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Aargau Lehrpersonenmangel: Gemeinsam für genügend 2023
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Lehrpersonenmangel
AG: Gemeinsam für genügend qualifiziertes Schulpersonal

Bildungsauftrag und Unterrichtsqualität haben oberste Priorität

Seit mehreren Jahren kämpfen die Schulleitungen der Volksschule mit der Herausforderung, genügend ausreichend qualifiziertes Schulpersonal für ihre offenen Stellen zu gewinnen. Mit einer Entschärfung der Situation ist aufgrund der demografischen Entwicklung nicht zu rechnen. Gemeinsam arbeiten der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv), der Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Kanton Aargau (VSLAG), die Gemeindeammänner-Vereinigung des Kantons Aargau (GAV), der Verband Schulverwaltungen Aargau/Solothurn (SCASO), die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) und das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) in einer Task Force an kurzfristigen Massnahmen zum Umgang mit der aktuellen Situation und im Rahmen des Projekts MAGIS an mittel- bis langfristig wirkenden Massnahmen zur Sicherstellung des Verbleibs von bestehendem und zur Gewinnung von mehr qualifiziertem Fachpersonal für die Volksschule.

Die Volksschule ist mit einem anhaltenden Mangel an qualifizierten Lehrpersonen, Förderfachpersonen sowie Schulleiterinnen und Schulleitern konfrontiert. Die Generation der Babyboomer geht in Pension und die Schülerzahlen steigen. Obwohl die Studierendenzahlen an den Pädagogischen Hochschulen stabil bis steigend sind, die ersten Quereinsteigenden im Sommer 2022 mit einem Pensum von 30 bis 50 Prozent in den Beruf eingestiegen sind und das Interesse an diesen Ausbildungen ungebrochen hoch ist, genügt dies nicht, um den steigenden Personalbedarf hinreichend abzudecken. Die allgemein angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich nicht so schnell verändern. Die Abteilung Volksschule des Departements BKS führt die 2019 aufgenommenen Arbeiten zur Sicherstellung des Personalbedarfs für die Aargauer Volksschule deshalb mit Hochdruck weiter und hat die enge Zusammenarbeit mit den Verbänden, der PH FHNW und Vertreterinnen und Vertretern der Praxis nochmals intensiviert. Gemeinsam messen die Partner der Aargauer Volksschule, Kanton, Verbände und Ausbildungsinstitution, dieser Herausforderung höchste Priorität zu.

Gemeinsame Prämissen aller beteiligten Partner

Die vom Departement BKS einberufene "Task Force Fachkräftemangel akut" mit Vertretungen aus allen genannten Verbänden und Institutionen trat im vergangenen Mai 2022 erstmals zusammen. Sie beriet sich über Massnahmen, die den Schulen kurzfristig helfen, das Schulangebot sicherzustellen und mögliche Lösungsansätze bei ungenügenden Personalressourcen zu finden. Allen diesen Massnahmen zugrunde liegen gemeinsame erstellte Prämissen sowie eine gemeinsame Haltung der Task Force. So sind sich alle beteiligten Partner einig, dass sich das schulische Angebot auch in der aktuellen Situation an den Bildungsrechten der Schülerinnen und Schüler, an der Chancengerechtigkeit, am Lehrplan, an den arbeitsrechtlichen Vorgaben zum Einsatz der Lehrpersonen sowie an der Schul- und Unterrichtsqualität ausrichten muss. Individuelle und innovative Lösungsansätze und Konzepte können zielgerichtet umgesetzt werden, sofern rechtliche Vorgaben eingehalten werden.

Kurzfristige Hilfestellungen und Massnahmen

Die Task Force befasst sich vorwiegend mit kurzfristigen Massnahmen, deren Umsetzung jeweils zwischen Mai und August möglich ist. Daraus resultierte in Hinblick auf den Schuljahresbeginn 2022/23 ein Informationsblatt, welches den Schulen zur Orientierung dient und zahlreiche Hinweise auch auf externe Unterstützungsangebote enthält. Zu überprüfen und zu bestätigen sind für das nächste Schuljahr dabei insbesondere die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für die Begleitung und das Coaching von noch nicht vollständig qualifizierten Lehrpersonen und Berufseinsteigenden und weitere kurzfristig verfügbare Angebote und Dienstleistungen. Des Weiteren konnte erreicht werden, dass am per 1. Januar 2022 eingeführten neuen Lohnsystem Lehrpersonen einige Verbesserungen vorgenommen werden konnten, welche die Schulbehörden in der administrativen Arbeit massgeblich entlasten und den (Wieder-)Einstieg für die anzustellenden Fachpersonen attraktiver gestalten. So wird beispielsweise Assistenzpersonen seit diesem Jahr ein grösserer Teil ihrer ausserschulischen Erfahrung angerechnet oder das Einstufungsverfahren bei Funktionswechseln ist vereinfacht worden.

Die Task Force hat sich für das Schuljahr 2023/24 neu konstituiert. Die gemeinsamen Zielsetzungen wurden erneuert. Auf das neue Schuljahr hin sollen wiederum Massnahmen verfüg- und umsetzbar sein. Zentrale Elemente sind die Bereitstellung von Informationen und Planungshilfen, die personelle Unterstützung der Schulen bei der Einführung von neuem schulischem Personal in die Arbeit an der Schule sowie die Förderung des Verbleibs des bestehenden Personals durch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Schuldienst.

MAGIS für mittel- und langfristige Perspektive

Das Departement BKS erhielt im Rahmen eines Entwicklungsschwerpunkts im Aufgaben- und Finanzplan vom Regierungsrat den Auftrag, den Personalbedarf für die Aargauer Volksschule sicherzustellen. Mit dem Projekt MAGIS (lateinisches Adverb: mehr) werden alle kurz-, mittel- und langfristigen Massnahmen zusammengefasst, welche in den nächsten Jahren zur Erfüllung dieses politischen Auftrags unternommen werden sollen. Wichtigstes Ziel des Projekts MAGIS ist die quantitative Stärkung des qualifizierten Personalpools für die Aargauer Volksschule. Weiter soll die Sichtbarkeit des Lehrberufs, der Förderfachpersonen, der Assistenzpersonen und der Schulleitungen erhöht und ein positives Image erzeugt werden. Dies soll durch die Stärkung der Kommunikation über die Attraktivität der Berufe der Volksschule erreicht werden. Als Drittes sollen alle Berufsphasen in der Laufbahn des schulischen Personal bis hin zur möglichen Übernahme einer Führungsfunktion berücksichtigt werden. Dies trägt dazu bei geeignete Personen im Aargauer Schulsystem zu halten und weiter zu entwickeln. All dies ist nur gemeinsam mit den Partnern im Schulfeld möglich. Für das Projekt ist eine rund zwanzigköpfige Begleitgruppe sowie eine Task Force eingesetzt, um den Massnahmen durch gemeinsames Zusammenarbeiten mehr Reichweite und Schwung zu verleihen. Die Einführung neuer Studienvarianten sowie Optimierungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von schulischem Personal finden mehrheitlich im Bildungsraum Nordwestschweiz (Kantone Aargau, Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt) statt. Gemeinsam koordinierte Vorhaben, wie die Einführung von Studienvarianten mit begleitetem Berufseinstieg (unter anderem Quereinstieg), werden unter gemeinsamer Federführung durch die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz umgesetzt.

Quelle: Text Kanton Aargau, Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS), 1. Februar 2023

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