Allzeithoch bei Containern - Mineralöl aufgutem Niveau konsolidiert Mit 131'705 TEU (Containereinheiten) erreichte der gesamte Containerumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen 2016 wiederum einen neuen Rekordwert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Wachstum von 6 Prozent. Der wasserseitige Containerumschlag erreichte mit 11%-Zuwachs sogar noch eine höhere Steigerung. Gewichtsmässig nahm der Güterumschlag dagegen um rund 7% ab. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Verkehre von Mineralölprodukten zwar auf gutem Niveau konsolidierten, der Rekordumschlag des Vorjahres nicht erreichen werden konnte.Dazu verhinderte eine Niedrigwasserperiode zum Jahresende ein besseres Ergebnis. Ein deutliches Plus verbuchte 2016 der Bereich Landwirtschaftliche Erzeugnisse. Der Containerumschlag im Import und Export erreichte erneut Rekordzahlen. Die wasserseitigen Containerverkehre wuchsen mit 114'498 TEU gegenüber den 102'916 TEU des Vorjahres nochmals deutlich um 11,3 Prozent. Nimmt man den bahnseitigen Containerumschlag noch dazu, wurden in den Rheinhafenterminals 131'705 TEU umgeschlagen, was einem Wachstum von 6 Prozent gegenüber 2015 entspricht. Die Kapazitätsgrenze im schiffsseitigen Containerumschlag rückt immer näher, die Realisierung des trimodalen Containerterminals Basel Nord wird immer dringender, sollen die Container auf dem Rhein künftig nicht weiter nördlich die Schweiz via Lkw erschliessen. 90 Mio. Tonnen (t) wurden 2016 in den Schweizerischen Rheinhäfen gewichtsmässigumgeschlagen; gegenüber den 6,33 Mio. t im Vorjahr entspricht dies einer Abnahme um 6,9Prozent. Dass dieses Ergebnis fast ausschliesslich auf den Bereich "Mineralölprodukte" zurückzuführen ist, zeigt sich auch in den Umschlagszahlen der einzelnen Häfen. Die "Ölhäfen" Muttenz-Au 1,85 Mio. t, (-4,4%) und Birsfelden (2,06 Mio. t, -16,3%) verbuchten bei1,93 Mio. t deutliche Rückgänge, während in Kleinhüningen 1,71 Mio. t und damit fast 4% mehr umgeschlagen wurden. Der Export ab den Schweizerischen Rheinhäfen blieb mit 1,03 Mio. t gegenüber dem Vorjahrin etwa konstant (-0.5%), während sich die Güterzufuhr mit 4,86 Mio. t verringerte (-8,2%).Auch hier spiegelt sich der Einfluss der Sparte Mineralölprodukte wieder. Die detaillierten Resultate nach Verkehrs- und Produktegruppen unterteilt und die entsprechenden Grafiken sind auf folgenden Seiten aufgeführt. Containerverkehr 114'498 TEU wurden 2016 schiffsseitig über die Schweizerischen Rheinhäfen abgewickelt.Die stellt ein neues Allzeitkoch dar und gegenüber den 102'916 TEU des Vorjahres eineSteigerung um 11,3%. Die ausgesprochen ungünstigen Wasserstände im Dezember (6'847TEU, -13,6%) verhinderten ein noch besseres Resultat.
Nimmt man noch den bahnseitigen Containerumschlag von 17'207 TEU (-19,4%) dazu ,resultierte ein Total von 131'705 TEU, was gegenüber dem Vorjahreswert von 124'267 TEUeiner Steigerung um 6,0% und ebenfalls einem neuen Allzeithoch gleichkommt. Die nochmalige deutliche Verbesserung nach einem bereits sehr starken 2015 dürfte zumeinen in der Wasser-Situation begründet sein. Im Vorjahr hatte schon ab Spätsommer Niedrigwasser geherrscht, was im 2016 erst ab Dezember ernsthaft der Fall war. Dazu fällt aber auch der enorm gestiegene "reine" Exportverkehr, also abgehende volle Container, auf. 41'900 TEU in diesem Bereich bedeuten gegenüber dem 2015er-Resultat von 32'882 TEU eine massive Steigerung um 27,4%. Der Export verlief also auch im Jahr zwei nach dem Entscheid der Nationalbank, die Frankenuntergrenze zum Euro aufzugeben, stark. Erklärbar ist dies zum einen damit, dass der Exportverkehr in Containern auf der Rheinschiene seinen Bestimmungsort meist im Fernost-Bereich oder auf dem amerikanischen Kontinent hat und damit vom aktuellen Euro-Franken-Kurs nicht stark beeinflusst wird. Dazu nutzt die Pharmaindustrie den Rhein als Transportweg mit Fortsetzung auf dem Seeweg immer häufiger als gute Alternative zum kostenintensiveren Luftverkehr. Dazu ist diese Brancheauch ziemlich konjunkturrestistent. Der reine Importverkehr - also die einkommenden vollen Container - blieb mit 33'775 TEU gegenüber dem - allerdings ebenfalls sehr starken - Ergebnis von 2015 (34'441 TEU), inetwa konstant (-1,0%). Weiterhin ein wichtiger Sektor ist der Verkehr mit Leercontainern von und nach denSchweizerischen Rheinhäfen, der zum Ausgleich der Kapazitäten in den Seehäfen dient: Der Anteil am Gesamtverkehr hat mit 33,9% allerdings etwas abgenommen (2015: 35,6%). Dieser Verkehr ist von den Unternehmen in den hiesigen Häfen nicht zu beeinflussen; es handelt sich um Behälter, welche die Seereedereien zum Einsatz in Fernost oder Amerika abrufen oder für Exporte ab der Schweiz zuführen. Bei insgesamt 38'823 TEU an Leercontainern ist dem Vorjahr eine Steigerung um gut 6% festzustellen. Im abgehenden Verkehr waren es 15'372 TEU (+11,6%), im einkommenden 23'451 TEU (+2,8%). Durch die stärkere Entwicklung bei den abgehenden Containern hat sich die bislang bestehende Unpaarigkeit der Verkehre deutlich verringert. Standen 2015 einem Total im einkommenden Verkehr (volle und leere Behälter) von 56'262 TEU noch ein deutlich geringeres Total im abgehenden Verkehr von 46'654 TEU gegenüber, so sind die Werte im Berichtsjahr mit 57'236 respektive 57'272 TEU nahezu gleichwertig. Als Fazit kann damit gezogen werden, dass der Containerverkehr auf dem Rhein weiterhin eine Boom-Branche ist, solange ungünstige Wasserstände den Verkehr nicht allzu sehr behindern. Unter dieser Voraussetzung und abhängig natürlich zu einem entscheidendenTeil von der Performance der Schweizer Exportindustrie und nicht zuletzt auch von der Inlandsnachfrage darf mit berechtigtem Optimismus davon ausgegangen werden, dass weitere Rekordwerte in den nächsten Jahren absehbar sind. Die Kapazitätsgrenze im schiffsseitigen Containerumschlag rückt immer näher, die Realisierung des trimodalen Containerterminals Basel Nord wird immer dringender, sollen die Container auf dem Rhein nicht weiter nördlich mit Lkw die Schweiz erschliessen. Flüssige Treib- und Brennstoffe Der Bereich flüssige Treib- und Brennstoffe bleibt mit Abstand die wichtigste Gütersparte der Schweizerischen Rheinhäfen. Der Anteil am Total ist mit 44,9% im Berichtsjahr gegenüber den 48% im 2015 ist zwar etwas gesunken. Nimmt man aber nur den einkommenden Verkehr, so ist mit einem Anteil von gut 50% jede zweite in den Häfen umgeschlagene Tonne in dieser Gütersparte beheimatet. Total wurden im Berichtsjahr gut 2,4 Mio. t flüssige Treib- und Brennstoffe über die Schweizerischen Rheinhäfen importiert worden. Gegenüber den 2,8 Mio. t im 2015 entspricht dies einer Abnahme um 11,8%. Dieses Minus gilt es insofern zu relativieren, als im 2015 ein enormer Zuwachs resultiert hatte, bedingt durch die Tatsache, dass eine der beiden schweizerischen Raffinerien, diejenige im Walliser Collombey, den Betrieb Ende März 2015 eingestellt hatte und die zweite Anlage im neuenburgischen Cressier im Mai und Juni 2015 aus Wartungsgründen mehrere Wochen stillstand. Die Rheinschifffahrt und die Rheinhäfen sprangen in die Bresche und sicherten die Landesversorgung ohne nennenswerte Auswirkungen für Wirtschaft oder Konsumenten. Dies tun sie immer noch, doch haben sich die Einfuhren 2016, immerhin auf gutem Niveau, stabilisiert. Die Entwicklung ist als nachhaltig zu bezeichnen, da keine Wiederaufnahme des Betriebs in Collombey in Sicht ist. Vielmehr bestehen Pläne, auf dem Gelände Wohnsiedlung zu errichten. Insgesamt beurteilen die Marktakteure die Entwicklung in den Rheinhäfen 2016 als normal und zufriedenstellend. Die niedrigen Wasserstände verhinderten im Dezember eine nbesseren Jahresabschluss. Angesichts des doch recht kalten Winters und weitgehend leerer Lager ist aber in den ersten Monaten 2017 mit einer deutlichen Steigerung der Einfuhren zurechnen, eine Erholung bei den Wasserständen vorausgesetzt. Die Entwicklung in der Schweizerischen Raffinerie-"Landschaft" hat auch Auswirkungen auf die Abfuhr von Mineralölerzeugnissen in den Rheinhäfen. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Schweröl, ein Raffinerie-"Abfallprodukt", das in der Schweiz keine Verwendung findet und deshalb exportiert wird. Bei nur noch einer inländischen Anlage ist dies natürlich eine geringere Menge: 2016 konkret 211'000 t und damit knapp 25% weniger als 2015. Auch mittel- und langfristig dürfte der Anteil des Bereichs Mineralölprodukte am Gesamtumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen auf gutem Niveau bleiben, selbst wenn aufgrund verschiedener Faktoren (verbrauchsärmere Motoren, Ersatzdurch Alternativformen, Förderung erneuerbarer Energien etc.) der Verbrauch insbesondere von Heizöl und Benzin weiter abnimmt. Eine Erhöhung der inländischen Raffinerie-Kapazität ist nicht abzusehen. Nur der Rhein und die Häfen mit ihren Umschlags- und Lagerkapazitäten sind auch künftig in der Lage, die Landesversorgung in diesem Bereich zu sichern. Landwirtschaftliche Erzeugnisse / Nahrungs- und Futtermittel Das 4. Quartal ist dank den landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf dem Niveau des 3.Quartals ausgefallen. Bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist das 4. Quartal geprägtvon einem starken November in welchem mehr als das doppelte Volumen des Vorjahres eingetroffen ist. Dieser sehr starke November mit einem Ankunftsvolumen von 33'525 lag rund 20'000 Tonnen über dem Vorjahr, die Monate Oktober und Dezember schlossen in etwa auf Vorjahresniveau ab. Insgesamt erfuhr der Umschlag von Landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit 309'109 t im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 15%. Bei den Nahrungs- und Futtermitteln musste mit 428'565 t im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 4,9% verzeichnet werden, wobei vor allem die Monate November und Dezember für diesen erneuten Rückgang verantwortlich sind. Übrige Gütersparten Als sehr volatil auf tiefem Niveau zeigt sich die Entwicklung beim Import von festen Brennstoffen. 2014 hatte das Total gerade mal knapp 30'000 t betragen, 2015 kam es beieiner Gesamtmenge von knapp 65'000 t zu mehr als einer Verdoppelung - und im Berichtsjahr sank die Menge wieder auf etwas über 30'000 t. Auf alle Fälle sind diese Totale weit entfernt von früheren Zahlen, als dieser Bereich ein Pfeiler des Hafenumschlags war. Das kurze "Aufbäumen" 2015 ist denn auch lediglich durch einzelne Grossaufträge begründet. Eine nachhaltige Aufwärtsentwicklung ist nicht zu erwarten. Die Zementindustrie, nach wie vor Hauptkunde in diesem Bereich, verwendet heute alternative Energiequellen wie Lösungsmittel oder Alt-Pneus. Dies wird in der heutigen Energiepolitik mit Umweltzertifikaten belohnt, welche wiederum zum abgabenreduzierten Kauf von Braunkohle verwendet werden. Dies kommt aber über alternative Wege ins Land. Auf hohem Niveau verbleibt der Bereich Steine, Erden, Baustoffe mit knapp 785'000 t imImport-und gut 141'000 t im Exportverkehr. Allerdings sind im 2016 Rückgänge um fast 20% im einkommenden und von knapp 8% im ausgehenden Verkehr festzustellen. Dies dürfte damit zu erklären sein, dass die Importe in dieser Sparte in den Vorjahren über Erwartenhoch waren und nun eine gewisse Konsolidierung stattfand. Auch wurden einige gross eBauprojekte in der Region abgeschlossen. Da aber neue Grossbaustellen zu erwarten sind, dürfte die Bedeutung dieses Umschlagsbereichs wieder steigenErneut verbleibt der Bereich Eisen, Stahl, NE-Metalle mit knapp 290'000 t 2016 unter dem Ergebnis des Vorjahres, nämlich um gut 13%. Weder bei den Einfuhren von Stahlprodukten in die Schweiz und noch im Transit nach Italien ist eine Erholung festzustellen. Der verwandte Sektor Erze und Metallabfälle verbucht im Export mit +20% zwar einedeutliche Steigerung, ist aber in absoluten Zahlen bei einem Volumen von gut 75'000 t nicht so bedeutend. Im Import hat sich die Menge mit knapp 32'000 t sogar mehr als halbiert. Dagegen haben sich die Chemischen Erzeugnisse mit 144'951 t (+12,7%) positiv entwickelt.
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