Antarktischer
Eisschild - Schelfeise |
Eisabbrüche bei den Schelfeisen |
Grosse
Eisberge an der antarktischen Halbinsel abgebrochen |
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7.
März 2002 |
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Auswirkung
einer lokalen Klimaerwärmung |
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Eisberge
mit einer Gesamtfläche von 2'600 Quadratkilometern sind am 7. März 2002 vom nördlichen Larsen-Schelfeis an der antarktischen Halbinsel abgebrochen. Das zeigen Satelliten-Aufnahmen,
die vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung
und vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität
Innsbruck (IMGI) ausgewertet werden.
Dieser
natürliche Vorgang wurde beschleunigt durch eine Klimaänderung,
die jedoch nur im nördlichen Bereich der antarktischen Halbinsel beobachtet
wird. |
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Das
Schelfeis geht zurück |
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Schelfeisesind auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die vom Inlandeis gespeist werden.
Sie sind zwischen 200 und 1'000 Meter dick und fest mit den Inlandeis
verbunden. Gewöhnlich fliesst genauso viel Eis von der Landseite
her nach wie durch das Abbrechen (Kalben) von Eisbergen auf der Seeseite
verloren geht. Doch das Larsen-Schelfeis , das sich in einer Bucht
auf der Ostseite der antarktischen Halbinsel (66 - 64 Grad Süd, 60
Grad West) befindet, wird seit Jahren immer kleiner. |
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Seit 1986 ging
die Gesamtfläche von 15'500 Quadratkilometer auf nunmehr 4'500 Quadratkilometer
zurück. Das ist ein ausserordentliches Ereignis. Eine Kälte-Periode
von zumindest 500 Jahren wäre notwendig, um diese Eismassen zu ersetzen.
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Lokale
Erwärmung |
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Verantwortlich
für den drastischen Rückzug ist eine signifikante Klimaänderung,
die jedoch nur im Bereich der antarktischen Halbinsel beobachtet wird.
Die mittlere Sommertemperatur in diesem Gebiet liegt nahe null Grad Celsius.
Durch den starken regionalen Temperaturanstieg um etwa zwei Grad während
der letzten dreissig Jahre kam es immer häufiger zu Schneeschmelzen. Das
Schmelzwasser begünstigt die Entstehung von Rissen im Schelfeis, die
im Laufe der Jahre wachsen. Die starken Westwinde in dieser Gegend lösen
schliesslich das Kalben der Eisberge aus. Der
Meeresspiegel steigt dadurch nicht an, weil schon das Schelfeis im Wasser
schwimmt. |
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Interessant
für die Forschung |
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Das Larsen-Schelfeis ist für die Forschung besonders interessant, weil an ihm erstmals
das Schwinden eines Schelfeises detailliert studiert werden kann. So haben
Untersuchungen am Larsen-Schelfeis gezeigt, dass die dahinter fest aufliegenden
Gletscher ohne vorgelagertes Schelfeis schneller abfliessen und so zum
Anstieg des Meeresspiegels beitragen können. |
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Erstmals
möglich wurde die detaillierte Beobachtung durch die Radartechnik
der europäischen Fernerkundungssatelliten ERS-1 und ERS-2,
die durch die Wolkendecke hindurch Aufnahmen des Schelfeises lieferten.
Zusätzlich wurden Messungen am Schelfeis selbst vom IMGI in Kooperation
mit dem argentinischen Antarktisinstitut durchgeführt.
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