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Eisberge und Meeresströmungen in der Antarktis
Bruchstücke des Eisbergs B-15 schwammen 18 Jahre lang um die Antarktis 2018
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Eisberge und Meeresströmungen in der Antarktis

Das U.S. National Ice Center (USNIC) wurde damit beauftragt, Eisberge , welche am Rand der Antarktis entstanden sind, nach gewissen Vorgaben mit Bezeichnungen zu versehen.

Im nationalen Eiszentrum der USNIC der Vereinigten Staaten arbeiten die nationale Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration), die nationale Küstenwache (United States Coast Guard) und die Kriegsmarine der USA (United States Navy) zusammen.

Die Bezeichnung von Eisbergen

Das USNIC bezeichnet und verfolgt nur Eisberge, welche mindestens 19 km (= 10 nautische Meilen = 10 Seemeilen) lang sind und mindestens über eine Fläche von 68,5 km2 (= 20 Seemeilen im Quadrat) verfügen.
Grosse Eisberge, welche in der Antarktis entstehen, erhalten eine Bezeichnung, welche aus einer Quadrantenzahl und einer die Entstehungsreihenfolge wiedergebende Zahl bestehen.

Zerbricht ein zuvor bezeichneter Eisberg, so erhalten seine Bruchteile Namen, welche je aus der Bezeichnung des ursprünglichen Eisberges und einem zusätzlichen, in alphabetischer Reihenfolge nachgestellten Grossbuchstaben bestehen. Bsp: Aus dem Eisberg B50 entstehen die Eisberge B-50A und B-50B.

Die Antarktis wird in 4 Quadranten aufgeteilt.

Eisberge, deren Entstehung im 1. Quadranten (Bereich zwischen 90°W und 0° = Nullmeridian) beobachtet wurden, erhalten für ihre Bezeichnung den Grossbuchstaben A, im 2. Quadranten (90°W bis 180° = Datumsgrenze) B, im 3. Quadranten (180° bis 90°E ) C und im 4. Quadranten (90E° bis 0°) D.

In der Antarktis beeinflussen drei Arten von Meeresströmung die Zugbahnen von Eisbergen:

die lokalen Kreisströmungen wie der Weddellsee-Kreisstrom, welche im Uhrzeigersinn fliessen.
der Antarktische Küstenstrom, welcher nahe der Küste im Gegenuhrzeigersinn den antarktischen Kontinent umfliesst.
weiter von Südpol entfernt und näher beim südlichen Wendekreis fliesst der von den Westwinden angetriebene Antarktische Zirkumpolarstrom zwischen 50°S und 60°S im Uhrzeigersinn um die Antarktis.

Es ist möglich, dass Eisberge jahrelang einen Weg um die Antarktis verfolgen oder, dass sie während Jahren von lokalen Kreisströmen in bestimmten Meeresgebieten "gefangen" gehalten werden.

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Bruchstücke des Eisbergs B-15 schwammen 18 Jahre lang um die Antarktis
Der Eisberg B-15 ist im März 2000 im Ross-Schelfeis entstanden. Der Eisberg war ursprünglich 160 Seemeilen (296 km) lang und 20 Seemeilen (37 km) breit. Er umfasste zu diesem Zeitpunkt eine Fläche von rund 11'000 km2, was etwa einem Viertel der Fläche der Schweiz entspricht.

Der Eisberg B-15 zerbrach auf seiner langen Reise im Küstenstrom um den Antarktischen Kontinent in zahlreiche Stücke, von denen die meisten schmolzen. Vier dieser Eisberge blieben übrig, welche die vom USNIC bestimmte Mindestlänge von 20 Seemeilen (37 km) für bezeichnete Eisberge erfüllten. Einzig der Abkömmling B-15Z blieb von dieser Auswahl während längere Zeit auf dem Radar der Erderkundungssatelliten.

Im September 2014 wurde der Eisberg B-15Z vor der Küste von Enderby-Land auf rund 50°E und 65°S nordwestlich der australischen Forschungsstation Mawson und nordöstlich der japanischen Forschungsstation Syowa gesichtet.
Am 3. April 2015 meldete USNIC für das am längsten überlebende Bruchstück von B-15, den Eisberg B-15Z, eine Länge vom 52 km und eine Breite von 13 km (bei einer Fläche von 676 km2). Der Eisberg befand sich zu diesem Zeitpunkt im treibenden Meereis vor der Prinzessin Astrid Küste (ein Teil von Dronning Maud Land (Königin Maud Land) in der Ostantarktis).
Am 20. Oktober 2017 wurde der Eisberg B-15Z nordöstlich der Elefanten Insel vom MODIS-Instrument (MODIS = Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer)an Bord des NASA -Satelliten Aqua abgebildet. Die Elefanten Insel befindet sich im nordwestlichen Weddellmeer vor der Ostküste der Antarktischen Halbinsel.

Dem Eisberg 15-BZ folgten im gleichen Meeresgebiet die Eisberge B-15T, C-28B und B-09F. Der Eisberg B-09 entstand 1987 beim Ross-Schelfeis. Die Eisberge C-28 und B-09B entstanden 2010 bei einer Kollision mit der Zunge des Mertz-Gletschers.

Am 22. Mai 2018 fotografierte die ISS-Crew 54 den vom ehemaligen Eisberg B-15 abgebrochene Eisberg B-15Z rund 280 km nordwestlich der Inseln von Süd-Georgien. Es war damals noch 19 km lang und 9 km breit. Seine Fläche betrug noch rund 170 km2. In 3 Jahren hatte der Eisberg B-15Z rund 3 Viertel seiner Fläche verloren. Wissenschaftlern ist bekannt, dass Eisberge in diesem Meeresgebiet jeweils rasch schmelzen und verschwinden.

Der Eisberg B-15 war das grösste Eisstück, welches sich je von der Eiskante im Ross-Schelfeis gelöst hat. Er hat 18 Jahre lang seinem Abschmelzen widerstanden und auf seiner Reise mindestens 12'000 km zurückgelegt. Seine mittlere Reisegeschwindigkeit betrug dabei mindestens 75 m pro Stunde.

Quellen: U.S. National Ice Center (USNIC) und NASA Earthobservatory 2020
Text: RAOnline

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Antarktischer Zirkumpolarstrom - Antarctic Circumpolar Current (ACC)

Auf der Südhalbkugel hat sich zwischen den warmen Luftmassen der Subtropen und der kalten Luft über der Antarktis ein Luftdruckunterschied aufgebaut, welcher ein den Globus umspannendes Windsystem, die Westwinddrift, antreibt. Die Westwinddrift ist bekannt für ihre starken und turbulenten Winde. Die starken, unablässig wehenden Westwinde halten eine sehr starke, nach Osten verlaufende Meeresströmung, den Antarktischen Zirkumpolarstrom (Antarctic Circumpolar Current ACC), in Bewegung. Der ACC wird von keinem Kontinent gebremst.

Der Antarktischen Zirkumpolarstrom verbindet den Südpazifik mit dem Südatlantik und dem südlichen Indischen Ozean. Er tauscht Wärme, Meersalz und Nährstoffe zwischen den grossen Ozeanen aus.

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