum hochgerechnet.

Berechnungsmethode:
Beim schweizerischen Lohnindex handelt es sich um einen Laspeyres-Index, der gestützt auf die Beobachtung der Entwicklung des Durchschnittslohns bestimmter Arbeitnehmergruppen berechnet wird. Diese Gruppen wurden anhand folgender Variablen ermittelt: Wirtschaftsbranche, Geschlecht und Beschäftigungsgrad (Voll- oder Teilzeit). Dadurch, dass im Allgemeinen die Struktur bzw. Gewichtung eines bestimmten Jahres unverändert fünf Jahre lang angewendet wird, lässt sich verhindern, dass Änderungen in der Arbeitnehmerstruktur die Lohnentwicklung verzerren. Das relative Gewicht jeder Gruppe von Arbeitnehmenden wird gestützt auf die Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des BFS von 2004 berechnet.

Revision:
Der 2006 revidierte schweizerische Lohnindex beruht auf einem neuen Gewichtungsmodell, das einer aktuelleren Arbeitsmarktstruktur sowie den teilzeitangestellten Frauen Rechnung trägt. Die Bestände Teilzeit arbeitender Männer und gewisser anderer Kategorien von Arbeitnehmenden sind zu klein für einen statistisch repräsentativen Indikator; sie wurden deshalb von der Berechnung ausgeklammert. Neues Basisjahr für die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes mit konstanter (Arbeitnehmer-)Struktur ist das Jahr 2005.

Zwei Konzepte: BFS und KOF

Lohnentwicklung (BFS):
Der vom BFS veröffentlichte Lohnindex basiert seit 1993 auf den Angaben der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) über die Lohnhöhe verunfallter Arbeitnehmer. Er misst die Lohnentwicklung bei konstanter Arbeitnehmerstruktur und klammert so teilweise die Auswirkungen von Veränderungen dieser Struktur aus, die im Laufe der Zeit auftreten. Solche Veränderungen ergeben sich insbesondere durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender oder durch Zu- bzw. Abflüsse im Rahmen von Austritten oder Neuanstellungen. Unregelmässig ausgerichtete Prämien und Boni werden im Index nicht berücksichtigt. Der schweizerische Lohnindex dient als Basis für die Berechnung des gemischten AHV-Indexes und für die Lohnverhandlungen.

Entwicklung «Lohnsumme» (KOF):
Als zweite Informationsquelle für die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung (Lohnsumme) dient die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR). Dort werden gestützt auf die Angaben des Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) Schätzungen zum Einkommen aus unselbständiger Erwerbstätigkeit ausgewiesen. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Lohnentwicklung in der Schweiz dividiert die Konjunkturforschungsstelle KOF die von der VGR ausgerechnete Lohnsumme durch die Anzahl der Beschäftigten (umgerechnet auf Vollzeitäquivalente). Im Unterschied zum Lohnindex des BFS werden in dieser Statistik Lohnveränderungen, die sich aus einer Veränderung des Anteils qualifizierter Arbeitnehmender oder einem Wechsel von Arbeitskräften aus Branchen mit höheren Löhnen ergeben, ausgewiesen. Desgleichen erfasst die VGR-Statistik auch Lohnbewegungen, die sich aus einer Verschiebung von fixen zu erfolgsabhängigen Lohnbestandteilen (Leistungslohn, Bonus, usw.) ergeben.

Lohnkomponenten:
Bruttoeinkommen des Monats Oktober (Sozialabgaben der Arbeitnehmenden, Sachleistungen, regelmässige Prämienzahlungen, Beteiligungen am Unternehmensumsatz und Provisionen inbegriffen) plus die Zulagen für Schichtarbeit sowie Sonntags- und Nachtarbeit, 1/12 des 13. Monatslohns und 1/12 der jährlichen Sonderzahlungen (Boni). Nicht berücksichtigt werden die Familien- und Kinderzulagen.

Nettomonatslohn (nicht standardisiert)
Unter Nettolöhnen werden die monatlich effektiv an die Arbeitnehmenden ausbezahlten und nicht auf Vollzeitäquivalente umgerechneten Beträge verstanden.
Lohnkomponenten: Bruttolohn im Monat Oktober (inkl. Naturalleistungen, regelmässig ausbezahlte Prämien-, Umsatz-

Standardisierter Bruttomonatslohn:
Um den Vergleich zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten zu ermöglichen, werden die erhobenen Beträge auf standardisierte Bruttomonatslöhne umgerechnet, d.h., auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1/3 Wochen zu 40 Stunden.

Zentralwert (Medianwert):
Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median). Für die Hälfte der Arbeitsstellen liegt der Lohn über, für die andere Hälfte unter dem Medianwert.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz, April 2008
Weitere Informationen
Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz
Statistik Schweiz Entwicklung der Löhne ab 1990

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