Klima im Wandel - Climate Change
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UNO Klimakonferenz COP17 in Durban (Südafrika) 2011
Umweltverbände zu COP17
WWF Deutschland: Waldschutz ist Klimaschutz
Die weltweite Entwaldung kann und muss bis 2020 gestoppt werden, zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht des WWF, der auf dem Klimagipfel in Durban vorgestellt wurde. Gelingt es nicht die Kettensägen zu stoppen, hätte dies katastrophale Folgen.

Der WWF rechnet bis 2030 mit einem Verlust von 1,25 Millionen Quadratkilometer Wald. Bereits bis 2020 müsse damit gerechnet werden, dass mehr als eine halbe Million Quadratkilometer Wald verloren gehen. Die gigantische Abholzung würde mehr Emissionen freisetzen als der gesamte Verkehr in der Welt.

Um dies zu verhindern, seien bis 2020 finanzielle Aufwendungen von 30 bis 50 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Geldern notwendig, so der WWF. "Die Kosten durch den Klimawandel würden ein Vielfaches ausmachen", warnt Gerald Steindlegger, politischer Direktor der Wald- und Klimainitiative des WWF International.

Beim Waldschutz geht es nicht nur um die Lebensgrundlagen der Menschen und den Schutz der Artenvielfalt. Waldschutz bedeutet auch Klimaschutz, denn die Abholzung der Wälder macht nahezu ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Ohne wirksamen Waldschutz, wie er auf der laufenden UN-Klimakonferenz in Durban beschlossen werden soll, würden bis 2030 rund 24 Gigatonnen CO2 freigesetzt werden, so der neue WWF -Bericht.

"Die Pflanzung von neuen Wäldern um den Waldverlust auszugleichen, ist keine Lösung", warnt WWF-Experte Gerald Steindlegger. "Junge Bäume würden frühestens 2040 so viel Kohlenstoff speichern, um diese Menge wett zu machen. Für das Weltklima ist das viel zu spät."

Die UN-Klimakonferenz COP17 in Südafrika hat beim internationalen Waldschutz eine Schlüsselstellung. Der WWF ruft die Regierungen der Welt auf, die notwendigen finanziellen und technischen Mittel zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen die Industrieländer ein Finanzierungsmodell vorlegen, nach dem die Entwicklungsländer für den Erhalt ihrer Wälder bezahlt werden. Ohne ein ausreichend dotiertes Instrument (REDD+) könne ein vollständiger Stopp der globalen Entwaldung nicht erreicht werden".

Der WWF tritt in Durban für einen Entwaldungsstopp bis 2020 ein. Ein solches Ziel könnte die Grundlage liefern für einen wirksamen internationalen Waldschutz. Im Detail geht es bei den Verhandlungen in Durban um nachhaltige Landnutzung, Rechtssicherheit, genaue Kontrollen und um ein transparentes und durchsetzbares Waldmanagement. Auch die Märkte für Holz- und Landwirtschaftsprodukte müssen nach nachhaltigen Kriterien gestaltet werden. Besonders wichtig sind hier die Wahrung der Rechte von indigenen Völkern und der lokalen Gemeinden.

Quelle: WWF Deutschland, November 2011

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Germanwatch Deutschland: Neue Gleise für den internationalen Klimaprozess legen

Vor Beginn des Klimagipfels im südafrikanischen Durban legt die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch in einem Hintergrundpapier ihre Erwartungen an die Verhandlungen vor. Hauptfokus der Debatte werden in diesem Jahr die Verhandlungen um ein rechtlich verbindliches Abkommen sein. Im Zentrum der Diskussion stehen die EU, die USA und die grossen Schwellenländer.

"Der Erfolg von Durban hängt davon ab, ob die Staaten neue Gleise für den internationalen Klimaprozess legen werden. Knackpunkte sind hierbei die Einigung auf eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls sowie eine Verständigung darauf, wie ein rechtlich verbindliches Abkommen mit differenzierten Verpflichtungen für alle Länder bis spätestens 2015 verhandelt werden kann", erklärt Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Der EU komme dabei eine Schlüsselrolle zu, gemeinsam mit Schwellenländern und gegebenenfalls gegen die USA eine ambitionierte Einigung durchzusetzen.

Das zweite grosse Thema ist die Finanzierung geplanter Kooperationen im Klima- und Regenwaldschutz sowie für Anpassung an den Klimawandel. Der Green Climate Fund, der beim letztjährigen Klimagipfel in Cancún prinzipiell beschlossen wurde, solle nun umsetzungsreif gemacht werden. Damit könnten zukünftig direkt Projekte für den Klimaschutz oder Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern finanziert werden. Ausserdem sollte nach Meinung von Germanwatch ein Arbeitsplan für die nächsten 12 Monate beschlossen werden, der die Schritte festlegt, wie die Industrieländer ihre Verpflichtungen der Klimafinanzierung bis 2020 erfüllen.

Weitere Prozesse in den Bereichen Anpassung an die Klimafolgen, Technologiekooperation oder Regenwaldschutz aus Cancún sollten in Durban konkretisiert und dann in die Tat umgesetzt werden.

"Die Bedeutung der Klimagipfel hat sich seit Kopenhagen 2009 verändert. Das Verhandeln dort kommt nur voran, wenn Staaten zuhause mutig handeln, und wenn sie Vorreiterkoalitionen schliessen, um das Handeln und Verhandeln voranzubringen. Diese Koalitionen können wichtige Impulse geben für eine grosse Transformation hin zu einer emissionsarmen Gesellschaft", so Bals weiter.

Panama: Klimaverhandlungen nach Durban ausgeschifft

Germanwatch sieht das Steuer nun in der Hand der höchsten politischen Ebene

Panama, 8.10.11: Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch kommentiert die Ergebnisse der gestern in Panama zu Ende gegangenen UN-Klimaverhandlungsrunde. Es war die letzte umfassende Vorbereitungssitzung sieben Wochen vor dem UN-Klimagipfel im südafrikanischen Durban.

Sven Harmeling, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch und Beobachter bei den Klimaverhandlungen in Panama: "Germanwatch begrüsst die Fortschritte, die auf technischer Ebene bei der Konferenz in Panama im Vorfeld des Klimagipfels in Durban gemacht wurden. Allerdings müssen sich alle Regierungen vor Augen führen, worum es geht. Schon heute spüren immer mehr Menschen, allen voran in Afrika, die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels. Wir erwarten, dass die Regierungen mit dem Ziel nach Durban fahren, den afrikanischen Klimagipfel zu einem Meilenstein und Wendepunkt im Kampf gegen den Klimawandel zu machen. Entscheidungen, die die Zukunft des Kyoto-Protokolls sichern, müssen zugleich den Weg zu einem umfassenden Abkommen mit den Schwellenländern für 2015 freimachen."

Sven Harmeling weiter: "Scheitern und Erfolg in Durban sind möglich. Für einen echten Meilenstein bedarf es auf der einen Seite einer klaren Zukunft für das Kyoto-Protokoll und seine zentralen Elemente, auf der anderen Seite eines klaren Verhandlungsmandats für eine verbindliche Gesamtlösung mit den USA und Schwellenländern. Viele Entwicklungsländer haben auf diese Notwendigkeit hingewiesen, und auch von Seiten Chinas kamen positive Signale. Darüber hinaus muss ein Paket zur konkreten Umsetzung der in Cancún auf den Weg gebrachten Institutionen und Prozessen beschlossen werden, in den Bereichen Anpassung an die Klimafolgen, Klimaschutz, der dafür notwendigen finanziellen Unterstützung und Technologie. Hier gab es in Panama konstruktive Diskussionen, die die Verhandlungen einer Entscheidungsfindung in Durban näher gebracht haben. Besonders wichtig ist die Implementierung des Green Climate Fund."

Das Steuer ist jetzt in der Hand der Umweltminister und der Staats- und Regierungschefs, allen voran in der EU. Sven Harmeling: "Die EU hat in Panama einen wesentlichen Beitrag zu dem konstruktiven Verhandlungsverlauf geleistet. Die europäischen Umweltminister können am kommenden Montag auf die Entwicklung in Panama reagieren und ihren Verhandlern ein starkes Verhandlungsmandat zu geben, um die Zukunft des Kyoto-Protokolls zu sichern." Angela Merkel und andere Staats- und Regierungschefs haben beim G20-Gipfel im November die Chance, durch ein klares Signal Richtung Durban und mit der Einführung innovativer Finanzierungsinstrumente die Klimaschutzdynamik in vielen Entwicklungsländern zu beschleunigen. Viel versprechend sind hier insbesondere Abgaben auf den internationalen Flug- und Schiffsverkehr, die auch in Panama von verschiedenen Ländern als Optionen benannt wurden. Deutschland kann mit einer Finanzzusage an den neuen Green Climate Fund den Verhandlungen weiteren Schub geben. "Kommen diese Signale nicht, setzen wir Kurs auf Sturm," sagt Sven Harmeling, "mit politischem Willen kann Durban jedoch die strukturellen Voraussetzungen für einen Gezeitenwechsel hin zu einer globalen Antwort auf die Klimakrise liefern."

Quelle: Germanwatch, November 2011

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Durban 2011: United Nations Climate Change Conference (COP17 ) United Nations Framework Convention on Climate Change The Climate Change Projects Office (CCPO)
is jointly funded by the Department of Trade and Industry (DTI)
and the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra)
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