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Alterungsprozess der Hochwasserschutz-Bauwerke
Hagneck-Kanal
Der während der 1. Juragewässerkorrektion von 1868 bis 1891 gebaute Hagneck-Kanal ist dringend sanierungsbedürftig.

Der Hagneck-Kanal verbindet den ursprünglichen Aarelauf von Aarberg bis Hagneck am Bielersee. Der Hagneck-Kanal ermöglicht, den Bielersee als Zwischenspeicher für das Aarewasser zu nutzen.


Die Hochwasser 2005 haben die Schwachstellen und den Alterungsprozess des Kanalbauwerks deutlich aufgezeigt. Die verfrachtete zeitweise bis gegen 1'400 m3/s Wasser durch den Kanal.

An verschiedenen Stellen wurde der Damm aufgeweicht und es bildeten sich Risse und Wasseraufstösse vom Kanalfuss her. An einigen Orten vermochte das Aarewasser sogar die Dammkrone zu überspülen.

Fachleute halten eine Wasserdurchflussmenge von 1300 m3/s als die kritische Grenze für den Hagneck-Kanal. Beim Hochwasser im August 2007 flossen zeitweise 1'250 m3/s durch den Kanalquerschnitt. Wiederum offenbarten sich beim Damm die seit langem bekannten Gefahrensignale. Bisher konnte ein Durchbruch der Dammkrone noch vermieden werden. Von anderen Dammbrüchen her weiss man, dass sich eine kleine Durchbruchlücke innerhalb von Minuten zu einer breiten Bresche ausdehnet, welche mit unmittelbar einsetzenden Verstärkungsmassnahmen nicht mehr geschlossen werden kann.
Verbuschung der Damminnenwände
Berechnungen haben ergeben, dass bei einem Dammdurchbruch beim Hagneck-Kanal nach etwas mehr als einer Viertelstunde bis gegen 400 m3/s ins Berner Seeland ergiessen würden. Rund 15 km2 mehrheitlich landwirtschaftlich genutztes Kulturland würden metertief überflutet. Die Ortschaften Walperswil, Hagneck, Brüttelen, Finsterhennen und Sisselen würden am Rande der Katastrophenzone liegen.

Die Dämme des Hagneck-Kanals wurden auf torfhaltigem, leicht komprimierbarem Untergrund errichtet. Zum Bau wurde kein hochwertiges Füllmaterial verwendet. Auf einen Dammkern wurde verzichtet. Das schwere Bauwerk sank im Laufe der Zeit an einigen Stellen bis gegen 1,50 m ab. Die Dammkrone musste deshalb nachträglich erhöht werden. An den Innenseiten der Dämme breitete sich Buschwerk und gar Bäume aus. Das Wurzelwerk der Vegetation durchdrang allmählich die Dämme und verminderte dadurch deren Stabilität erheblich. An den Rändern des kanalisierten Flusslaufs lagerten sich zum Teil bis 1,50 m mächtige Sandschichten ab, welche die Durchflusskapazität verringerten. Der Kanal war ursprünglich für einen von 1500 m3/s Wasser konzipiert.

Der Sanierungsbedarf des Hagneck-Kanal ist unbestritten. Die Baubehörden, der Naturschutz und die wirtschaftlichen Interessengruppen sind sich vorläufig über das Vorgehen und die Gewichtung der einzelnen Interessen noch nicht einig. Der Kanton Bern hofft, dass der Beginn der gegen 50 Millionen Franken teuren Sanierung 2011 erfolgen kann.

Hochwasser
9. August 2007
maximale Wasserdurchflussmenge
Hagneck-Kanal:
ca. 1250 m3/s
maximale Wasserdurchflussmenge
Murgenthal AG:
ca. 1250 m3/s

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Alterungsprozess der Hochwasserschutz-Bauwerke

Nach dem Hochwasser vom 7. - 9. August 2007:

Nach den ersten Aufräum- und Instandstellungsarbeiten werden die Kantone die Spuren des Hochwassers vom 7. bis 9. August 2007 dokumentieren und eine SchadensÜbersicht erstellen. Das Bundesamt für Umwelt ist im Kontakt mit den betroffenen Kantonen und wird sich an der Ereignisdokumentation beteiligen. Ziel ist es, aus dem jüngsten Hochwasser die Lehren zu ziehen. Dieses Vorgehen hat sich in den letzten Jahrzehnten bewährt. Nach jedem Hochwasserrereignis konnten Verbesserungen erzielt werden.

Besonderes Augenmerk richtet das Bundesamt für Umwelt auf die Dämme grosser Flüsse und Kanäle (z.B. Hagneckkanal, Linthkanal, Aare ). Diese Bauwerke stammen zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert und erfüllen an verschiedenen Stellen die heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr. Das jüngste Ereignis bestätigte einmal mehr, dass diese alten Dämme eine potenzielle Schwachstelle sind und Sanierungen erforderlich sind.

Quelle: Text Bundesamt für Umwelt BAFU 2007
Hagneck-Kanal 2007 Hagneck-Kanal 2007

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