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Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance (Kanton Wallis)
Wasserkraftanlage Emosson
Die 1954 gegründete Electricité d'Emosson SA mit Sitz in Martigny im Kanton Wallis ist Eigentümerin der Wasserkraftanlage Emosson, welche das in einem 1'930 m ü.M. gelegen See gespeicherte Wasser zur Stromproduktion nutzt.

Das Wasser wird in den Kraftwerken Bâtiaz in Martigny (Schweiz) und Vallorcine in Hochsavoyen (Frankreich) turbiniert.

Die Stromerzeugung beträgt im Mittel 850 GWh pro Jahr. Alpiq und EDF sind mit je 50 Prozent am Unternehmen beteiligt.

Nant de Drance in Kürze

Das Projekt Nant de Drance umfasst den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks in einer Felskaverne zwischen den zwei bestehenden Speicherseen Emosson und Vieux Emosson im Wallis. Für Bau, Inbetriebnahme und den Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks ist die Nant de Drance SA verantwortlich.

Beim Projekt Nant de Drance handelt es sich um eines der aktuell bedeutendsten Infrastrukturprojekte im Energiesektor in Europa. Die Pumpspeicherkraftwerke (oder Umwälzkraftwerke) haben im Hinblick auf die künftige Versorgungssicherheit eine grosse Bedeutung.

Die in den beiden Stauseen Lac d'Emosson und Lac du Vieux Emossson gespeicherte Wassermenge wurde durch ein 40 km langes Zuleitungsnetz aus einem 176 km2 grossen Einzugsgebiet gesammelt. Das Wasser der französischen Flüsse Arve und Eau Noire sowie die Zuflüsse aus dem schweizerischen Vallée de Trient und Val Ferret werden dem Kraftwerkkomplex zugeleitet und bei Bedarf in die Stauseen hochgepumpt.

Das Wasser aus den beiden Stauseen treibt Turbinen in den vier Wasserkraftwerken Châtelard-Barberine 1 + 2, Châtelard-Vallorcine im Vallée du Trient sowie Vernayaz und La Bâtiaz im Rhonetal.

Das Kraftwerk Châtelard-Vallorcine liegt unweit der Schweizer Grenze in Frankreich.Das Kraftwerk Châtelard-Barberine 2 kann turbinieren und pumpen. Dieses Kraftwerk ist mit zusätzlichen Pumpen ausgestattet, um Wasser aus den Ausgleichsbecken im Talgrund in den Lac d'Emosson hinauf zu pumpen. Die Kraftwerke Châtelard-Vallorcine, Châtelard-Barberine und Martigny-La Bâtiaz werden von der Zentrale in La Bâtiaz aus überwacht und gesteuert.

Der Stausee Lac du Vieux Emosson wurde bis zur Bauvollendung des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance als Wasserrückhaltebecken für die Produktion von elektrischem Strom in Spitzenzeiten genutzt. Mit dem Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks erhält der Stausee Lac du Vieux Emossson mit einer erhöhten Staumauer noch eine grössere Bedeutung.

Der beiden Emosson-Stauseen und die angeschlossenen Kraftwerke Châtelard, Vallorcine und Martigny-La Bâtiaz werden von der Electricité d'Emosson SA betrieben. Electricité d'Emosson SA ist auch Besitzerin dieser Anlagen. Die schweizerische Alpiq und die französische EDF sind zu 50% an Electricité d'Emosson SA beteiligt.

Das Kraftwerk Vernayaz und das Kraftwerk Trient gehören zu 100% der SBB.

Für den Bau, die Inbetriebnahme und den Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance ist die Nant de Drance SA, bestehend aus den Partnern Alpiq (39%), SBB (36%), IWB (15%) und FMV (10%), zuständig.

Nach dem ersten Weltkrieg reagierte die SBB auf den erhöhten Strombedarf des Unternehmens mit dem Bau der Kraftwerkanlagen Emosson im Einzugsgebiet der beiden Flüsse Barberine und Nant de Drance. Die SBB plante im Raum Emosson zwei Kraftwerksanlagen. Das Kraftwerk Châtelard-Barberine unten im Tal wurde mit Wasser aus dem Stausee Lac de Barberine versorgt. Das Wasser der Barberine wurde im Vallon de Barberine hinter einer Staumauer gestaut.

Am Ende der Zwanzigerjahre im letzten Jahrhundert wurden noch die beiden Kraftwerke Vernayaz im Rhonetal und Trient im Valöe de Trient gleich neben Châtelard gebaut. Das Kraftwerk Trient nutzt das Wasser aus dem Oberlauf der Trient und leitet es mit Hilfen von Pumpen über den Zulaufstollen weiter zum Kraftwerk Vernayaz.

In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts liessen die SBB weiter vorne im Vallon de Barberine eine neue höhere Staumauer bauen, hinter der sich künftig der Lac d'Emosson aufstaute. Für den Bau der neuen Staumauer wurde im Einverständnis mit Frankreich die Landesgrenze verschoben. Die alte Staumauer wurde überflutet.

Ab 1955 wurde das Wasser der Nant de Drance im Stausee Vieux Emosson gesammelt. Bei Bedarf wurde dieses Wasser dem Stausee Lac d'Emosson zugeleitet.

Die 1954 gegründete Electricité d'Emosson S.A.(ESA) baute unten Tal mit französischer Beteiligung und auf franzöischem Boden das Speicherkraftwerk Châtelard-Vallorcine.

Die SBB, welche bisher alle Wassernutzungeskonzessionen auf schweizerischem Staatsgebiet in der Region besassen, liessen sich die Wasserrechte für das Kraftwerk Vernayaz von der EAS vertraglich bestätigen. Die SBB erhielten führ ihre beiden Kraftwerke Châtelard-Barberine 1 (und später 2) und Vernayaz wesentlich mehr Wasser aus dem grösseren Stausee Lac d'Emosson. Das Bahnunternehmen musste die Infrastrukturanlagen ihrer Kraftwerke der grösseren zugelieferten Wassermenge anpassen. Das zusätzliche gebaute Kraftwerk Châtelard-Barberine 2 wurde als Pumpspeicherkraftwerk konzipiert. Der Zulaufstollen zum Kraftwerk Vernayaz über das Ausgleichsbecken Les Marécottes wurde ausgebaut.

Mit der Betriebsaufnahme des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance kann kann der Höhenunterschied zwischen den beiden Stauseen zur Energiegewinnung genutzt werden.

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