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Klimawandel
& Tourismus in der Schweiz |
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Klima und Wetter Forschung |
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Klima Weitere Informationen |
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Im Berner Oberland wird es wärmer |
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Die
Auswirkungen der schleichenden Klimaerwärmung werden auch im Berner
Oberland immer sichtbarer.
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Zum ersten Mal wurde das Thema aus ökonomischer
Sicht untersucht. Das Resultat: Der Winter wird aus touristischer Sicht
deutliche Einbussen bringen, während der Sommer Chancen bereithält.
Die
Szenarienanalyse für das Berner Oberland bis 2030 wurde im Auftrag
der Berner Oberländer Tourismusdestinationen am Forschungsinstitut
für Freizeit und Tourismus (FIF) der Universität Bern erstellt. |
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Betroffen
von der Erwärmung sind vor allem Bergbahnunternehmen, Hotelbetriebe,
Gemeinden und Tourismusorganisationen, aber auch Outdoor-Anbieter.
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Eiger,
Mönch und Jungfrau
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Unterschiedliche
Entwicklung in Winter und Sommer |
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Bis
zum Jahr 2030 wird die Klimaerwärmung auch im Berner Oberland (siehe Klimaänderung
und die Schweiz 2050) weiter fortschreiten.
Im
Maximal-Szenario erwarten die Forscher für das Sommerhalbjahr im Durchschnitt
Temperatur-Steigerungen von bis zu plus 2.6 Grad bei gleichzeitig um bis
zu 18 % geringeren Niederschlägen.
Für
das Winterhalbjahr wird mit einer durchschnittlich etwas geringeren Temperaturzunahme
von bis zu 1.8 Grad bei gleichzeitig um bis zu 11% mehr Niederschlägen
gerechnet. Die ökologischen Folgen davon sind im Winter das Ansteigen
der durchschnittlichen Schneefallgrenze um ca. 250 m und oberhalb von 2'000
m eine steigende Lawinengefahr durch zunehmende Niederschläge.
Im
Sommerhalbjahr werden die Permafrostböden (siehe Permafrost)
tiefgründiger auftauen, was deutlich mehr Steinschläge und Felsstürze
zur Folge haben dürfte (siehe Geomorphologie:
Massenbewegungen) .
Der
Gletscherrückgang (siehe Gletscher) wird unvermindert fortschreiten und damit die gewohnten Landschaftsbilder
teilweise verändern.
Extremwetter-Ereignisse
wie Starkniederschläge und Hitzewellen ((siehe Wetterextremereignisse)
werden weiter zunehmen mit steigenden Schadenzahlen. Im Frühjahr steigt
die Gefahr von Überschwemmungen aufgrund höherer Wasserstände.
Dagegen dürften die Wasserreserven im Sommer durch Trockenperioden
abnehmen.
Ohne
Massnahmen Einbussen von 120 Millionen Franken möglich |
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Aus
ökonomischer Sicht werden sich das Winterhalbjahr und Sommerhalbjahr
unterschiedlich entwickeln. Während
im Winterhalbjahr bis 2030 die Gäste-Frequenzen ohne Anpassungsmassnahmen
bis zu einem Drittel zurückgehen und damit im Berner Oberland Umsätze
in der Grössenordnung von 200 Millionen Franken fehlen werden, erwarten
die Forscher im Sommerhalbjahr eine Gästefrequenz-Zunahme von bis
zu 10%, was zu um 80 Millionen Franken höheren Sommererträgen
führen kann.
Ohne
Anpassungsmassnahmen wird damit das Berner Oberland bis 2030 im Maximal-Szenario
jährlich netto 120 Millionen Franken touristischer Umsatz verlieren,
was ca. 7% der touristischen Gesamtumsätze ausmacht. Dieser auf den
ersten Blick geringe Wert ist trügerisch, denn einzelne Regionen und
Tourismusträger werden aus ökonomischer Sicht überdurchschnittlich
stark betroffen. Dazu gehören insbesondere die Bergbahnunternehmungen
und von ihnen abhängende Betriebe wie Hotels, Skischule und Gewerbe
in niedrig gelegenen (Voralpen)-Skigebieten.
Anpassungmassnahmen
und «Sommerfrische» als Chancen |
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Betroffen
von der Erwärmung sind vor allem Bergbahnunternehmen, Hotelbetriebe,
Gemeinden und Tourismusorganisationen, aber auch Outdoor-Anbieter. Die
Berner Oberländer Tourismuswirtschaft ist den Effekten der Klimaerwärmung
bis 2030 nicht hilflos ausgeliefert. Durch Anpassungsmassnahmen kann der
zu erwartende jährliche Umsatz-Verlust im Maximal-Szenario um etwa
die Hälfte reduziert werden. Dafür sind jährlich Mehrkosten
(Investitionen und zusätzliche Aufwände) von ca. 70 Millionen
in Sicherheit, Anpassung des Angebotes, teurere Versicherungsprämien
und Bankkredite erforderlich. |
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Im
Bereich der Angebotsgestaltung heissen die Zauberwörter einerseits
Innovation und Diversifikation, etwa in Richtung neuer Sportarten, Kultur
und einem Wellnessbegriff in Bezug auf (frische) Luft, (gesunde) Höhenlage
und Ernährung.
Die
zu erwartende «Sommerfrische» im Gegensatz zum schwülen
Klima in den Agglomerationen bietet hier besondere Chancen. Andererseits
ist aber die im Maximal-Szenario um 250 m steigende durchschnittliche Schneefallgrenze
keinesfalls der Tod des klassischen Wintersports. Investitionen müssen
hier allerdings gezielt in höheren Lagen erfolgen (siehe «Klima
und Wintersport»).
Weitere
Anpassungsstrategien sind die Verstärkung der Gefahrenabwehr (Permafrost, Extrem-Wetterereignisse),
der ökonomischen Risikoverminderung bei Einzelunternehmungen durch
organisatorische Massnahmen (z.B. Zusammenschlüsse). Unabdingbar wird
eine (noch) klarere Positionierung der Tourismusdestinationen sein, z.B.
via konsequente Spezialisierung auf bestimmte Kundensegmente.
Verantwortung
im Bereich von CO2-Verminderung |
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Obwohl
die Berner Oberländer Tourismuswirtschaft in der weltweiten CO2-Produktion nur
eine sehr geringe Rolle spielt, trägt sie Verantwortung. In diesem
Sinne sollen Projekte mit einer Verbesserung des CO2-Status gezielt gefördert
werden. Hauptaspekte bilden hier die Themen Heizung (Fernheizung ohne Öl)
und Verkehr (Förderung öffentlicher Verkehrskonzepte, besseres
Verkehrsmanagement) sowie die Kompensation von CO2-Emissionen. (siehe Umwelt
Schweiz)
Projekt
läuft weiter |
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Untersuchungsresultate
ist das Projekt der Berner Oberländer Tourismusdestinationen noch
nicht abgeschlossen. Die Resultate sollen nun in den Destinationen und
/ oder innerhalb der Branchen detailliert werden und konsequent in die
strategischen Planungen der betroffenen Unternehmen, Organisationen und
Gemeinden einfliessen. Parallel dazu soll die lokale Bevölkerung weiter
sensibilisiert und in die Entwicklung von Handlungsansätzen miteinbezogen
werden.
Quelle:
Text Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF) der Universität Bern, April 2007 |
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