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Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2008
Neuchâtel, 17.11.2009
Die Schweizer Lohnlandschaft 2008

Lohnunterschiede bei Stellen mit tiefem Anforderungsniveau stabil blieben. Die Löhne der Topmanager legten insbesondere im Finanzsektor kräftig zu. Der Anteil der Tieflohnstellen nimmt seit 2000 stetig ab. Dies geht aus den ersten Ergebnissen der schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2008 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Zunehmende Lohnunterschiede zwischen den Branchen

2008 belief sich der monatliche Bruttomedianlohn in der Schweiz auf 5823 Franken. Die 10 Prozent am schlechtesten bezahlten Lohnempfängerinnen und -empfänger verdienten weniger als3848 Franken pro Monat, während die 10 Prozent am besten bezahlten einen Lohn von mehr als 10'538 Franken erzielten. Die Lohnverteilung innerhalb der Arbeitnehmenden blieb im Vergleich zu 2006 insgesamt stabil, allerdings ist bei den Stellen mit dem höchsten Anforderungsniveau seit 2002 eine zunehmende Öffnung der Lohnschere zu beobachten. Die Löhne variieren stark nach Branchen. Das Lohngefälle zwischen den Branchen hat gegenüber 2006 zugenommen, bedingt insbesondere durch die stark gestiegenen Löhne im Finanzsektor und in Produktionsbereichen mit hoher Wertschöpfung. Deutlich über dem Schweizer Medianlohn lagen die Saläre in der chemischen Industrie (7774 Franken), im Bereich Forschung und Entwicklung (8061 Franken) und bei den Banken (9127 Franken). Am unteren Ende der Lohnskala finden sich das Textilgewerbe (5026 Franken), die Herstellung von Lederwaren und Schuhen (4259 Franken) und die persönlichen Dienstleistungen (3683 Franken).

Bonusanteil steigt

Über ein Viertel (27,6%) der Arbeitnehmenden in der Schweiz erhält Boni (zusätzlich zum Grundlohn ausbezahlte Jahresprämien). Der Durchschnitt der jährlich ausbezahlten Boni steigt seit 10 Jahren regelmässig an, von 6852 Franken brutto im Jahr 1998 auf 13'068 Franken im Jahr 2008. Der Anteil der Arbeitnehmenden, die Boni empfangen, und die Summe dieser variablen Lohnkomponente differieren stark je nach Branche und Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes. Nahezu drei Viertel der Erwerbstätigen im Bankensektor beziehen Boni von durchschnittlich 45'300 Franken (in Stellen mit höchster Anforderungsstufe: 139'500 Franken). Im Versicherungsgewerbe erhielten67,7 Prozent der Erwerbstätigen eine Bonuszahlung von durchschnittlich 19'380 Franken (in der höchsten Anforderungsstufe: 55'020 Franken). Ganz anders sind die Anteile beispielsweise im Detailhandel, wo 17,1 Prozent der Erwerbstätigen Boni in der Höhe von durchschnittlich 5280 Franken beziehen (in der höchsten Anforderungsstufe: 21'144 Franken). Im untersten Anforderungsniveau betrugen die Boni im Durchschnitt für alle Branchen 2820 Franken.

Deutlichste Lohnerhöhungen bei den industriellen Branchen mit starkem Wachstum

Der Dienstleistungssektor weist eine Nominallohnentwicklung von 1,7 Prozent auf, das entspricht einer stärkeren Zunahme als 2006 (+1,2%) und 2005 (+0,9%).

Im Finanzsektor ist eine deutlich überdurchschnittliche Lohnentwicklung auszumachen: Die Löhne für Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe legten um 2,4 Prozent zu und jene im Kreditgewerbe um 2,5 Prozent. Diese beiden Branchen beeinflussen die positive Nominallohnentwicklung des gesamten Dienstleistungssektors am signifikantesten.

Die Lohnentwicklungen in den Branchen Gesundheit (+1,4%), Gastgewerbe (+1,1%) oder Handel und Reparatur von Automobilen (+0,7%) liegen deutlich unter dem Durchschnitt.

Topmanager-Löhne klaffen weit auseinander

Bezogen auf alle Branchen verdienen die Topmanager (definiert als die einkommensstärksten10 Prozent der oberen Kader) über 23'942 Franken brutto pro Monat. Allerdings unterscheidet sich das Lohnniveau der Topmanager je nach Branchen deutlich: So erhielten die bestbezahlten oberen Kader in der chemischen Industrie über 38'073 Franken, bei den Dienstleistungen für Kredit- und Versicherungsgewerbe 47'469 Franken und in den Banken 58'333 Franken. Am niedrigsten ist das Lohnniveau der Topmanager in Branchen wie der öffentlichen Verwaltung (19'523 Franken), dem Detailhandel (14'707 Franken), dem Baugewerbe (13'585 Franken) oder dem Gastgewerbe(9965 Franken). Am stärksten zugelegt haben die Löhne der Topmanager zwischen 2006 und 2008 im Bankensektor, um 38,8 Prozent, gegenüber 11,5 Prozent für alle Branchen zusammen.

Kontinuierlicher Rückgang der Tieflohnstellen

Der Anteil der Vollzeitstellen, die mit weniger als 3500 Franken brutto pro Monat entlöhnt werden, ist weiter zurückgegangen: Er sank von 6,2 Prozent im Jahr 2006 auf 5,4 Prozent im Jahr 2008. Im gleichen Zeitraum hat sich auch der Anteil der Arbeitsstellen mit einem monatlichen Bruttolohn von unter 4000 Franken von 14,1 Prozent auf 12,4 Prozent verringert. Allerdings variiert der Prozentsatz der Tieflohnstellen (Bruttolohn unter 3500 Franken) je nach Wirtschaftsbranche stark. Im Detailhandel betrug er 8,5 Prozent, im Gastgewerbe 23,1 Prozent und bei den persönlichen Dienstleistungen gar 40,6 Prozent. Demgegenüber belief er sich bei der Herstellung von Präzisionsinstrumenten und Uhren auf 4,0 Prozent, im Gesundheitswesen auf 2,9 Prozent und bei den Versicherungen auf 0,7 Prozent. Die Zahl der Tieflohnbezügerinnen und -bezüger in der Schweiz ist von 199'300 im Jahr 2006 auf 182'600 im Jahr 2008 zurückgegangen.

Nachfrage nach hochqualifizierten ausländischen Arbeitskräften treibt Löhne in die Höhe

An Stellen mit höchstem Anforderungsniveau erhielten ausländische Arbeitnehmende im Schnitt mehr Lohn als Schweizer Arbeitskräfte, durchschnittlich 11'765 Franken gegenüber 10'777 Franken. Zudem zeigt sich, dass die Lohnunterschiede zwischen ausländischen und schweizerischen Arbeitskräften auf höchstem Anforderungsniveau je nach Aufenthaltsstatus signifikant variieren: Niedergelassene Ausländer und Ausländerinnen (C-Bewilligung) verdienen im Schnitt 861 Franken mehr als Schweizerinnen und Schweizer. Kurzaufenthalter (L-Bewilligung) haben einen Lohnvorsprung von 1235 Franken und Aufenthalter (B-Bewilligung) einen solchen von 2256 Franken. Lediglich die Grenzgänger (G-Bewilligung) verdienen etwas weniger als ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen. Auf Stellen mit tiefem Anforderungsniveau verdienen Schweizer Arbeitnehmende hingegen systematisch mehr als ihre ausländischen Kolleginnen und Kollegen: Ihr Vorsprung auf die Grenzgänger (G-Bewilligung) beträgt 279 Franken, auf die Aufenthalter (B-Bewilligung) 616 Franken und auf die Kurzaufenthalter (L-Bewilligung) 1045 Franken.

Regionale Lohnhierarchie: Zürich an der Spitze

Die Schweizer Löhne variieren auch in räumlicher Hinsicht. Das höchste Lohnniveau für Stellen auf der obersten Anforderungsstufe findet sich regelmässig in den Regionen Zürich (12'667 Franken), Nordwestschweiz (BS, BL, AG) mit 11'651 Franken sowie in der Genferseeregion (VD, VS, GE) mit 10'833 Franken. Das Tessin liegt stets am unteren Ende der Lohnpyramide mit Löhnen von 8667 Franken im höchsten bzw. 3901 Franken im tiefsten Anforderungsniveau. Diese regionalen Lohnunterschiede erklären sich teilweise durch die räumliche Konzentration von Wirtschaftsbranchen mit hoher Wertschöpfung und durch regionale Differenzen in der Struktur der Anforderungssniveaus.

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Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2008
Die Schweizerische Lohnstrukturerhebung wird alle zwei Jahre im Oktober durchgeführt. Sie basiert auf einem Fragebogen, der an Unternehmen verschickt wird. Im Jahr 2008 umfasste sie nahezu 45'000 Unternehmen. Durch den Einbezug von rund 1,7 Millionen Arbeitnehmenden bietet die LSE einen repräsentativen Überblick über die Lohnsituation der in Industrie und Dienstleistungssektor tä-tigen Arbeitskräfte in der gesamten Schweiz und in den Grossregionen.

Standardisierter Bruttomonatslohn
Um den Vergleich zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten zu ermöglichen, werden die erhobe-nen Beträge auf standardisierte Monatslöhne umgerechnet, das heisst auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1/3 Wochen zu 40 Stunden. Lohnkomponenten: Bruttoeinkommen des Monats Oktober (Sozialabgaben der Arbeitnehmenden, Sachleistungen, regelmässige Prämienzahlungen, Beteiligungen am Unternehmensumsatz und Provisionen inbegriffen) plus die Zulagen für Schichtarbeit sowie Sonntags- und Nachtarbeit, 1/12 des 13. Monatslohns und 1/12 der jährlichen Sonderzahlungen (Boni). Nicht berücksichtigt werden die Familien- und Kinderzulagen.

Nettomonatslohn (nicht standardisiert)
Unter Nettolöhnen werden die monatlich effektiv an die Arbeitnehmenden ausbezahlten und nicht auf Vollzeitäquivalente umgerechneten Beträge verstanden. Lohnkomponenten: Bruttolohn im Monat Oktober (inkl. Naturalleistungen, regelmässig ausbezahlte Prämien-, Umsatz- oder Provisionsanteile), Entschädigung für Schicht-, Nacht- und Sonntagsarbeit, 1/12 vom 13. Monatslohn, 1/12 der jährlichen Sonderzahlungen und Verdienst aus Überzeit und Überstunden - abzüglich obligatorische und überobligatorische Sozialabgaben.

Medianwert
Für die Hälfte der Arbeitsstellen liegt der Lohn über, für die andere Hälfte unter dem Medianwert.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz, November 2009
Weitere Informationen
Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz
Statistik Schweiz Entwicklung der Löhne ab 1990

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