Klima im Wandel - Climate Change
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Klimakonferenz-COP18 Doha 2012
Umweltverbände zu COP18
WWF Doha - eine Oase für den Klimaschutz?
Greenpeace COP18 muss Beginn einer neuen EU-Klimapolitik sein
WWF Doha: Klimaschutz in die Wüste geschickt
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UNO Klimakonferenz COP18 in Doha (Qatar) 2012
Umweltverbände zu COP18
WWF Deutschland: Doha - eine Oase für den Klimaschutz?
WWF fordert strenge Abarbeitung des Pflichtenhefts beim Klimagipfel

Ab 25. November 2012 verhandeln die 195 Mitgliedsstaaten der UN Klimarahmenkonvention erneut gemeinsam, wie sich der Klimawandel weltweit begrenzen lässt.

Um die Erderwärmung unter der gerade noch tolerierbaren 2 Grad Schwelle zu halten, müssen die Treibhausgasemissionen um das Jahr 2015 herum ihren Höhepunkt erreichen und danach deutlich absinken. Dazu wird in Katars Hauptstadt Doha an mehr als einem halben Dutzend Verhandlungssträngen gearbeitet. "Die Zeit rennt uns davon. Wir müssen unbedingt festzurren, wann welche Etappenziele bis zum Start eines verbindlichen Klimaabkommen erreicht werden müssen. Entscheidend ist, dass alle Staaten eigenverantwortlich vorarbeiten", sagte Regine Günther vom WWF Deutschland. Der Gastgeber Katar, das Land mit den höchsten Pro-Kopf Emissionen weltweit, hat den Anspruch, den Gipfel zu einem Erfolg zu führen. Die 18. UN Klimakonferenz findet zum ersten Mal in einem arabischen Land statt.

Die Vertragsstaaten sollen in Doha den nahtlosen Übergang des Kyoto-Protokolls in seine zweite Verpflichtungsperiode sicherstellen, die ab Januar 2013 beginnen soll. Ob bislang ungenutzte Emissionsrechte in die nächste Verpflichtungsphase übertragen werden dürfen, ist heiss umkämpft und könnte das Abkommen verwässern. Das Kyoto-Protokoll regelt jedoch nur die Emissionen der Industriestaaten. Für die zweite Verpflichtungsperiode haben sich weniger Staaten als in der ersten Periode zurückgemeldet. Neben der Europäischen Union sind das die Schweiz, Liechtenstein, Monaco, Island, Norwegen, Kroatien, Kasachstan, die Ukraine, Weissrussland und Australien. Sie sind für insgesamt ca. 15 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Es fehlen grosse Industriestaaten wie die USA, Russland, Kanada, Japan und Neuseeland.

Um die Emittenten der anderen 85 Prozent aller Treibhausgase zu verpflichten, ist die Erarbeitung eines globalen Klimaschutzabkommens so wichtig. Neben allen Industrieländern sollen auch Schwellen- und Entwicklungsländer Emissionsreduktionszusagen leisten. In Doha sollen nun konkrete Arbeitsschritte definiert werden, damit das Abkommen bis 2015 fertiggestellt wird und ab 2020 in Kraft tritt. In der Zeit bis dahin sollen alle Staaten bereits eigene Klimaschutzziele und -strategien vorlegen und umsetzen. Alle Anstrengungen sollen dabei mit den gleichen Standards gemessen werden.

Ein weiterer wichtiger Verhandlungspunkt ist die Klimafinanzierung. Hier muss geklärt werden, wer für Klimaschutzmassnahmen bezahlt und woher das Geld dazu stammt. 100 Mrd. US-Dollar haben die Industriestaaten zugesagt bis 2020 pro Jahr zu mobilisieren. Das meiste Geld soll in den Grünen Klimafonds fliessen. Der WWF drängt darauf, dass die Industriestaaten verbindlich zusagen, wie viel Geld sie für ein kontinuierliches Ansteigen der Klimafinanzierung und des Fonds zur Verfügung stellen. Barbara Lueg, WWF-Referentin für internationale Klimapolitik fordert: "Vor drei Jahren haben die Industriestaaten die 100 Mrd. US-Dollar jährlich bis 2020 zugesagt, aber bis dahin klafft eine riesige Lücke. Es wird schwer das Vertrauen der Entwicklungsländer zu gewinnen, wenn wir bis heute noch nicht einmal wissen, wie viel Mittel im nächsten Jahr bereitstehen."

Als Finanzierungsquelle soll unter anderem die Bepreisung von Flug- und Schiffsemissionen dienen, die derzeit 10 Prozent der globalen Emissionen beisteuern und bisher unter keine globale Emissionsregulierung fallen. Auch unter dem Gesichtspunkt der Klimagerechtigkeit - nur knapp 3 Prozent der Weltbevölkerung sitzt "regelmässig" im Flugzeug - sieht der WWF hier einen Hebel.

Quelle: WWF Deutschland, November 2012

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Greenpeace Deutschland: UN-Konferenz muss Beginn einer neuen EU-Klimapolitik sein

Greenpeace kritisiert Aufschiebung der Klimafinanzierung

Auf der Weltklimakonferenz ist zwar eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls verabschiedet worden, der Weg zu einem globalen Klimaschutzabkommen, gemeinsam mit den USA und China, ist jedoch steiniger geworden.

Mittels Schlupflöcher im Vertragstext werden die umstrittenen überschüssigen CO2-Emissionsrechte weiter den Markt belasten, auch nach 2020. Das bedeutet, dass 13 Milliarden Tonnen klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre gelangen werden, was rund einem Drittel der weltweiten Jahresemissionen entspricht. Es fehlen ebenfalls konkrete Zusagen für die vom Klimawandel betroffenen Entwicklungsländer. "Auf dem diesjährigen Klimagipfel haben erneut die Grossmächte USA, Russland und China dominiert und gebremst", sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik, der in Doha die Konferenz verfolgt. "Ohne politische Führung durch Staats- und Regierungschefs sind die Teilnehmer des Klimagipfels offensichtlich nicht arbeitsfähig. Die Verhandlungen unter den Ministern haben wieder einmal nicht das geliefert, was Millionen von Menschen weltweit dringend erwarten."

Finanzhilfe für Entwicklungsländer aufgeschoben

Ein besonderes Anliegen auf dem Weltklimagipfel war die Unterstützung für die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder. Bis zum Jahr 2020 wollen die Industrieländer 100 Milliarden Euro im Jahr bereitstellen. Damit sollen die wichtige Treibhausgasminderung und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels finanziert werden. Doch in Doha konnte keine Einigung über konkrete Geldzusagen erzielt werden. Auf Druck der USA haben die Delegierten die Entscheidung um ein Jahr verzögert. "Die Aufschiebung der Hilfe für Klimaopfer ist unerträglich. Schon jetzt verlieren tausende Menschen ihre Heimat durch die Folgen der Erderwärmung, sterben an Dürren und Überschwemmungen", sagt Kaiser.

Europa wird seiner Führungsrolle nicht gerecht

"Europas Klimapolitik ist in Doha an ihre Grenzen gestossen und muss dringend reformiert werden", sagt Kaiser. In Doha wurden alle Industrieländer in den letzten Stunden verpflichtet, bis April 2014 höhere Klimaschutzziele einzureichen. Deutschland und Europa wollten ursprünglich bis Ende 2015 warten. "Wir brauchen in Europa umgehend ein neues Klimaziel von 30 Prozent weniger CO2-Ausstoss", sagt Kaiser. "Mit den Beschlüssen von Doha gibt es für Deutschland kein Zurück mehr. Bis zum nächsten EU-Rat im März 2013 muss Kanzlerin Merkel den Koalitionsstreit um das 30-Prozent-Ziel lösen und Europa in eine neue Führungsrolle bringen." Europa spielt eine zentrale Rolle bei der Erarbeitung eines globalen Klimaschutzvertrages bis zum Jahr 2015, da Polen und Frankreich 2013 und 2015 Gastgeber der Weltklimakonferenz sein werden. "Nur durch eine von den Staats- und Regierungschefs gemeinsam getragene Klimaaussenpolitik kann Europa die Allianzen aufbauen, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien weltweit beschleunigen", sagt Kaiser.

Quelle: Greenpeace Deutschland, Dezember 2012

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Schweiz
WWF: Doha: Klimaschutz in die Wüste geschickt
Das Resultat der Uno-Klimakonferenz in Doha ist kaum mehr als nichts. Mit den Beschlüssen bleiben die Verhandlungen zwar in Bewegung, und das wichtig. Gleichzeitig ist es beängstigend, wie wenig Ambitionen für echte Fortschritte zu spüren waren.
Die Erwartungen an die 18. Uno-Klimakonferenz waren bescheiden. Und die Staaten haben es geschafft, selbst diese tiefen Erwartungen noch zu unterbieten. "Nun haben wir Beschlüsse zum Kyoto-Protokoll und zur Finanzierung. Sie sind wichtig, denn damit bleibt Bewegung in den Verhandlungen, und wir haben nichts Besseres als diesen Weg", sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz und Mitglied der offiziellen Schweizer Delegation in Doha. "Aber Fortschritte sind das nicht. Dafür haben insbesondere die USA, Russland und China zu viel Sand ins Getriebe gestreut. Das Resultat ist frustrierend."

Das Kyoto-Protokoll geht in eine zweite Runde, doch die Klimaschutzwirkung dürfte minim sein. Die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassungsmassnahmen in Entwicklungsländern wird weitergeführt, doch die Zusagen der Industrieländer sind bescheiden und die Mechanismen vage. Ein umfassendes Abkommen bis 2015 bleibt das Ziel, doch einen tauglichen Fahrplan gibt es nicht.

Gemessen an den Erwartungen ist die Konferenzbilanz enttäuschend, gemessen an den Herausforderungen des Klimawandels ist sie vernichtend: "Es ist, als ob der Christbaum Feuer fangen würde und alle streiten, wer die Löschdecke holt", sagt Patrick Hofstetter. Wenn die Welt gefährlichen Klimawandel mit angemessener Wahrscheinlichkeit vermeiden will, dann müssen alle ihre Ambitionen verdoppeln. "Wir haben uns an stockende Klimaverhandlungen gewöhnt, aber die Welt wird sich nicht an den Klimawandel gewöhnen."

Quelle: WWF Schweiz, Dezember 2012

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OcCC: Klimaänderung und die Schweiz 2050
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WMO 2011 - 10.wärmstes Jahr - wärmstes La Niña-Jahr WMO 2010 egalisiert Rekord für weltweit wärmstes Jahr
WMO Naturkatastrophen und Wetter 2009 WMO Klimajahr 2008
Meeresspiegelanstieg Afrikas Küsten sind bedroht
Kiribati Leben an der Frontlinie des Klimawandels
Klimawandel am Tschadsee
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Dürre in Ostafrika
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Naturkatastrophen: Immer mehr Ereignisse - immer höhere Schäden
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Oeschger-Zentrum für Klimaphysik
Institut für Physik, Abt. für Klima- und Umweltphysik
Doha 2012: United Nations Climate Change Conference (COP18 ) United Nations Framework Convention on Climate Change The Climate Change Projects Office (CCPO)
is jointly funded by the Department of Trade and Industry (DTI)
and the Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra)
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