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Tochtertag - Girl's Day in Deutschland - Impulse für die Mädchen
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Girls' Day im Forschungszentrum caesar Bonn, Deutschland

Deutschland hat die erste Kanzlerin - und die ist promovierte Physikerin. Damit ist ihre Karriere in doppelter Hinsicht ungewöhnlich. Denn noch immer sind hierzulande Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen in der Minderheit. Um das zu ändern, gibt es seit einigen Jahren den Girls' Day. Schülerinnen der Klassen fünf bis zehn haben dabei die Gelegenheit, in technischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen Einblick in die Praxis der Arbeitswelt zu erhalten. So erfahren sie, dass auch vermeintliche "Männerberufe" für Mädchen spannend sind und Perspektiven bieten.

Am bundesweiten Girls' Day 2006 beteiligt sich auch das Bonner Forschungszentrum caesar. Die Schülerinnen lernen bei caesar alle drei Themenbereiche - Nanotechnologie, Biotechnologie und Medizintechnik - kennen und führen selbst kleine Versuche durch. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begleiten sie und erzählen von ihrem Arbeitsalltag. Sie beginnen mit der Nanotechnologie, in der aus kleinsten Teilchen neue Materialien und Produkte hergestellt werden.

Stefani Dokupil, Ingenieurin, wird den Mädchen erklären, auf welche Weise Sensoren entstehen, die zum Beispiel in der Autoindustrie verwendet werden. Weiter geht es in der Medizintechnik: Die Arbeitsgruppe "Rapid Protoyping" stellt aus Patientenbildern Kunststoffmodelle her, an denen Chirurgen komplizierte Operationen vorab planen und "üben" können.

Die Chemikerin Barbara Leukers zeigt ausserdem, wie mit einem 3D-Drucker aus Knochenersatzmaterial Implantate hergestellt werden. Auch Portrait-Hologramme von Patienten sind für ärzte vor einer Gesichtsoperation sehr hilfreich, denn sie sind dreidimensional und bilden alle Details ab, selbst kleine Hautporen.

Von der Physikingenieurin Natalie Ladrière werden die Schülerinnen erfahren, wie ein Hologramm aufgenommen, entwickelt und digitalisiert wird und daraus dann ein dreidimensionales Computermodell entsteht.

Ähnliche Modelle können sich die Mädchen zusammen mit dem Informatiker Andreas Zollorsch sehr eindrucksvoll im Virtual-Reality-Center anschauen. Durch eine 3D-Brille wirken die Computerdaten - beispielsweise eines menschlichen Gehirns - täuschend echt und "greifbar".

Die Mathematikerin Ulrike Schuldenzucker arbeitet vor allem am Computer auf dem Feld der Bioinformatik.

Zusammen mit Biologen und Chemikern entwickelt sie Peptide, kleine Eiweissmoleküle, die beispielsweise als massgeschneiderte Medikamente angewendet werden.

Stefan Hartmann ist ebenfalls Mathematiker. Er ist bei caesar für die Schülerkontakte zuständig, hat den Girls' Day organisiert und leitet das "SimuLab".

Im Simulationslabor hält er regelmässig Kurse über wissenschaftliche Computersimulationen und die zugrunde liegenden mathematischen Modelle (Infos unter www.caesar.de/simulab). An dieser letzten Station können die Mädchen an Laptops spielerisch Simulationsverfahren kennen lernen.

Das internationale Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) hat 1999 die Arbeit aufgenommen. Mit inzwischen 220 Mitarbeitern forschen interdisziplinäre Teams in den Bereichen Materialwissen-schaften/Nanotechnologie, Biotechnologie und Medizintechnik. Forschung und industrielle Anwendung gehen Hand in Hand: caesar entwickelt innovative Produkte und Verfahren und unterstützt die Wissenschaftler bei Firmenausgründungen.

Quelle: caesar (center of advanced european studies and research) 2006

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