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Hinweis Die beschriebenen Ereignisse wurden exemplarisch ausgewählt. Für eine chronologische Auflistung der Ereignisse verweisen wir auf die Linkseiten.
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Hochwasser: Iran März - April 2019
In der zweiten Hälfte des Monats März 2019 gingen über weiten Teilen des Irans Starkniederschläge nieder. Die Phase mit den starken Regen- und Schneefällen erstreckte sich über die letzten beiden Wochen des Monats. Die Regenfälle führten in zahlreichen Provinzen zu verheerenden Überschwemmungen, Erdrutschen und Flutwellen.

Betroffen waren die Provinzen Khuzestan, Chahar Mahali und Bakhtiari, Fars, Golestan, Kermanshah, Nord Khorasan, Kohgiluyeh und Boyer-Ahmad, Markazi, Sistan und Baluchestan, Lorestan, Hamadan, Mazandaran sowie Semnan.

Der Iran ist ein gebirgiges Land. Im Norden erreichen die Gebirge Höhen von über 5'000 m ü. M., im Nordwesten und Westen von über 4'000 m ü. M.. Vom Spätherbst bis in den Frühling hinein sind zahlreiche Gebirgszüge schneebedeckt. Auf den höchsten Berggipfeln liegt ewiger Schnee.

Das Geländeprofil verstärkt die Niederschlagstätigkeit. Die Gebirge sind mehrheitlich unbewaldet und nur spärlich mit Vegetation bedeckt. Die Böden sind ungeschützt der Erosion ausgesetzt. Nur wenig Wasser versickert nach Regenfällen in den ausgetrockneten Böden. Das Wasser fliesst durch die Erosionsrinnen den Talböden zu.

Im März 2019 wurden in der Region um die Stadt Dezful (Provinz Khuzestan) zwischen 100 und 250 mm gemessen. Der 30-jährige Niederschlagsdurchschnittswert für Dezful liegt im März bei 50 mm. In der im Norden angrenzenden Provinz Lorestan wurde im März 2019 bis gegen 500 mm Niederschlag gemessen.

Die Regierung rief für die Provinz Khuzestan den Notstand aus. In allen von den Starkniederschlägen betroffenen Regionen wurden bis Ende März 70 Dörfer evakuiert. Die Behörden meldeten 60 Todesopfer.

ESA-Erdbeobachtungssatelliten «Sentinel»

Am 17. Mai 2019 führten starke Regenfälle in den Provinzen Golestan und Mazandaran im Norden und Nordosten des Landes zu katastrophalen Verhältnissen.

Über 60'000 Menschen waren in dieser Region von diesem Extremereignis betroffen. Rund 11'000 Menschen fanden vorübergehend Aufnahme in Notunterkünften.

Quelle: IRNA, Iranian Red Crescent, Emergency Response Coordination Centre (ERCC) - ECHO , April 2019
Text: RAOnline
Im März 2019 begann die Wintergerstenernte begann.Das Wachstums der Wintergerste war von günstigen Wachstumsbedingungen begleitet. Die Erwartungen auf eine überdurchschnittlicheErntemengen wurde durch die Ende März 2019 einsetzenden Starkregenfälle gedämpft.Das Landwirtschaftsministerium stufte die Ernteaussicht von exzellent auf gut hinunter.

Mazandaran, Golestan, Lorestan und Khuzestan waren die am stärksten betroffenen Provinzen.

In der Provinz Golestan fiel innerhalb von 24 Stunden 70% der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge. Golstan produziert etwa 10% der gesamten Weizenmenge des Landes. In den anderen 19 von der Katastrophe heimgesuchten Provinzen fiel innerhalb von zwei Tagen soviel Regen wie sonst in einem ganzen Monat.

Die Flutschäden werden auf 3,5 bis 4,5 Milliarden USD geschätzt. Die Schäden für die Landwirtschaft belaufen sich vermutlich auf rund 1,5 Milliarden USD.

 

Die gesamten Weizenernte im Iran wird im Land selbst verbraucht. Die den Iran importierten Weizenprodukte müssen wieder exportiert werden. Mit Russland und Kasachstan bestehen Abnahmeverträge.

Quelle: FAO/GIEWS (global information and early warning system on food and agriculture) vom 17. April 2019
Text: RAOnline

12 Millionen Menschen in allen 31 Distrikten des Landes waren von den Auswirkungen der Regenfälle betroffen. Mindestens 78 Menschen verloren bei diesem Extremereignis ihr Leben. 1'136 Personen wurden verletzt. In 4'000 Dörfern fiel der Strom aus und in 2'337 Dörfern brach die Wasserversorgung zusammen. Mitte April 2019 waren in den meisten der betroffenen Dörfer Strom und Wasser wieder verfügbar.

Das Internationale Rote Kreuz IFRC (vetreten durch den Iranischen Roten Halbmond IRC), die WHO und die Europäische Kommission EC sowie andere Länder und Organisationen beteiligten sich an der Hilfe. Zivilschutzkräfte aus Österreich, Italien, Frankreich, Tschechien und der Slowakei flogen in den Iran.

Die Gesamtschäden in allen Sektoren werden auf rund 8,5 Milliarden EUR geschätzt.

Quelle: ECHO Daily Flash of 16 April 2019 (European Commission's Directorate-General for European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations) und IRNA
Text: RAOnline

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Klima im Iran

Im Norden und im Westen des Irans verlaufen hohe Gebirgzüge, welche einen entscheidenden Einfluss auf das Klima haben. Diese Gebirge sind schneereich. Das Schmelzwasser aus den Gebirgen ermöglicht auch in den Trockenflusstälern (Bsp. Provinzen Fars uns Lorestan) und den inneriranischen Becken Bewässerungsfeldbau.

Die Küstenregionen entlang des Kaspischen Meeres (Provinzen Gilan und Mazandaran) erhalten die grössten Niederschlagsmengen des Landes. Von Westen her steuern häufig Tiefdruckgebiete gegen das Kaspische Meer. Auf der Nordseite der Küstengebirge (Elbrusgebirge) erzeugen Steigungsregen (= Staulage) (siehe: Föhn) hohe Niederschlagswerte. Die Südseiten der Küstengebirge liegen im Windschatten und sind daher trocken.

Die im westlichen Iran von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Gebirgszüge (Zagrosgebirge) liegen vor allem im Winterhalbjahr im Bereich westlicher Winde, welche ihre Feuchtigkeit an den Westflanken abladen. Auf der Ostseite fallen wegen des Lee-Effekts wenig Niederschläge.

Die Beckenlandschaften im östlichen Iran erhalten wenig Niederschlag. Der Wüstencharakter nimmt von Westen nach Osten zu. Nach Osten geht die Wüstensteppe in eine Vollwüste über. Die Provinz Süd-Khorasan an der Grenze zu Afghanistan ist daher sehr dünn besiedelt. Ähnliche Verhältnisse herrschen in den Provinzen Qom und Semnan, welche im Regenschatten der Küstengebirge liegen. Grosse Flächen der Provinzen Semnan und Süd-Kharasan sind mit Voll- und Salzwüsten bedeckt.

Klima-Klassifikation

Im Iran ist der kontinentale (meerferne) Klimacharakter spürbar. Die Unterschiede zwischen den Sommer- und den Wintertemperaturen sind vor allem in den östlich gelegen Provinzen teilweise beträchtlich. In Yadz beträgt Unterschied zwischen der Januar- und der Julimitteltemperatur rund 28° C. Zum Vergleich: Zürich (Schweiz) 18° C, Irkutsk (Sibirien, Russland)37° C.

Der Iran liegt in der Klimazone der Subtropen. Die Subtropischen Klimazonen «Sommertrockenes Steppenklima» und «Sommertrockenes Halbwüsten- und Wüstenklima» prägen das Land. In den Gebirgsregionen herrscht das «Sommertrockene Steppenklima» und in den Becken das «Halbwüsten- und Wüstenklima». (siehe: Klima-Klassifikation)

Im «Sommertrockene Steppenklima» fallen die Niederschläge vor allem im Winterhalbjahr, wenn sich der Hochdruckgürtel der Rossbreiten in Richtung Äquator zurückschiebt. Die Westwinde bringen in dieser Jahreszeit feuchte Luftmassen vom Mittelmeerraum oder über Nordafrika und Arabien in den Iran. Das «Sommertrockene Steppenklima» erstreckt sich vom Niltal in Ägypten über Mesopotamien bis nach Afghanistan.

Text: RAOnline
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