278 '345 Personen bezogen im Jahr 2017 wirtschaftliche Sozialhilfe. Damit wurden 3,3% der Wohnbevölkerung mindestens einmal im Jahr mit einer Sozialhilfeleistung unterstützt. Die Sozialhilfequote für die Bevölkerung zwischen 50 und 64 Jahren hat in den letzten Jahren überproportional zugenommen, was vor allem auf die geringeren Chancen für eine rasche Ablösung von der Sozialhilfe zurückzuführen ist. Das sind einige Ergebnisse der aktuellen Schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS). Die Zahl der unterstützten Personen nahm im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um rund 5'000 beziehungsweise 1,9% zu. Misst man die Anzahl Sozialhilfebeziehender an der Wohnbevölkerung, resultiert für das Jahr 2017 eine gesamtschweizerische Sozialhilfequote von 3,3%. Die Sozialhilfequoten nach Kantonen haben im Vergleich zu den Vorjahren keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Weiterhin weisen Kantone mit städtischen Zentren überdurchschnittliche Quoten aus, während ländlich geprägte Kantone unterdurchschnittliche Werte ausweisen. Kinder, Geschiedene und Ausländer mit erhöhtem Sozialhilferisiko Weiterhin sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Geschiedene und Personen ausländischer Nationalität am häufigsten in der Sozialhilfe vertreten. Während die Sozialhilfequote von Minderjährigen seit 2011 von 4,9% auf aktuell 5,3% angestiegen ist, nahm das Sozialhilferisiko von Ausländerinnen und Ausländern im selben Zeitraum um 0,3 Prozentpunkte zu und lag 2017 bei 6,3%. Geschiedene wiesen im Jahr 2017 mit einer Quote von 5,6% ebenfalls ein erhöhtes Sozialhilferisiko auf. Zunehmendes Sozialhilferisiko für ältere Personen zwischen 50 und 64 Jahren Bei den 50- bis 64-Jährigen zeigt sich zwischen den Jahren 2011 und 2017 ein relativ starker Anstieg der Sozialhilfequote von 2,5 auf 3,2%, was einer Zunahme um 28% entspricht. Die entsprechende Entwicklung fällt bei den 18- bis 35-Jährigen mit 8% bzw. mit 12% bei den 36- bis 49-Jährigen deutlich geringer aus. Die Sozialhilfequote der Gesamtbevölkerung verzeichnet im selben Zeitraum einen Anstieg von 10%. Die Anzahl der 50- bis 64-jährigen Sozialhilfebeziehenden stieg zwischen 2011 und 2017 von 38 484 auf 54'615 Personen und somit um rund 40% an, während die Wohnbevölkerung in der gleichen Altersklasse und im gleichen Zeitraum lediglich um 14% zunahm. Diese Zunahme geht vor allem auf Sozialhilfebeziehende zurück, die schon länger Sozialhilfe beziehen. Dies wird bei der mittleren Bezugsdauer von Sozialhilfeleistungen ersichtlich: Im Jahr 2011 betrug diese bei den 50- bis 64-Jährigen rund 41 Monate und stieg um 32% auf rund 54 Monate im Jahr 2017. Bei den jüngeren Altersgruppen ist diese Entwicklung deutlich weniger stark ausgeprägt. 50- bis 64-jährige Sozialhilfebeziehende sind besser ausgebildet als jüngere Die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen in der Sozialhilfe unterscheidet sich in verschiedener Hinsicht von den jüngeren Altersgruppen. Wichtige Unterschiede findet man beispielsweise beim Ausbildungsstand: 57% der Sozialhilfebeziehenden zwischen 50 und 64 Jahren verfügen über eine berufliche Ausbildung oder einen Hochschulabschluss. Dieser Anteil liegt bei den 18- bis 35-Jährigen mit 42% und bei den 36- bis 49-Jährigen mit 54% tiefer. In der Gesamtbevölkerung sind Jüngere besser ausgebildet als Ältere. Im Vergleich zu jüngeren Personen weist eine Ausbildung auf Sekundarstufe II oder Tertiärstufe bei älteren Personen offenbar eine geringere Schutzwirkung vor dem Bezug von Sozialhilfe auf.
Die Zahl der Asylsuchenden ist gemäss der Asylstatistik des Staatssekretariats für Migration SEM im Jahr 2017 im Vergleich zum Jahr 2016 gesunken. Diese Entwicklung widerspiegelt sich auch in der Sozialhilfe des Asylbereichs: 2016 bezogen 55 504 Personen Sozialhilfe, im Jahr 2017 waren es nur noch 50 714 Personen. Die Sozialhilfequote der Personen aus dem Asylbereich lag im Jahr 2017 damit bei 90,4% (2016: 88,4%).
Die Anzahl Personen im Flüchtlingsbereich mit einer Sozialhilfeleistung steigt hingegen weiterhin an: 2017 waren es 27 945 und damit 2401 mehr im Vergleich zum Vorjahr. Die Sozialhilfequote liegt bei dieser Bevölkerungsgruppe bei 86,3% (2016: 85,8%). Für 18,6% dieser unterstützten Personen geht der Bezug einer Sozialhilfeleistung einher mit einer Erwerbstätigkeit (inkl. Personen in einer Lehre), 16,1% befinden sich in einer Ausbildung und weitere 6,7% nehmen an einem Arbeitsintegrations- oder Beschäftigungsprogramm teil.
Die Schweizerische Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat zum Ziel, Sie wurde in enger Zusammenarbeit von Bund, Kantonen und Gemeinden aufgebaut. Die Die Sozialhilfequote Der wichtigste Indikator der Sozialhilfestatistik ist die Sozialhilfequote. Diese misst den Anteil der Personen mit mindestens einem Sozialhilfebezug im Jahr an der ständigen Wohnbevölkerung gemäss der Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) am 31. Dezember des Vorjahres. Die Haushaltsquote der Sozialhilfe Die Haushaltsquote misst den Anteil an Haushalten mit mindestens einer Sozialhilfe beziehenden Person an allen Haushalten in der Wohnbevölkerung des Vorjahres. Ein Haushalt kann neben einer Unterstützungseinheit (Sozialhilfefall) auch noch weitere nicht unterstützte Personen oder noch weitere Unterstützungseinheiten enthalten.
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