Naturwissenschaften
WALD
vorangehende Seite
end
spac Schweizer Wald Forststatistik
Waldfläche, Vorrat und Laubholz nehmen zu
Holzvorrat steigt leicht
Grosse regionale Unterschiede
Jährlicher Holzzuwachs leicht rückläufig
Bedeutung für die Wald- und Holzpolitik
CO2-Senkenleistung des Waldes
Das Landesforstinventar
Neuer Waldflächenschwerpunkt der Schweiz
spac Schweizer Wald Weitere Informationen
Links - Weitere Informationen
Naturwissenschaften Geografie-Erdkunde Klima
Landesforstinventar 2004/07
Waldfläche, Vorrat und Laubholz nehmen zu

Zum dritten Mal seit 1983 haben das Bundesamt für Umwelt BAFU und die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL die Kennzahlen des Schweizer Waldes erhoben.

Das dritte Landesforstinventar wird 2010 abgeschlossen. Erste provisorische Auswertungen zeichnen folgendes Bild vom Schweizer Wald: Alpen und Alpensüdseite: Wald nimmt markant zu

Der Schweizer Wald bedeckt heute eine Fläche von 1,27 Millionen Hektaren (31% der Landesfläche). Im Vergleich zum zweiten Landesforstinventar (LFI2, 1993 - 1995) hat der Wald innert 11 Jahren gesamtschweizerisch um 4,9 Prozent zugenommen. Im Jura und im Mittelland hat sich die Waldfläche seit dem LFI2 nicht signifikant verändert.

In den Voralpen hat sie um rund 2 Prozent und in den Alpen und auf der Alpensüdseite um je rund 9 Prozent zugenommen. Der Grund für die deutliche Zunahme der Waldfläche liegt darin, dass sich der Wald nicht mehr genutzte Alpflächen (Wald erobert den Alpenraum) zurückerobert.
nach oben
Holzvorrat steigt leicht
Der Gesamtvorrat aller lebenden und toten Bäume beträgt gemäss LFI 3 rund 420 Millionen Kubikmeter. Dies entspricht einer leichten Zunahme in den letzten 11 Jahren von 3 Prozent. Der Vorrat pro Hektare Waldfläche hat sich hingegen nicht verändert, was massgeblich mit der Zunahme der Waldfläche und der Nutzung sowie der Mortalität zusammenhängt.
Der Laubholzvorrat hat in allen Regionen zugenommen, im Durchschnitt der Schweiz um rund 10 Prozent. Bei Nadelholz ist dagegen eine leichte Abnahme zu verzeichnen; gesamtschweizerisch ist der Nadelholzanteil von 71 auf 69 Prozent gesunken.
nach oben
Regionale Unterschiede
Regional sind grosse Unterschiede auszumachen: Während der Holzvorrat der Alpensüdseite um fast 20 Prozent zunahm, hat er im Mittelland um rund 7 Prozent abgenommen.
Betrachtet man den Vorrat der Fichte, so zeigt sich im gut erschlossenen Mittelland eine Vorratsabnahme von 22 Prozent im Verlaufe der letzten 11 Jahre. Dies ist teils auch als Folge des Sturms Lothar im Jahr 1999 und des Hitzesommers 2003.
nach oben
Holzzuwachs rückläufig
Der Zuwachs beträgt laut LFI3 jährlich 9,5 Millionen Kubikmeter Holz. Im Vergleich zur Periode zwischen dem LFI 1 und LFI 2 hat der Zuwachs, je nach Region, um 4 bis 8 Prozent abgenommen. Gleichzeitig haben aber Nutzung und Mortalität deutlich zugenommen und erreichten 8,6 Millionen Kubikmeter. Dies ist ebenfalls eine Folge des Sturmes Lothar, aber auch einer verstärkten Holznutzung.

nach oben

Bedeutung der LFI3-Resultate für die Wald- und Holzpolitik
Das LFI3 bestätigt die bekannten Trends (Waldflächenzunahme im Alpenraum, hohe Vorräte in den Wäldern der Voralpen und Alpen) und zeigt neue Entwicklungen im Schweizer Wald (z.B. Verschiebung von Nadel- zu Laubholz). Diese Entwicklungen werden Einfluss haben für die Schweizer Holzindustrie. In den letzten Jahren wurden vor allem neue Verarbeitungskapazitäten für Nadelholz aufgebaut. Weitere sind noch geplant.
Der Bundesrat begegnet diesen Entwicklungen mit einer Teilrevision des Waldgesetzes.

Darin werden neue Instrumente für den Umgang mit der zunehmenden Waldfläche sowie für die Anrechnung vonCO2-Senken für die Waldeigentümer vorgeschlagen. Bezüglich der neuen Trends im Holzbereich erarbeitet das Bundesamt für Umwelt Grundlagen für eine nachhaltige Bereitsstellung von Holz und seine effiziente Verwertung. Diese sollen nächstes Jahr mit den relevanten Partnern in der Schweiz diskutiert werden.

nach oben

CO2-Senkenleistung des Waldes

Die Zuwachs- und Vorratszahlen des LFI3 geben neue Hinweise auf die CO2-Senkenleistung des Waldes seit Mitte der neunziger Jahre. Der Wald nimmt beim Wachstum CO2 aus der Atmosphäre auf. Dies kann im Rahmen des Kyoto-Protokolls als Kompensation für CO2-Emissionen angerechnet werden. In den Jahren zwischen LFI 2 und LFI 3 lag die durchschnittliche Senkenleistung bei einer Grössenordnung von knapp 1 Mio t CO2. pro Jahr. Die während der Kyoto-Periode (2008 bis 2012) tatsächlich anfallende Senkenleistung des Schweizer Waldes ist von der Holznutzung und allfälligen Waldschäden in dieser Periode abhängig.

nach oben

Das Landesforstinventar

Das Landesforstinventar (LFI) ist ein Projekt im Auftrag des Bundesrates, das gemeinsam vom Bundesamt für Umwelt BAFU und der Eidg. Forschungsanstalt WSL umgesetzt wird. Die WSL ist verantwortlich für Planung, Datenerhebung, Analyse und wissenschaftliche Interpretation, das BAFU für die waldpolitische Umsetzung.

Nach einer ersten Inventur in den Jahren 1983-85 (LFI1) und einer Folgeerhebung in den Jahren 1993-95 (LFI2) stehen die Erhebungen zum LFI3 (2004-2007) gegenwärtig vor dem Abschluss. Bis zum Erscheinen des umfassenden Ergebnisberichtes im Jahre 2010 werden vorgängig die wichtigsten Ergebnisse laufend publiziert.

WSL-Mitarbeiterin Lucinda Laranjeiro Dos Santos bei der Luftbildinterpretation. Mit Hilfe einer Spezialbrille nimmt sie das Luftbildmodell räumlich wahr. In einem 500m X 500m Netz wird landesweit ermittelt, welche der 180'000 Stichprobenpunkte im Wald oder ausserhalb liegen. Auf dieser Basis wird die Waldfläche der Schweiz berechnet. Damit bei späteren Erhebungen dieselben Flächen untersucht werden können, markiert Feldmitarbeiter Stefan Burch das Probeflächenzentrum mit einem Aluminiumprofil dauerhaft (Versicherung).
Quelle: Text Eidg. Forschungsanstalt WSL 2007

nach oben

Weitere Informationen
Landesforstinventar LFI
Schweizer Forststatistiken
Waldforschung
Schweizer Wald Waldbericht 2015
Schweizer Wald Faktenblätter Publikationen
Umwelt Schweiz
Moorlandschaft Hochmoor , Flachmoor
Links
Externe Links
Waldwissen Bundesamt für Umwelt BAFU
Eidg. Forschungsanstalt WSL
Schweizer Landesforstinventar
RAOnline Schweizer Wald Startseite
end
vorangehende Seite