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Pumpspeicherkraftwerk
Nant de Drance (Kanton Wallis)
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Nant de Drance in Kürze
Das Projekt Nant de Drance umfasst den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks in einer Felskaverne zwischen den zwei bestehenden Speicherseen Emosson und Vieux Emosson im Wallis. Für Bau, Inbetriebnahme und den Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks ist die Nant de Drance SA verantwortlich.
Beim Projekt Nant de Drance handelt es sich um eines der aktuell bedeutendsten Infrastrukturprojekte im Energiesektor in Europa. Der Einstieg der IWB unterstreicht die grosse Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken im Hinblick auf die künftige Versorgungssicherheit.
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Das Projekt Nant de Drance umfasst den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks in einer Felskaverne zwischen den zwei bestehenden Speicherseen Emosson und Vieux Emosson im Wallis. Die Anlage wird einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität des schweizerischen und europäischen Stromnetzes leisten.
Das Pumpspeicherkraftwerk Nant du Drance hat die Aufgabe, in Zeiten mit hoher Energiennachfrage den Spitzenbedarf abzudecken. Während Zeiten mit geringem Strombedarf wie während den Nachtstunden und an den Wochenenden wird Wasser vom tiefer gelegenen Stausee Lac d'Emosson in den oberen Stausee Lac du Vieu Emosson hinauf gepumpt.
Ene der Stärken des neuen Pumpspeicherkraftwerks ist die geringe Distanz zwischen den beiden Speicherseen. In einer kurzen Zeitspanne kann das Betriebsregime der Anlage geändert werden. In weniger als zwei Minuten kann Leistung abgerufen werden. Während des Pumpenbetriebs lässt sich die Leistungsaufnahme verändern und regeln. Die eingebaute modernste Regelelektronik vermag feinste Veränderungen bei den Betriebsbedingungen für die Maschinen auszugleichen.
Das Wasser aus dem Lac du Vieux Emosson wird in zwei vertikalen Druckschächten mit je einem Durchmesser von 6,5 m auf die Turbinen-Generatoren im Kavernenkraftwerk geleitet. Pro Schacht fliessen bis zu 120 m3 Wasser pro Sekunde durch den Querschnitt. Die entspricht etwa einem durchschnittlichen Durchfluss der Aare bei Bern. Die maximale Turbinierleistung beträgt 900 MW. In einer grossen Felskaverne sind 6 Francis-Pumpturbinen angeordnet. In einer zweiten Kaverne befinden sich die Einphasentransformatoren und die Schaltanlagen.
Die jährliche Stromproduktion soll 2'500 GWh betragen. Wie bei Umwälzkraftwerken üblich, wird zur Erzeugung dieser Energiemengen etwas mehr Pumpenergie benötigt
Die Aktionäre der Nant de Drance SA investierten rund zwei Milliarden Franken in den Bau des Pumpspeicherkraftwerks. Diese Investition ist Teil einer langfristigen Vision und entspricht dem Bestreben, auf die Herausforderungen der zukünftigen Stromversorgung zu reagieren.
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Das Kraftwerk wird mit einer Gesamtleistung von 900 MW je nach Bedarf und innerhalb kürzester Zeit grosse Mengen an Strom (Spitzennenergie) produzieren oder speichern können. Diese aussergewöhnliche Flexibilität wird in einem Umfeld entscheidend sein, in dem die Stromerzeugung aus neuen erneuerbaren Energien zunehmend volatiler wird. Dievon Nant de Drance wird den Ausgleich zwischen Stromproduktion und Verbrauch ermöglichen. Das Kraftwerk Nant de Drance wird damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes auf europäischer Ebene und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in der Schweiz leisten. |
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Die Anlage funktioniert als Energiespeicher und ist deshalb eine ideale Ergänzung zu den neuen erneuerbaren Energien, die unregelmässig Strom erzeugen.
Das neue Kraftwerk soll ab 2020 schrittweise in Betrieb gehen. Es verfügt über eine installierte Gesamtleistung von 900 MW und ist darauf ausgelegt, rund 2,5 Milliarden kWh Spitzenenergie jährlich zu erzeugen. Die Gesamtkosten des Projekts werden rund 2 Milliarden CHF betragen.
Die Aktiengesellschaft Nant de Drance SA besteht seit dem 18. September 2012 aus den Partnern Alpiq (39 Prozent), SBB (36 Prozent), Industrielle Werke Basel IWB (15 Prozent) und Forces Motrices Valaisannes FM (10 Prozent). Alpiq als grösster Aktionär übernimmt die Betriebsführung der Nant der Drance SA.
Die Alpiq Holding AG ist seit ihrer Gründung 2009 das führende Energiehandelsunternehmen und die grösste Energiedienstleisterin der Schweiz mit europäischer Ausrichtung. Der Konzern ist in der Schweiz und in Europa tätig. Alpiq ist in der Stromerzeugung, im Vertrieb und Handel sowie im Bereich Energieservice aktiv.
Nant
de Drance nutzt das Gefälle zwischen den beiden bestehenden Stauseen
Emosson und Vieux Emosson auf dem Gebiet der Walliser Grenzgemeinde Finhaut
zwischen Martigny und Chamonix.
Am
30. Juni 2009 begannen die Bauarbeiten für das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance in der Walliser Gemeinde Finhaut.
Am Pumpspeicherkraftwerk
Nant de Drance waren 2009 Alpiq mit 54%, die SBB mit 36% und FMV mit 10% beteiligt. 2020 waren Alpiq mit 39 %, die SBB mit 36 %, die IWB mit 15 % und die FMV mit 10 % an der Nant de Drance SA beteiligt
Die
Anlage wird komplett unterirdisch gebaut. Der Zugang zu den auf 1'700 Metern
über Meer liegenden Kavernen wird durch einen 5,6 Kilometer langen
Stollen erfolgen. Das Grosskraftwerk wird mit minimalen Eingriffen
in die Umwelt realisiert.
Im
Hinblick auf die Nachfrageentwicklung in Spitzenzeiten leistet Nant de
Drance einen wichtigen Beitrag sowohl zur Versorgungssicherheit im Schweizer
Stromnetz als auch zur Abdeckung der Verbrauchsspitzen im Bahnbetrieb der
SBB und der von ihr versorgten Privatbahnen.
Durch moderne Maschinentechnik
kann das Kraftwerk innerhalb kurzer Zeit Netzschwankungen und unregelmässige
Produktion aus erneuerbaren Energien ausgleichen. Die Anlage wird über
einen hohen Wirkungsgrad von über 80 Prozent verfügen.
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Quellen:
Text SBB AG und Alpiq 2009 - Alpiq 2020 |
Inbetriebnahme von Nant de Drance am 1. Juli 2022 |
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Nant de Drance liegt 600 Meter unter der Erde in einer Kaverne zwischen den Speicherseen Emosson und Vieux Emosson in der Gemeinde Finhaut im Wallis und besitzt sechs Pumpturbinen mit einer Leistung von je 150 MW. Dank ihrer Flexibilität können die Maschinengruppen innerhalb von weniger als fünf Minuten vom Pumpbetrieb bei Vollleistung zum Turbinenbetrieb bei Vollleistung wechseln; das heisst, von -900 MW zu +900 MW.
Die von Nant de Drance turbinierte Wassermenge beträgt 360 m3 pro Sekunde, also in etwa die Durchflussmenge der Rhône bei Genf im Sommer. Der obere See Vieux Emosson speichert alleine 25 Millionen m3 Wasser, was einer Speicherkapazität von 20 Millionen kWh entspricht. Dank dieser Eigenschaften spielt Nant de Drance eine fundamentale Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes.
Bis zu 650 Arbeitskräfte und etwa 60 Unternehmen arbeiteten auf dem Höhepunkt der Bauarbeiten an der Realisierung des Kraftwerks, dessen Kosten etwa 2 Milliarden Schweizer Franken betrugen.
Für die unterirdische Maschinenkaverne mit einer Länge von 194 m, einer Höhe von 52 m und einer Breite von 32 m mussten 400 000 m3 Fels entfernt und Stollen mit einer Länge von 17 km gelegt werden. Der Staudamm Vieux Emosson auf 2 200 Metern Höhe wurde um 21,5 Meter erhöht, um die Kapazität des Speichersees zu verdoppeln und eine angemessene Speicherkapazität für die Anlage zu bieten.
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Quelle:
Text Alpiq, 18. Juni 2022 |
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