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Nationale Konferenz zur gemeinsamen Bekämpfung der Armut
Bund, Kantone, Städte und Gemeinden kämpfen gemeinsam gegen die Armut
Konferenz vom 9. November 2010 in Bern

Bund, Kantone, Städte und Gemeinden koordinieren ihre Anstrengungen in der Armutsbekämpfung in der Schweiz. Dazu haben sie sich heute in einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss der Nationalen Armutskonferenz in Bern verpflichtet. Insbesondere sollen die Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich verbessert, die Bemühungen für die (Wieder-)Eingliederung von Armutsbetroffenen oder - gefährdeten in den Arbeitsmarkt verstärkt und die Familienarmut gezielt bekämpft werden. Die gemeinsame Erklärung hält fest, welche Akteure sich schwergewichtig für welche Ziele einsetzen werden.

Auf Einladung des EDI nahmen die wichtigsten institutionellen Akteurinnen und Akteure, Armutsbetroffene und weitere Interessierte an der Nationalen Armutskonferenz in Bern teil, um die Ende März 2010 vom Bundesrat verabschiedete Strategie zur Armutsbekämpfung zu diskutieren und um zu entscheiden, welche zentralen Massnahmen gemeinsam umgesetzt werden sollen.

Beschlüsse zur Umsetzung der Armutsbekämpfungs-Strategie

Die heute durchgeführte Konferenz bot die Gelegenheit, sich mit der Strategie zur Armutsbekämpfung des Bundes und den Positionen der zentralen Akteurinnen und Akteure auseinander zu setzen. Schwerpunktthemen der Diskussionen waren die Wiedereingliederung von armutsgefährdeten und -betroffenen Personen in den Arbeitsmarkt mit Hilfe der interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ) sowie Ergänzungsleistungen für Familien als eine mögliche Massnahme zur Bekämpfung der Familienarmut.

In einer gemeinsamen Erklärung wurden die prioritären Handlungsfelder der Akteurinnen und Akteure und die weitere Zusammenarbeit festgehalten. Diese Erklärung wurde zum Schluss der Konferenz gemeinsam unterzeichnet von Bundesrat Burkhalter für den Bund, von Regierungsrätin Katrin Hilber (SG) für die Kantone, von Stadtrat Martin Waser (Zürich) als Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik und von Ulrich König als Direktor des Schweizerischen Gemeindeverbands. Gemäss der Erklärung konzentriert sich der Bund auf die Verbesserung der Zusammenarbeit der Systeme und Institutionen der sozialen Sicherheit sowie der Berufsbildung. So sollen die Zusammenarbeit der Institutionen (interinstitutionelle Zusammenarbeit IIZ) verstärkt und bestehende Massnahmen optimiert und ergänzt werden. Zu diesem Zweck werden eine nationale IIZ-Steuerungsgruppe, ein IIZ-Entwicklungs- und Koordinationsgremium und eine IIZ-Fachstelle eingerichtet. Die Kantone und Städte legen einen Schwerpunkt auf Massnahmen zur gezielten Bekämpfung der Familienarmut. Sie stellen zudem die Frühförderung ganz oben auf ihre politische Agenda. Die Gemeinden wollen die Zusammenarbeit untereinander sowie mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft vor Ort intensivieren. Alle drei politischen Ebenen arbeiten mit den entsprechenden Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Grundlage: Bericht des Bundesrats über Strategie zur Armutsbekämpfung

Die Nationale Armutskonferenz sowie der bundesrätliche Bericht

"Gesamtschweizerische Strategie zur Armutsbekämpfung" fügen sich in die Aktivitäten anderer europäischen Staaten ein, welche im Rahmen des "Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung" 2010 unternommen werden. Die Strategie ist die Grundlage für ein gemeinsames Angehen der drei prioritären inhaltlichen Schwerpunkte im Bildungsbereich, bei der (Wieder-)Eingliederung von Armutsbetroffenen oder -gefährdeten in den Arbeitsmarkt sowie bei der Bekämpfung der Familienarmut.

Die nationale Konferenz zur gemeinsamen Bekämpfung der Armut wurde in einer Produktionshalle der Band-Genossenschaft in Bern durchgeführt. Diese Sozialunternehmung bietet Menschen mit Leistungseinschränkungen eine Beschäftigung oder Ausbildung in geeignetem Umfeld an und übernahm wesentliche Arbeiten zur Vorbereitung und Durchführung der Konferenz. An der Konferenz nahmen teil: Armutsbetroffene und Vertreterinnen und Vertreter der Sozialhilfe, der Arbeitslosenversicherung, der Invalidenversicherung, von NGOs und Kirchen sowie weitere Interessierte (u. a. Politikerinnen und Politiker, Sozialfirmen, Forschung). Die Teilnahmegebühren der Armutsbetroffenen und die Kosten für deren Vorbereitungsveranstaltung wurden vom Bund übernommen. Rund 170 Personen haben sich an der Konferenz beteiligt und haben unter anderem in Gruppenarbeiten über die Möglichkeiten zur Verbesserung der interinstitutionellen Zusammenarbeit diskutiert. Die Ergebnisse der Diskussionen werden in die weiteren Arbeiten einfliessen.

Quelle: Text Eidgenössisches Departement des Innern, November 2010

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Nationale Konferenz gegen Armut 2016
Konferenz vom 22. November 2016 in Biel

Armut in der Schweiz: Gemeinsam die Prävention stärken

Rund 7 % der Bevölkerung in der Schweiz sind arm und 13,5 % armutsgefährdet. Um diese Zahl zu verringern, muss zwingend in die Prävention investiert werden. Bund, Kantone, Städte und Gemeinden verpflichten sich in einer gemeinsamen Erklärung, die am Dienstag im Rahmen der Nationalen Konferenz gegen Armut in Biel unterzeichnet wurde, ihre Präventionsbemühungen fortzusetzen. Bundesrat Alain Berset hat die Konferenz auch dazu genutzt, eine erste positive Bilanz zum Nationalen Programm gegen Armut zu ziehen. Das 2014 lancierte Programm wird gemeinsam von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden sowie Organisationen der Zivilgesellschaft getragen.

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich Bund, Kantone, Städte und Gemeinden verpflichtet, die Bildungschancen von Kindern aus benachteiligten Familien über eine frühe Förderung und eine bedarfsgerechte Unterstützung der Eltern zu verbessern. Bei den älteren Kindern und Jugendlichen steht der Erwerb von Grundkompetenzen und der Abschluss einer beruflichen Ausbildung im Vordergrund.

Ausserdem sollen die bestehenden Massnahmen zur gesellschaftlichen und beruflichen Integration verstärkt werden, insbesondere über eine Anpassung an die aktuellen gesellschaftlichen Probleme. In zwei Jahren werden die staatlichen Akteure ihre jeweiligen Strategien evaluieren und aufgrund der Resultate des Nationalen Programms wenn nötig weiterentwickeln.

Die Erklärung wurde von Bundesrat Alain Berset unterzeichnet sowie von Peter Gomm, Regierungsrat und Präsident der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren, von Martin Merki, Stadtrat von Luzern und Vertreter des Schweizerischen Städteverbands, und von Jörg Kündig, Gemeindepräsident von Gossau und Vertreter des Schweizerischen Gemeindeverbands.

Nationales Programm gegen Armut: Halbzeitbilanz

Das Nationale Programm gegen Armut wurde 2014 lanciert und läuft bis Ende 2018. Bundesrat Alain Berset zog im Rahmen der Nationalen Konferenz gegen Armut eine erste erfreuliche Halbzeitbilanz.

Durch die Unterstützung zahlreicher Anlässe trug das Nationale Programm zur Vernetzung der verschiedenen Akteure und zum Wissensaustausch bei. Gewisse bisher kaum behandelte Problematiken wurden aufgegriffen, darunter beispielsweise das Thema Wohnen. Zudem hat das Programm mit der Förderung von Pilot- und Modellprojekten in den Bereichen Frühförderung, Berufswahl und Nachholbildung neue Impulse gegeben.

Nationale Konferenz: Bilanz

An der Nationalen Konferenz gegen Armut hatten über 350 Fachleuten aus der ganzen Schweiz die Gelegenheit, ihre Erfahrungen zu teilen und sich über den Stand der Forschung sowie die ersten Resultate des Programms auszutauschen. Im Rahmen von Workshops und Diskussionen wurden die aktuellen Herausforderungen beleuchtet und Lösungen aufgezeigt. Auch Menschen, die in Armut leben, brachten ihre Erfahrungen aus dem Alltag ein und teilten ihre Bedürfnisse mit.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion, an der die Unterzeichnenden der gemeinsamen Erklärung und der Direktor von Caritas Hugo Fasel teilnahmen. Dabei wurden die Herausforderungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Prävention und der Armutsbekämpfung in der Schweiz erörtert.

Das Nationale Programm zur Bekämpfung und Prävention von Armut will die Wirkung bestehender Präventions- und Bekämpfungsmassnahmen verstärken und dazu beitragen, dass die Massnahmen besser koordiniert sind. Es fördert den Austausch unter Fachpersonen und stellt Informationen bereit. Das Nationale Programm gegen Armut ist auf fünf Jahre befristet (2014-2018) und wird gemeinsam vom Bund, den Kantonen, Städten und Gemeinden sowie Organisationen der Zivilgesellschaft getragen.

Weitere Informationen: www.gegenarmut.ch

Quelle: Text Bundesamt für Sozialversicherungen, November 2016
Schweiz Kinder in Armut

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Weitere Informationen
Working poor Arbeitende in Armut
Schweiz Sozialhilfestatistik 2008 (2010)
Schweiz Altersarmut
Bund Strategiezur Armutsbekämpfung 2010
Links
Externe Links
Eidg. Departement des Innern EDI
Bundesamt für Sozialversicherungen
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