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ESA-Kometensonde «Rosetta» |
Schweizer Technologie an Bord von «Rosetta» |
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Das Berner Instrument ROSINA auf der Raumsonde Rosetta hat bereits viel über den Kometen «Chury» herausgefunden - unter anderem, wie der Komet «riecht». Das Berner ROSINA-Team ist über die Vielfalt der gemessenen Moleküle überrascht und erfreut.
Wie riecht ein Komet?
Seit Anfang August «erschnüffelt» ROSINA die Gase des Kometen «Churyumov-Gerasimenko» mit ihren zwei Massenspektrometern. Dabei erweisen sich die gemessenen chemischen Elemente in der Koma, der Gashülle um den Kometenkern, als ausserordentlich reichhaltig. «Das überrascht uns, weil der Komet noch über 400 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist» sagt Kathrin Altwegg, ROSINA-Projektleiterin des Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern. «Je näher der Komet zur Sonne kommt, desto mehr verdampft von seinem Eis, und umso stärker wird seine Ausgasung».
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Der Komet «Chury» riecht offenbar ziemlich streng: Nach faulen Eiern, was auf Schwefelwasserstoff zurückzuführen ist, nach Pferdestall wegen Ammoniak und nach beissendem Formaldehyd. Diese Ausdünstung vermengt sich mit dem schwachen, bittermandelartigen Aroma des giftigen Cyanwasserstoffs, auch bekannt als Blausäure.
Hinzu kommt noch Alkohol in Form von Methanol, ergänzt durch das essigähnliche Aroma von Schwefeldioxid und einem Hauch des süsslichen Dufts von Schwefelkohlenstoff: «Wenn wir all dies zusammennehmen, haben wir das Parfum des Kometen», sagt Altwegg. |
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Überraschend viele Moleküle gemessen
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ROSINA hat aber nicht nur «Duftstoffe», sondern bereits auch viele andere Moleküle gemessen - obwohl das ROSINA-Team bei der Distanz von über 400 MillionenKilometern viel weniger erwartet hätte: «Wir rechneten damit, dass sich aus der Kometenhülle nur die sehr flüchtigen Moleküle lösen würden wie Kohlendioxid und Kohlenmonoxid», sagt Altwegg.
Eine quantitative Analyse wird nun zeigen, wie sich diese Daten von «Chury» im Vergleich zu anderen Komenten verhalten, deren Bestandteile bisher nur aus der Ferne ermittelt werden konnten.
Aus diesem Vergleich wird ersichtlich werden, ob «Chury» als ein Komet aus dem sogenannten Kuipergürtel in der Nähe des Neptuns sich von anderen Kometen aus der bereits besser bekannten Oortschen Wolke am äussersten Rand unseres Sonnensystems unterscheidet. Die Berner Forschenden erhoffen sich davon neue Erkenntnisse vom Sonnennebel, der «Urwolke», aus der unser Sonnensystem entstanden ist. |
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Die Bernerin ROSINA
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ROSINA (das Rosetta Orbiter Spektrometer für Ionen- und Neutralgas-Analyse) ist eines der Schlüsselexperimente der Rosetta-Mission.
Die beiden Massenspektrometer und der Drucksensor bestimmen unter anderem die molekulare Zusammensetzung der Koma, der Gasschicht um den Kometenkern, sowie die Temperatur und Geschwindigkeit des Gases. Dies gibt Aufschlüsse über den Ursprung von Kometen und damit auch auf den Ursprung unseres Sonnensystems. |
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Quelle:
Text Universität Bern, 23. Oktober 2014 |
ROSINA («Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis») |
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An der Raummission «Rosetta» sind zahlreiche Institute beteiligt, darunter die Universität Bern, die für die Entwicklung von ROSINA («Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis») verantwortlich war. Diese Instrumentengruppe besteht aus zwei Massenspektrometern und einem Drucksensor.
Die Berner Forscher wiederum holten die Empa ins Boot, die die Entwicklung und Herstellung der ionen-optischen Sensoren für die beiden Spektrometer übernahm. Diese sollten nicht nur leicht sein, sondern auch den harschen Bedingungen im Weltraum standhalten.
ROSINA soll nach dem kosmischen Rendez-vous mit dem Kometen Ionen und Neutralgasteilchen in der (extrem «dünnen») Atmosphäre und in der Ionensphäre von «67P/Churyumov-Gerasimenko» analysieren. |
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Die Raummission «Rosetta»
Die internationale Mission der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA mit Beiträgen der Mitgliedsstaaten und der NASA wird mit einer grossen deutschen Beteiligung durchgeführt. Neben dem DLR betreiben auch das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), die Technische Universität Braunschweig sowie die Universitäten Köln und Mainz Experimente auf Orbiter und Lander. Das Raumfahrtmanagement des DLR fördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi) die beteiligten deutschen Industrieunternehmen und Wissenschaftler. Lander Philae wurde von einem Konsortium unter anderem aus DLR, MPS, CNES und ASI beigesteuert. Die Projektverantwortung für Philae liegt beim DLR, wo sich auch das Lander Kontrollzentrum befindet.
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