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Lehrkräftestatistik
Lehrkräftestatistik Schweiz Frauenanteil an öffentlichen Schulen 2004/2005
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Lehrkräftestatistik 2004/2005: Frauenanteil an öffentlichen Schulen

Die Analyse der Daten aus der Lehrkräftestatistik für das Schuljahr 2004/05 zeigt folgende Resultate:

Der Frauenanteil hängt deutlich von der Schulstufe ab: Die weiblichen Lehrkräfte sind in allen berücksichtigten Kantonen auf den unteren Stufen stark vertreten, mit einem Anteil von 95% auf der Vorschule und 78,5% auf der Prima]rstufe, aber deutlich weniger präsent auf der Sekundarstufe II, wo sie nur 40,2% des Lehrkörpers der allgemein bildenden Schulen ausmachen.

Das Durchschnittsalter einer Lehrperson an der obligatorischen Schule beträgt 42 Jahre.
30% der Lehrkräfte sind 50 Jahre und älter. Der Lehrkörper der allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II zeichnet sich durch ein etwas höheres Durchschnittsalter aus (45 Jahre) und einen höheren Prozentsatz an 50-Jährigen oder älteren (36,8%). In einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren wird man rund einen Drittel der Lehrkräfte dieser zwei Schulstufen ablösen.

Die Lehrkräfte sind zum überwiegenden Teil schweizerischer Nationalität. Dies gilt für alle untersuchten Schulstufen: Auch wenn der Anteil ausländischer Lehrkräfte mit der Schulstufe leicht steigt, beträgt der Unterschied zwischen dem Prozentsatz auf der Primarstufe (1,6%) und jenem der allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II (6,1%) nur 4,5 Prozentpunkte.

Auf allen in die Erhebung einbezogenen Schulstufen arbeitet die Mehrheit der Lehrkräfte Teilzeit. Dies gilt insbesondere für die allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II, wo nur 35% der Lehrkräfte Vollzeit arbeiten.

In der obligatorischen Schule und der Vorschule beträgt der Anteil der Vollzeit-Lehrkräfte 43,5% bzw. 49,9%.

Der erforderliche Unterricht pro Schulabteilung in Vollzeitäquivalenten hängt stark von der Schulstufe ab: Je höher die Stufe, desto höher auch die Zahl der Vollzeitstellen. So braucht es 1,3 Vollzeit-Lehrkräfte für das Unterrichten einer Schulabteilung auf der Primarstufe, während es 1,5 Vollzeit-Lehrkräfte auf der Sekundarstufe I sind.

Hoher Frauenanteil an der Volksschule
Grundsätzlich ist die Zahl der Schüler/innen pro Vollzeitäquivalent einer Lehrkraft umso kleiner, je höher die Schulstufe ist.

Während auf der obligatorischen Schulstufe 14 Schüler/innen auf ein Vollzeitäquivalent kommen, sind es in den allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II deren 10,9.

Die Anzahl Schüler/innen pro Schulabteilung variiert kaum: Im Durchschnitt umfasst eine Schulabteilung 19,6 Schüler/innen auf der Primarstufe und 19,2 auf der Sekundarstufe I.

Die Daten der schweizerischen Lehrkräftestatistik werden unter verschiedenen Gesichtspunkten dargestellt:

Die Analyse nach Alter,
Geschlecht und ...
Staatsangehörigkeit .
..

Die berufliche Situation wird auf der Grundlage des Beschäftigungsgrades, des Unterrichts pro Schulabteilung und der Anzahl Schüler/ innen pro Vollzeitäquivalent einer Lehrkraft analysiert.

Eine Besonderheit des Lehrpersonals ist, dass einige Lehrkräfte gleichzeitig auf mehreren Schulstufen unterrichten. Das gilt für 26,9% der Lehrkräfte auf der Vorschulstufe, 14,8% auf der obligatorischen Schule und 27,9% in den allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II. Die Situation ist sehr unterschiedlich von Kanton zu Kanton und hängt in erster Linie vom Bildungssystem ab: In einem Kanton wie Genf, wo die Grundschule der Primarstufe Klassen vom ersten Kindergartenjahr bis zur zweiten Primarklasse umfasst, gibt es einen hohen Anteil an Personen, die auf diesen beiden Stufen unterrichten. In einem Kanton wie Zürich wiederum, wo das Gymnasium bereits auf der Sekundarstufe I beginnt (Progymnasium), unterrichten mehr Lehrkräfte stufenübergreifend sowohl auf der Sekundarstufe I als auch in den allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II als in Kantonen mit einem anderen Schulsystem.

Die Untersuchung des Frauenanteils innerhalb des Lehrkörpers ist im Lichte der globalen Bemühungen zu sehen, die Stellung der Frauen im Beruf, ihre Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche unter einem vorab demographischen Gesichtspunkt besser kennen zu lernen. Jedoch sei der wirtschaftliche Aspekt nicht unterschlagen: Die Tatsache, dass die Frauen mehrheitlich auf den unteren Schulstufen unterrichten, hat direkte Auswirkungen auf ihr Einkommen - dort werden bekanntlich die tiefsten Löhne ausbezahlt.

Somit vermag dieser Indikator in verschiedener Hinsicht zur öffentlichen bzw. politischen Diskussion rund um die Stellung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt beizutragen. Fast alle auf der Vorschulstufe tätigen Lehrkräfte sind Frauen. So betrug der Frauenanteil im Schuljahr 2004/05 in 17 der 19 ausgewerteten Kantone 90% oder mehr.

Einzig die Kantone Tessin und Genf unterboten diesen Wert mit Frauenanteilen von 88,7 und 84,2%. Wenig anders das Bild auf der Primarstufe: Auch hier ist das Unterrichten mehrheitlich Frauensache, erstreckt sich doch der Anteil der weiblichen Lehrkräfte von 66,6% im Tessin bis zu 93,9% in der Waadt.

Erst auf der Sekundarstufe I herrscht praktisch Gleichstand, hier liegt der Frauenanteil bei 49,8%. Hinter diesem Wert verbergen sich jedoch deutliche kantonale Unterschiede: In vier Kantonen (Zürich, Schwyz, Schaffhausen, Appenzell I.Rh.) kommt er nicht über 40% hinaus, in acht anderen (Bern, Luzern, Freiburg, Basel-Stadt, Aargau, Waadt, Neuenburg, Genf) übertrifft er hingegen die 50%-Marke. In den allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe II haben schliesslich die Männer die Nase vorn, indem sie 59,8% der Lehrkräfte ausmachen. In lediglich vier der 18 Kantone, deren Informationen ausgewertet werden konnten (Zürich, Freiburg, Neuenburg, Genf), liegt der Männeranteil unter diesem Mittel. In Genf halten die Frauen sogar die Mehrheit (53,3%).

Grundsätzlich gilt also: Je höher die Schulstufe, desto geringer der Frauenanteil unter den Lehrkräften.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik BFS 2007
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