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Erdbeben und Tsunamis
Tsunami: Fakten - Merkmale Voraussetzungen
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Tsunami
Fakten: Merkmale, Voraussetzungen
Eine Tsunami kann nur bei ein Erdbeben am Meeresgrund der Magnitude 7,0 und mehr entstehen.
Eine Tsunami kann nur bei bei einer vertikalen Verschiebung des Erdbodens am Meeresgrund entstehen. Die Wassersäule wird dadurch angehoben. Es entstehen an der Wasseroberfläche Wasserwellen, welche sich nach allen Seiten hin ausbreiten.
Ein paar Dutzend Zentimeter Bodenhebung am Ozeangrund genügen bereits, damit eine Tsunami ausgelöst werden kann.
Ein weiterer Auslöser von Tsunamis sind Schlammlawinen (oder Erdrutsche), welche sich nach Seebeben an den Rändern der Tiefseegräben lösen und auf den Meeresgrund gleiten. Durch die lokale Wasserverdrängung werden Wasserdruckwellen hervorgerufen, welche an der Meeresoberfläche Tsunamis bilden können.
Die am meisten gefürchteten Seebeben sind die sogenannten Tsunami-Beben. Diese Beben haben eine geringe Magnitude (d.h. eine relativ geringe Stärke bzw. Energie). Durch ihre grossflächige Wirkung werden jedoch riesige Mengen von Wasser in Bewegung gesetzt. Tsunami-Beben wurden lange Zeit unterschätzt.
Die meisten Seebeben können keine Tsunami auslösen.
Die Auswirkungen einer Tsunami hängen u.a. von der Küstentopografie ab. In Buchten wird die Tsunamiwelle wegen dem Staueffekt höher als bei geradlinigem Küstenverlauf.
Bei einem sanften Anstieg des Meeresbodens zur Küste hin, wird die Wirkung der Tsunamiwelle verstärkt.
Eine Tsunami breitet sich in alle Richtungen im Ozean aus. Mit zunehmender Distanz zum Wellenzentrum wird die Wirkung abgeschwächt.
Ob eine Tsunami an der Küste bricht, hängt von der Steilheit und der Beschaffenheit des Meeresbodens in dieser Region ab. Eine Tsunami kann mit Folgen von brechenden Wellen oder als ansteigende Flut die Küstenlinie erreichen.
Tsunamis haben Wellenberge von erstaunlich grosser Wellenlänge. Auf dem Wellenberg können auch einzelne Wellen von ca. 2 m Höhe "gleiten". An der Küsten rollen beim Eintreffen der Tsunami vorerst mittelgrosse Wellen bei rasch ansteigendem Wasserspiegel gegen den Strand. Tsunami treten jedoch auch als Wasserfronten auf, welche mehr als 30 m hoch werden können.
Nach Angaben von japanischen Tsunami-Forschern hat eine durchschnittliche Tsunami-Welle eine Höhe von 7,9 m.
Tsunami-Wellen mit sehr grosser Zerstörungskraft treten statistisch gesehen nur alle 40 bis 50 Jahre auf. Daher besteht die Gefahr, dass die Erfahrungen, welche von Menschen mit der letzten Katastrophe gemacht haben, nicht an die nächste Generation übergeben werden.
Eine Tsunami kann auf offener See nicht wahrgenommen werden. Sie gleiten unter den Schiffen hinweg. Das Ansteigen des Meeresspiegels kann von einer Schiffsbesatzung nicht wahrgenommen werden, da die Wellenhöhe sehr gering ist.
Tsunami entwickeln ihre Zerstörungskraft erst an der Küste.
Eine Warnung vor Tsunamiwellen ist möglich. Die Abklärung, ob ein Erdbeben eine Tsunamiwelle ausgelöst hat und welche Wirkung diese Welle auf verschiedene Küstenabschnitte haben könnte, dauert eine Weile.
In Japan treten jedes Jahr im Durchschnitt 4 bis 5 Tsunamis auf. Japan hat ein gut entwickeltes Tsunami-Überwachungssystem, welches sich auf ein Netzwerk von Messstationen, die Satellitenkommunikation und und eine gut dotierte Datenbank mit Computersimulationen abstützen kann. Das japanische Tsunami-Warnsystem kann rund 3 Minuten nach Auftreten eines Seebebens bereits lokale Tsunami-Warnungen verbreiten. Im Indischen Ozean wurde mit deutscher und amerikanischer Hilfe ein Satelliten gestütztes Tsunami-Warnsystem aufgebaut.
Auf dem offenen Ozean kann sich eine Tsunamiwelle mit einer Wellenlänge von ein paar hundert Kilometern und einer Wellenausbreitungsgeschwindigkeit von gegen 800 km/h fortbewegen. Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass sich das Wasser selbst nicht mit derselben Geschwindigkeit fortbewegt. Nur die Energie, welche in einer Welle gespeichert ist, wird mit der entsprechenden Geschwindigkeit weitergegeben.
Abnehmende Wassertiefe bedeutet abnehmende Wellenausbreitungsgeschwindigkeit und dafür zunehmende Wellenhöhe (= Amplitude).
Die Tsunami-Hauptwelle benötigte zirka 10 Stunden bis vor die Ostküste Afrikas und ungefähr 20 Stunden vor die Ostküste Südafrikas. siehe:Tsunami - Wellenausbreitungszeiten
Tsunami entstehen häufig bei Erdbeben in der Subduktionszone der Erdkruste, also dort, wo eine Gesteinsplatte unter eine andere abtaucht. An diesen Stellen gibt sogenannte Gräben (Marianen-Graben, Sunda-Graben usw.). In diesen Meeresgräben ist das Meer einige Kilometer tief.
Naturkatastrophen mit grossen Schadensfolgen und Todesopfern wie die Tsunami vom 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean zeigen vielfältige und langandauernde Auswirkungen u.a. auf die Gesellschaftsstrukturen, die produzierende Wirtschaft, den Tourismus, die Umwelt und die Tierwelt. Der Wiederaufbau der Infrastruktur und der gesellschaflichen System wird Jahre dauern. Die internationale Staatengemeinschaft unterstützt die von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Länder mit langjährigen Hilfsprogrammen.
Beim Tohoku-Oki Erdbeben im Nordosten Japans vom März 2011 haben sich die Tsunami-Wellenfronten überlagert (Interferenz). Die Amplitude und die Intensität der Welle wurden dabei verdoppelt. Diese Riesentsunamiwellen (Doppelwellen) galten bisher als hypothetisch.

Die Wellenfronten, welche durch submarine Gebirgszüge beeinflusst wurden, haben sich zu einer Welle vereinigt und so die Amplitude verdoppelt. Diese Riesenwelle vermag sich über lange Distanzen ohne Energieverlust auszubreiten. Die Beobachtung der Wissenschaftler hilft mit, die Tatsache zu erklären, warum sich Wellen über das ganze Ozeanbecken ausbreiten. An einigen weit entfernten Küstenabschnitten können diese Wellen riesige Schäden verursachen, während an anderen, benachbarten Abschnitten kaum Schäden festgestellt werden.

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