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Radioaktivität
2018: Radioaktivitäts-Messflügen der Nationalen Alarmzentrale

2018: Radioaktivitäts-Messflüge der Nationalen Alarmzentrale über Solothurn und Freiburg

Vom 28. Mai bis 1. Juni 2018 fanden die alljährlichen Radioaktivitäts-Messflüge der Nationalen Alarmzentrale NAZ im Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS statt. Dabei überflog ein Super-Puma Helikopter die Messgebiete in rund 90 m Höhe über Boden in parallelen Bahnen. Die Lärmbelastung für die Bevölkerung wurde möglichst gering gehalten.

Die NAZ verfolgt seit mehreren Jahren ein Messprogramm, welches die normale Radioaktivität in den Städten der Schweiz misst. Dank diesen Messresultaten können bei einem Ereignis mit Verdacht auf erhöhte Radioaktivität Abweichungen vom Normalzustand einfacher festgestellt werden.

In diesem Jahr werden die Städte Solothurn und Freiburg (am 29. und 30.05.) überflogen und ausgemessen. Dazu werden routinemässige Flüge in der Umgebung der Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt sowie des Paul Scherrer Institutsund des Zwischenlagers ZWILAG durchgeführt (am 28. und 29.05.). Am ersten Tag wird zusätzlich auch grenznahes Gebiet in Deutschland gemessen. Diese Messung erfolgt im Auftrag der Deutsch-Schweizerischen Kommission für die Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen (DSK). Am Vormittag des 29.05 wird das Gebiet bis 20km westlich der Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt ausgemessen (Notfallschutzzone 2). Weitere Flüge finden in den wissenschaftlich interessanten Gebieten des Mont-Vully und Ins sowie auf der Strecke Bern - Thun - Spiez - Kandertal statt (am 30. und 31.05.). Mit der Messung des Höhenprofils über dem Genfersee (am 31.05.) wird die Aeroradiometriewoche abgeschlossen.

Bei den Messungen überfliegt ein Helikopter die Messgebiete in rund 90 m Höhe in parallelen Bahnen. Um die Lärmbelastung für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wird eine Mittagspause zwischen 12.00 und 13.00 Uhr eingehalten. Die Flüge enden um 17.00 Uhr. Bei schlechtem Flugwetter werden die Flüge innerhalb der genannten Daten verschoben oder abgesagt. Eventuelle Änderungen des Programms werden auf www.naz.ch publiziert. Alle Messresultate werden am 1. Juni 2018 ebenfalls auf www.naz.ch veröffentlicht.

Messung der normalen Radioaktivität

Mit der Messung der Radioaktivität aus der Luft, der so genannten Aeroradiometrie, kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossräumig gemessen werden. Die NAZ führt jedes Jahr im Sommer eine Woche lang solche Messflüge durch, um einerseits Messdaten zu gewinnen und anderseits die Einsatzbereitschaft des Messteams und der Ausrüstung sicherzustellen. Ein Fokus bei den Messungen liegt auf den Schweizer Städten. In früheren Jahren wurden solche Messungen bereits in Zürich, Basel, Genf, Bern und weiteren Städten durchgeführt.

Quelle: Text Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, 25. Mai 2018

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Neues automatisches Netz zur Messung der Luft-Radioaktivität in der Schweiz

Das neue automatische Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität in der Luft, das vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) betrieben wird, ist einsatzbereit. Es ersetzt das bisherige Messnetz, das nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl in Betrieb genommen wurde und inzwischen veraltet ist. Das neue Messnetz ermöglicht die Identifizierung und Quantifizierung der in der Luft vorhandenen Radionuklide und löst bei Überschreitung der Grenzwerte einen Alarm aus.

Das Messnetz besteht aus 15 Messsonden, die über das ganze Land verteilt sind und deckt die verschiedenen geographischen Regionen der Schweiz ab. Es ist in den bevölkerungsreichen Regionen in denjenigen Zonen engmaschiger, die bei einem Entweichen von Radioaktivität aus einem Kernkraftwerk in die Luft betroffen sein könnten.

Der Austausch des alten RADAIR-Messnetzes durch die neuen Sonden des Messnetzes URAnet aero wurde 2016 begonnen und Anfang 2018 abgeschlossen. Nach einer Testphase ist das Messnetz seit diesem Sommer vollumfänglich im Einsatz. Die Überwachung wurde damit beträchtlich verbessert, da die neuen Messsonden die Identifizierung der einzelnen Radionuklide in Aerosolen ermöglichen. Diese werden fortlaufend auf einem Filter gesammelt, und ihre Konzentration wird durch eine spektrometrische Messung bestimmt.

Das neue Messnetz ist in der Lage, viel tiefere Radioaktivitätspegel nachzuweisen als sein Vorgänger. Eine solche Empfindlichkeit ermöglicht die Erkennung sehr geringer Konzentrationen von Radioaktivität in der Luft, auch wenn diese keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. So kann die Strahlenexposition der Bevölkerung evaluiert und überwacht werden.

2013 hat der Bundesrat entschieden, dass das vom BAG betriebene automatische Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt neu gestaltet und um eine fortlaufende Überwachung von Flussgewässern erweitert werden muss. Der Teil des Messnetzes, der das Wasser der Aare und des Rheins überwacht (URAnet aqua), besteht aus fünf Wassersonden und wurde 2015 in Betrieb genommen.

Mit der Inbetriebnahme der Luftsonden verfügt die Schweiz jetzt über ein angemessenes und leistungsfähiges Messnetz zur automatischen Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt.
Die Gesamtkosten für das Messnetz URAnet belaufen sich auf 5,7 Mio. Franken für eine Einsatzdauer von 15 Jahren. Das Messnetz wird in erster Linie von den Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke und in zweiter Linie vom Bund finanziert.

Quelle: Text Bundesamt für Gesundheit BAG, 18. September 2018

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Externe Links
Schweiz
Nationale Alarmzentrale (NAZ)
Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI
Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS
Bundesamt für Bevölkerungsschutz
RADENVIRO Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität
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Radioaktivität nach Tschernobyl
Kernenergie
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Wildschweine: Radioaktive Nahrungskette
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