Statistiken über die Schweiz: Bevölkerung
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Staatskunde - Statistiken Schweiz
Ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 2020
Natürliche Bevölkerungsbewegung im Jahr 2020

2020 haben die Todesfälle in der Schweiz um 12,4% zugenommen

Im Jahr 2020 wurde in der Schweiz mit nahezu 76 200 Todesfällen ein Rekordwert erreicht.

Die Zahl der Eheschliessungen, eingetragenen Partnerschaften und Scheidungen ist im gleichen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Nur sehr leicht zurückgegangen sind die Geburten. Damit bestätigen die definitiven Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS) die Trends, die sich bereits in den im April publizierten provisorischen Zahlen abgezeichnet haben.

Im Jahr 2020 hat die Covid-19-Pandemie die verschiedenen demografischen Ereignisse in der Schweiz beeinflusst. Insbesondere bremste sie den Geburtenüberschuss, d.h. die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen. Er brach zwischen 2019 und 2020 um 47% von 18'400 auf 9'700 Personen ein.

Zwei Sterbewellen

2020 verzeichnete die Schweiz 76 200 Todesfälle; das sind 12,4% mehr als 2019. In den Monaten März und April 2020 starben im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode rund 1'700 mehr Menschen (+14%), von Oktober bis Dezember 2020 wurden sogar fast 7'800 bzw. 45% mehr Todesfälle registriert als in den gleichen Monaten des Jahres 2019.

Unabhängig von der Staatsangehörigkeit nahm die Anzahl Todesfälle bei den Männern stärker zu als bei den Frauen. In der Schweizer Bevölkerung stieg sie um 13,7% bei den Männern und um 9,3% bei den Frauen, in der ausländischen Bevölkerung lagen diese Werte bei +22,8% bzw. +20,4%. Personen ab 80 Jahren waren zudem stärker betroffen (+15,5%) als die anderen Altersklassen. Ende 2019 hatten die Todesfälle von Betagten im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,5% zugenommen.

Mit mehr als zehn Todesfällen pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner verzeichnen die Kantone Tessin, Jura, Basel-Stadt, Glarus, Neuenburg und Schaffhausen die anteilsmässig meisten Todesfälle. Zug weist mit 7‰ die tiefste rohe Sterbeziffer auf. Der gesamtschweizerische Wert liegt bei 9‰.

Leichter Geburtenrückgang

2020 wurden 85 900 Geburten registriert, gegenüber 86 200 im Vorjahr (-0,3%). Bei den Knaben nahm die Geburtenzahl zu (+0,4%), bei den Mädchen ging sie hingegen zurück (-1,0%). Auch bei den Neugeborenen mit Schweizer Staatsangehörigkeit wurde eine leichte Zunahme (+0,3%) verzeichnet, im Gegensatz zu den ausländischen Neugeborenen, deren Zahl sich um 1,7% verringerte. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau ist von 1,48 im Jahr 2019 auf 1,46 im Jahr 2020 leicht gesunken.

Bei 73% der Lebendgeburten waren die Mütter 30 Jahre und älter. Demzufolge lag das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt im Jahr 2020 bei 32,2 Jahren. Geburten, bei denen die Mütter unter 20 oder über 49 Jahre alt sind, kommen selten vor. 2020 wurden 229 Teenagergeburten und 46 späte Geburten gezählt, was 0,3% bzw. 0,1% aller Geburten entspricht.

Die geburtenstärksten Kantone sind mit ungefähr elf Geburten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner Zürich und Appenzell Innerrhoden, der geburtenschwächste ist das Tessin mit 7‰. Der gesamtschweizerische Wert liegt bei 10‰.

Deutliche Abnahme der Eheschliessungen

2020 wurden in der Schweiz 35 200 Ehen geschlossen, das sind 9,8% weniger als 2019. Davon waren 25 700 Erstheiraten zwischen zwei Ledigen. Männer waren bei der Erstheirat im Durchschnitt 32,2 und Frauen 30,2 Jahre alt. Bei den übrigen 9'400 Eheschliessungen handelte es sich um Wiederverheiratungen. Gegenüber dem Vorjahr gingen sowohl Erstheiraten als auch Wiederverheiratungen zurück (-8,4% bzw. -13,3%).

Mit mehr als 4,5 Eheschliessungen pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurde in den Kantonen Zürich, Uri, St. Gallen und Schaffhausen am häufigsten geheiratet. Das Schlusslicht bildete das Tessin mit 2,7‰. Der gesamtschweizerische Wert liegt bei 4,1‰.

Auch die Zahl der eingetragenen Partnerschaften (651) war gegenüber 2019 rückläufig (-3,4%). Männerpaare entscheiden sich nach wie vor häufiger zu diesem Schritt als Frauenpaare (386 bzw. 265 eingetragene Partnerschaften), wobei der Anteil der Frauenpaare an den eingetragenen Partnerschaften zunimmt. Er ist von 38% im Jahr 2019 auf 41% im Jahr 2020 gestiegen.

Weniger Scheidungen, mehr aufgelöste Partnerschaften

2020 wurden 16 200 Scheidungen ausgesprochen; dies entspricht einer Abnahme um 4,0% im Vergleich zum Vorjahr. Ehen wurden unabhängig von ihrer Dauer seltener geschieden (0-4 Jahre: -7,6%; 5-9 Jahre: -7,1%; 10-14 Jahre: -3,6%; 15-19 Jahre: -3,1%; ab 20 Jahren: -0,9%). Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung liegt bei 15,6 Jahren. Bei Fortsetzung der 2020 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (39,5%) eines Tages mit einer Scheidung enden könnten.

Mit mehr als zwei Scheidungen pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner weisen die Kantone Jura, Genf, Neuenburg und Wallis die höchste rohe Scheidungsziffer auf. Am geringsten ist sie im Kanton Uri mit 1,3‰. Der gesamtschweizerische Wert liegt bei 1,9‰.

Die Zahl der aufgelösten Partnerschaften nimmt seit 2007 konstant zu. Zwischen 2019 und 2020 ist sie um 6,0% von 200 auf 212 gestiegen. Männerpaare lösen ihre eingetragene Partnerschaft häufiger auf als Frauenpaare (124 gegenüber 88).

Quelle: Text Bundesamt für Statistik BfS, Schweiz, 22. Juni 2021

Lebenserwartung

Das BFS publiziert jedes Jahr Zahlen zur Lebenserwartung der Bevölkerung der Kantone. Die Zahlen basieren auf den in einem Zeitraum von zwei Jahren beobachteten Todesfällen, da insbesondere in kleinen Kantonen innerhalb eines Jahres oft nur wenige Todesfälle registriert werden. Wenn nicht genügend Beobachtungen vorliegen, kann die Sterberate nicht für alle Altersgruppen berechnet werden, was wiederum die Berechnung der Lebenserwartung verunmöglicht. Allerdings lassen sich aussergewöhnliche Entwicklungen wie die Auswirkungen einer Pandemie mit Indikatoren, die auf zwei Beobachtungsjahren basieren, nicht hervorheben. Deswegen hat das BFS für 2020 ausnahmsweise jährliche Sterbetafeln für die Kantone berechnet, anhand derer Veränderungen bei der Lebenserwartung von einem Jahr zum nächsten bestimmt werden können.


Sterblichkeit/Übersterblichkeit im Jahr 2020

Das Mortalitätsmonitoring des BFS überwacht fortlaufend die Sterblichkeit in der Schweiz insgesamt und in den Grossregionen, für die Altersgruppen 0–64 und 65+. Ergänzend zur Zahl der wöchentlichen Todesfälle wird ein Erwartungsbereich angegeben, der auf der für die Jahreszeit statistisch erwarteten Zahl von Sterbefällen beruht.

In Wochen, in denen die tatsächliche Zahl der Todesfälle oberhalb des Erwartungsbereichs liegt, wird Übersterblichkeit festgestellt.

Deren Ausmass wird berechnet, indem von der tatsächlichen die erwartete Zahl von Todesfällen subtrahiert wird.

Im Jahr 2020 kam es im Verlauf der ersten Welle der Covid-19-Pandemie vom 16. März 2020 (Woche 12) bis zum 19. April 2020 (Woche 16) zu einer Übersterblichkeit; in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter starben rund 1'500 Personen (26%) mehr als erwartet, in der Altersgruppe unter 65 Jahren rund 100 Personen (12%) mehr.

In der zweiten Welle der Covid-19-Pandemie kam es vom 19. Oktober 2020 (Woche 43) bis zum 31. Januar 2021 (Woche 4) zu einer weiteren Periode mit Übersterblichkeit. Von Woche 43 bis einschliesslich der letzten Woche des Jahres 2020 (Woche 53) starben in der Altersgruppe 65 Jahre und älter rund 7'300 Personen (56%) mehr als erwartet und in der Altersgruppe unter 65 Jahren rund 200 Personen (11%) mehr (Stand 9. März 2021).

Die Übersterblichkeit entwickelte sich in beiden Wellen der Covid-19-Pandemie regional unterschiedlich. In der ersten Welle zeigte sich 2020 die Übersterblichkeit besonders ausgeprägt in der Genferseeregion und im Kanton Tessin. Demgegenüber ging die zweite Welle in allen sieben Grossregionen mit einer deutlichen und anhaltenden Übersterblichkeit einher, die sich bis in den Januar des Jahres 2021 fortsetzte.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik BfS, Schweiz, 6. April 2021
Eine ähliche Entwicklung bei den Geburten, den Sterbefällen und den Eheschliessungen wie in der Schweiz konnte 2020 auch in der Deutschland beobachtet werden.
Deutschland Bevölkerungszahl 2020 gesunken
Geburtenüberschuss: Differenz zwischen Geburten und Todesfällen.

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Weitere Informationen
Demografische Alterung der Schweiz - Alter und Soziale Sicherheit
Statistik Schweiz: Demographie
Kanton Zürich: Altersverteilung 1970 - 2050
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