Spatenstich für den Bau des Hochwasserentlastungsstollens Seit November 2017 ist die vom Regierungsrat erteilte Genehmigung für den Projektteil Stollen rechtskräftig. Heute, zwölfeinhalb Jahre nach dem verheerenden Hochwasserereignis von 2005, konnte nun mit dem Baustart ein sehr wichtiger Meilenstein im kantonalen Grossprojekt erreicht werden. Breit abgestützte Lösung aus langjährigem Prozess Landammann Maya Büchi zeigte sich anlässlich des Festakts hocherfreut: "Nach einem langjährigen fachlichen und politischen Prozess, der durch den Regierungsrat eng begleitet wurde, kann heute der Startschuss zum Bau des Herzstücks des Hochwasserschutzprojekts, dem Hochwasserentlastungsstollen vom Sarnersee bis unterhalb des Wichelsees, gegeben werden. Dieser Prozess war notwendig, um eine breit abgestützte Lösung zu finden."Zur Verbesserung der Hochwassersicherheit gehören der Schutz des Wohnraums, der Schutz der Arbeitsplätze und der Schutz der Hauptverkehrsachse aber auch die Aufwertung der Sarneraa als Lebensraum und als Naherholungsgebiet. All diese Aspekte sind Grundpfeiler der regierungsrätlichen Langfriststrategie 2022+. Viele Ansprechpartner und hohe technische Herausforderungen Baudirektor Josef Hess blickte auf wichtige Meilensteine seit der Hochwasserkatastrophe vom August 2005 zurück: Damals waren Bevölkerung und Behörden bis an ihre Grenzen gefordert. Im Bereich Sarnersee und Sarneraa entstanden Schäden von über 250 Millionen Franken. Im fachlichen Variantenvergleich von 2013 erhielt das Projekt "Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost" die besten Noten. Das Obwaldner Stimmvolk hat am 28. September 2014 das Gesetz über die Planung, den Bau und die Finanzierung des Projekts Hochwassersicherheit Sarneraatal mit einem Ja-Stimmenanteil von 82 Prozent angenommen. Bauprogramm und Baukosten Projektleiter Raphael Vonaesch gab einen kurzen Überblick der bevorstehenden Arbeiten, welche sich in den nächsten Monaten vor allem auf die beiden Portalbereiche des künftigen Stollens konzentrieren werden. Als Erstes werden die Baustellenzufahrt zum Auslaufbauwerk und die neue Etschistrasse im Hinterbergwald - beide auf dem Gemeindegebiet Alpnach - erstellt. Im April 2018 werden zudem Vorarbeiten für die Zufahrt Einlaufbauwerk in Sachseln entlang des Bahntrassees ausgeführt. "Im Jahr 2023 soll der gesamte erste Projektteil abgeschlossen sein. Ab diesem Zeitpunkt kann der Stollen in Ausnahmesituationen in Betrieb genommen werden", sagte Raphael Vonaesch. Der Bauabschluss der Massnahmen an der Sarneraa ist im Jahr 2025 vorgesehen. ● den Bau des Stollens (106 Millionen) ● Hochwasserschutzmassnahmen am Kernmattbach (rund 7 Millionen) ● die Verlegung der Etschistrasse samt Zufahrt zu Stauwehr ● Auslaufbauwerk in Alpnach (rund 4 Millionen). ● Für die Massnahmen an der Sarneraa wird mit weiteren 18 Millionen Franken gerechnet.
|