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2022 Antarktis Meereisausdehnung im Februar 2022 AWI
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Meereisflächen in der Antarktis 2022
Meereisausdehnung im Februar 2022

Historischer Tiefstwert im Februar 2022

Satellitenmessungen am 21. Februar 2022 haben mit 2,27 Millionen km2 das absolute Rekordminimum der antarktischen Meereisbedeckung seit Beginn der kontinuierlichen Satellitenbeobachtungen im Jahr 1979 gezeigt. Dieser Wert lag wenige tausend Quadratkilometer unterhalb des bisherigen Tiefstwertes aus dem Jahr 1997.

Auch das Monatsmittel der Eisausdehnung für den gesamten Februar erreichte mit 2,4 Millionen km² einen historischen Tiefstwert. Dieses Minimum resultiert aus sehr geringen Bedeckungen in allen Teilregionen der Antarktis, insbesondere durch eine geringe Eisbedeckung im Weddell- und Rossmeer.

Im Südwinter bedeckt das Meereis in der Antarktis bis zu 20 Millionen km2 des südlichen Ozeans, etwa 25 % mehr Fläche als das entsprechende Maximum in der Arktis. Im Februar erreicht die antarktische Meereisfläche üblicherweise ihren Tiefstand mit Werten um die 2,3 bis maximal 3,8 Millionen km2. Die verbleibende Fläche, das Februar-Minimum, beträgt also nur rund 10-20 % des Maximalwertes. Während in der Arktis über die letzten Jahre eine deutliche und statistisch signifikante Abnahme des sommerlichen Minimums (im Monat September) beobachtet wird, zeigte sich bisher in der Antarktis insgesamt ein leicht positiver Trend von knapp 0,5 % pro Dekade. Seit 2016 ist aber auch in der Antarktis eine Veränderung zu einer verstärkten Eisflächenabnahme festzustellen.

Die mittlere monatliche Eisausdehnung im Monat Februar lag in den letzten sieben Jahre unterhalb des langjährigen Trends. In 2022 ist die Eisausdehnung in der Antarktis etwa 670'000 km² geringer als im langjährigen Mittel, einer Fläche die in etwa der doppelten Landfläche Deutschlands entspricht. Angesichts des erwarteten Rückgangs des Meereises aufgrund der globalen Erwärmung wird der langfristig bisher beobachtete Anstieg als sogenanntes antarktisches Meereisparadoxon bezeichnet.

Eine mögliche Erklärung für dieses Paradoxon wurde kürzlich in einer Studie des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) mit hochauflösenden Klimasimulationen des AWI Climate Model geliefert. Demnach könnte der Ozean rund um die Antarktis mehr Energie aufnehmen als bislang vermutet und so den Rückgang der Eisbedeckung verzögern, eine signifikante Abnahme wie in der Arktis wäre erst Mitte des Jahrhunderts zu erwarten.

Quelle: Text Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung AWI und Meereisportal.de, 18. März 2022
Animation der gemessenen Meereiskonzentration über den Zeitraum 1. Dezember 2021 bis Ende Februar 2022. Sie zeigt den allgemeinen Rückzug des Meereises und seine Bewegung getrieben durch den Wind und die Ozeanströmungen. Die Messung der Meereiskonzentration erfolgt mit dem Sensor Advanced Microwave Scanning Radiometer 2 (AMSR2) auf dem Satelliten GCOM-W der japanischen Weltraumagentur JAXA. Der AMSR2-Sensor misst die natürliche Strahlung im Mikrowellenbereich weitgehend unabhängig von der Beleuchtung durch die Sonne und der Wolkenbedeckung. Dichte Wolken und Wasserdampf haben jedoch einen sichtbaren störenden Einfluss, was als Flackern im Bild erkennbar ist.
Grafik: Lars Kaleschke, KlimaCampus der Universität Hamburg
Animation der gemessenen Meereiskonzentration für den 27. Februar 2017, dem bisherigen Rekord-Minimum, und für den 27. Februar 2022. Detailausschnitt der Sektoren Bellingshausen-Amundsensee und Weddellmeer. Markiert in der Karte ist die Region des ehemaligen Schelfeises Larsen-B, welches 2002 abrupt auseinanderbrach. In dieser Region hatte sich danach landfestes Meereis gebildet, welches seit einigen Jahren die Sommerschmelze überstanden hatte.
Animation: AWI, 8. März 2022
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