Ein sich langsam fortbewegendes Sturmsystem hat die Vereinigten Arabischen Emirate ab dem 17. April 2024 heimgesucht und im Monat April 2024 in einigen Städten mehr als die durchschnittlich übliche Jahresniederschlagsmenge erzeugt. Starke Regenfälle lösten Sturzfluten in den östlichen Teilen des Landes aus, überschwemmten Strassen und störten den Transport. Das Tiefdrucksystem traf den Oman erstmals am 14. April 2024 und und bewegte sich später weiter nordwärts in Richtung der Vereinigten Arabischen Emirate, wo über den grössten Teil des Tages am 16. April 2024 kräftige Niederschläge beobachtet wurden. Michael Mann, ein Klimawissenschaftler an der Universität von Pennsylvania, sagte Associated Press, dass drei Tiefdrucksysteme eine Gruppe von Stürmen bildeten, die sich langsam entlang des Jetstreams - dem Luftstrom, der die Wettersysteme beeinflusst - in Richtung des Persischen Golfs bewegten. Das starke Tiefdrucksystem erzeugte starke Winde und intensive Regenfälle in den nördlichen und östlichen Regionen des Landes. Einige Gebiete waren am 19. April 2024 noch überschwemmt, als der NASA-USGS-Erdbeobachtungssatellit Landsat 9 zum ersten Mal nach den Starkniederschlägen über die Region flog. Das Nationale Zentrum für Meteorologie der Vereinigten Arabischen Emirate berichtete, dass die östlichen Teile des Landes in weniger als 24 Stunden bis zu 250 Millimetern Regen gemessen wurden. Die Vereinigten Arabischen Emirate, bekannt für ihr trockenes Wüstenklima, erhalten nur im Durchschnitt etwa 140 bis 200 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Der internationale Flughafen Dubai (DBX) verzeichnete am 16. April 2024 insgesamt 119 Millimeter Regen, was dem 1,5-fachen der typischen jährlichen Niederschlagsmenge entspricht. Die Flut stoppte vorübergehend Flüge am Flughafen, der zu den verkehrsreichsten internationalen Verkehrsknotenpunkten der Welt gehört. Zahlreiche Flugzeuge konnten nicht starten und andere nicht landen. Zahlreiche Flüge wurden zum Teil in den Oman umgeleitet. Am internationalen Flughafen von Dubai hatte Berichten zufolge vor allem am 17. April 2024 ein unüberschaubares Chaos geherrscht. Das Personal, welches mit dem Bodenservice, der Abfertigung, der Verpflegung usw. beauftragt ist, war hoffnungslos überfordert . Extreme Regenfälle auf arabischer Halbinsel Überschwemmungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten - die ein heisses trockenes Wüstenklima und sehr niedrige jährliche Niederschlagsmengen haben - machten Schlagzeilen auf der ganzen Welt, da Mitte April innerhalb weniger Stunden Rekordregenmengen fielen. Der Dubai International Airport war zeitweise geschlossen und an einigen Stellen wurden die stark befahrenen Autobahnen zu tobenden Strömen. Am 16. April 2024 gab das Nationale Zentrum für Meteorologie bekannt, dass die Vereinigten Arabischen Emirate die grösste Mengen an Regenfällenin den letzten 75 Jahren erlebt haben. Das Gebiet "Khatm al-Shakla" in Al Ain, Vereinigte Arabische Emirate, wurden 254,8 mm Niederschlag in weniger als 24 Stunden gemessen. Die Starkniederschläge Mitte April 2024 markieren für die V.A.E. ein aussergewöhnliches Ereignis in seiner klimatischen Geschichte erreichte." In Dubai lag der durchschnittliche jährliche Niederschlag im Zeitraum 1991-2020 bei etwa 80 mm, etwas weiter östlich, etwa 120-140 mm. Das sich langsam bewegende Sturmsystem hat auch Oman am 14. und 15. April 2024 stark getroffen, indem es Sturzfluten auslöste und Berichten zufolge mindestens 19 Menschen tötete. Der IPCC stellt fest, dass für die Arabische Halbinsel eine Zunahme der extremen Niederschläge beobachtet wurde, vor allem in erhöhten Gebieten werden die jährlichen Niederschlagssummen, die Intensität und die Häufigkeit von starken Niederschlägen voraussichtlich mit steigenden Erwärmungswerten zunehmen." Das Auftreten solcher Starkregen löst als Folge Überschwemmungen in tief gelegenen Regionen in der Nähe von "Wadis" aus. Ein Wadi ist ein dauerhaft oder zeitweise trockenen Flussbett. Überschwemmungen können auch in städtischen Gebieten mit leicht überforderten Regenwasserentwässerungssystemen stattfinden.
Regenfälle und Gewitter mit Sturmböen sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Sultanat von Oman keineswegs selten. In Oman, welches an den Indischen Ozean liegt, sind die Einflüsse des regenreichen Sommermonsuns vor allem in den südlich gelegenen Landesteilen oft beträchtlich. Auch tropische Wirbelstürme, welche im Arabischen Meer entstanden sind, fordern im Sultanat ab und zu Todesopfern und erzeugen grosse Schäden. Die Regenfälle, welche in den V.A.E. ab dem 14. April bis zum 2. Mai 2024 fielen, sind allerdings ausserordentlich. In Dubai wurde am 18. April 2024 insgesamt 14,2 cm Niederschlag gemessen. In den zwei Tagen 17. und 18. April 2024 lag die Niederschlagssumme in Dubai bei etwa 25 cm. Diese Regenmenge wurde in dieser Stadt seit 75 Jahren nie mehr aufgezeichnet. In den Vereinigten Arabischen Emiraten liegen gegenwärtig die durchschnittlichen jährlichen Niederschlagssummen je nach Landesteil bei 14 bis 20 cm. Für Dubai beträgt die durchschnittlicheJahresniederschlagssumme 97 cm, im April sogar etwa 8 mm. Immer wieder müssen auf der Arabischen Halbinsel und vor allem gebirgigen Oman Menschen nach Unwettern tot aus den Schuttmassen geborgen werden. So verloren beispielsweise im Sultanat von Oman bei einem Unwettereignis im April 2024 neun Schülerinnen und Schüler ihr Leben, als ihr Schulbus in einem Wadi von den Flutmassen erfasst und mitgerissen wurde. In Oman begannen die Starkniederschläge bereits am 14. April 2023. Am 15. und 16. April 2024 wurden im Nordosten und im Norden des Landes hohe Niederschlagswerte verzeichnet. Besonders ergiebig waren die Regenfälle in den Governoraten Muskat, Süd Batinah, Nord Sharqiyah, Süd Sharqiyah, Dakhliyah und Dhahirah. Gegend Ende April 2024 und zu Beginn des Monats Mai 2024 fiel vor allem im Dhofar im Süden von Oman beträchtliche Regenmengen, welche einige Wadis fluteten und zahlreiche Wasserfälle erzeugten. In den Regionen um Al Mazyouna, Sadah, Rakhyut und Thumrait wurden viele Strassen überflutet und unpassierbar gemacht. Besonders betroffen waren jene Verbindungswege, welche keine festen Strassenbeläge aufwiesen. An einigen Orten blockierten Erdrutsche die Verkehrswege. Die Räumarbeiten wurden in Muskat, Al Amerat, Quriyat, Muskat, Rakhyut und Sadah auch von Einheiten der Königlichen Armee Omans unterstützt. Ab dem 3. Mai 2024 nahm die Niederschlagstätigkeit in Oman und auch in den Vereinigte Arabischen Emiraten ab.
Der El Niño zeichnet sich durch unüblich warme Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik aus. La Niña zeigt gegensätzliche Merkmale: unüblich kühle Wassertemperaturen im zentralen und östlichen tropische Pazifik.
Beide Phänomene sind allerdings nicht die einzigen Einflussfaktoren, welche das Weltwetter bestimmen. El Niño- und La Niña-Phasen müssen immer zusammen mit anderen Kopplungsmechanismen betrachtet werden.
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