Das Goma Volcano Observatory (GVO) registrierte im Januar 2009 eine zunehmende seismische Aktivität rund um die beiden Vulkane Nyiragongo und Nyamuragira sowie entlang des Ostafrikanischen Grabenbruchsystems (East African Rift), in welchem u.a. der Kivusee liegt. Die Temperaturen in den Spalten der beiden Vulkane haben sich um 4°C erhöht. Im März 2009 hat sich der berühmte Lavasee im Nyiragongo um 20 m gesenkt. Im Mai 2009 machte sich der Nyiragongo durch eine immer stärkere Rauchwolke bemerkbar. Gemäss deuten diese Anzeichen auf einen bevorstehenden Ausbruch des Vulkans hin. Die Stadt Goma ist nach Ausbrüchen jeweils stark gefährdet. 29.
Mai 2009 Der Vulkan Nyiragongo tötete bei seinem letzten Ausbruch im Jahre 2002 mindestens 42 Menschen. Die Stadt Goma in der Demokratischen Republik Kongo war von den Lavamassen eingeschlossen. 400'000 Menschen flüchteten damals aus der Region Goma nach Ruanda. Nach der Eruption haben mehrere Erdbeben der Infrastruktur schwere Schäden zugefügt. Der Lavastrom schoss mit 40 km/h zu Tal. Nur drei Monate nach seiner Entleerung hatte sich der Kratersee wieder mit glühender Lava gefüllt. Der Nyiragongo ist einer von drei Vulkanen in der Welt, in deren Krater sich ein See aus geschmolzener Lava befindet. Im April 2009 wurden auf dem kleinen in der Nähe des Nyiragongo gelegenen Berges Mugara bei Bodenproben Temperaturen von über 70°C statt der üblichen 28-29°C gemessen. Die Bevölkerung wird durch ein Flaggensystem gewarnt. Die grüne Flagge bedeutet keine Gefahr. Gegenwärtig wehen die gelben Flaggen rund um Goma (DR Kongo) und Gisenyi (Ruanda). Orange ist die nächst höhere Alarmstufe, welche die Bevölkerung auffordert, höchste Aufmerksamkeit walten zu lassen. Die rote Flagge würde eine Eruption bedeuten. Aus der Region des Nyiragongo kommen beunruhigende Meldungen. Eine Hauptspalte hat sich in den vergangenen Tagen stark ausgeweitet. Im Kraterinnern sind Lavaströmungen festgestellt worden. Die Anzeichen für einen möglichen Ausbruch des Nyiragongo mehren sich. Während der Nacht kann man von Goma aus den Lichtschein des glühenden Lavasees erkennen. Goma und Umgebung haben auch mit anderen Naturgewalten wie Erdrutschen und starken Winden zu kämpfen. An den Ufern des Kivusees ist auch die Cholera noch weit verbreitet. Ein schrecklicher Bürgerkrieg, welcher an Völkermord grenzt, ist seit Jahren im Grenzgebiet der vier Staaten Demokratische Republik Kongo, Uganda, Ruanda und Burundi im Gange. Die Milizen der Volksgruppen der Hutu und der Tutsi marodieren im Grenzgebiet, zu welchen auch der Virunga-Nationalpark gehört. Bisher konnten weder die UN-Friedenbstruppen noch die Armee der betroffenen Staaten dem barbarischen Gemetzel unter der Zivilbevölkerung Einhalt gebieten. Die Machtstrukturen und der Kampf um den Einfluss auf die Ausbeutung der zahlreichen Bodenschätze hat bisher jede Friedensinitiative im Keime erstickt. Quelle: International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (Text: RAOnline) 30.
Mai 2009
600'000 Menschen rund um Goma (DR Kongo) und Gisenyi (Ruanda) leben weiterhin mit der Angst vor einem bevorstehenden Ausbruch des Vulkans Nyiragongo. Rund um den Kiwusee leben rund 2 Millionen Menschen. Vulkanologen bezeichnen die Lage als ernst. Der Ausbruch könne jederzeit erfolgen, bereits morgen oder bis spätestens in zwei Monaten. Ascheauswürfe des Vulkans bedrohen die Lebensgrundlagen der Bevölkerung am Nordende des Kiwusees. Die Asche kann das Trinkwasser und das Vieh vergiften. Auf dem Grund des Kiwusees lagern grosse Mengen an natürlichem Methangas. Ein die Eruption begleitendes Erdbeben könnte tödliche Blasen mit Kohlendioxidgasen vom Seegrund lösen. Auf die Menschen an den Ufern des Sees lauert der Erstickungstod. Ruanda hat versucht, mit ausländischer Hilfe die Methangase im Kiwusee zu fassen und zu neutralisieren. Im März 2009 hat die Ruandische Regierung mit dem US-Unternehmen Contour Global einen Vertrag unterzeichnet, welche die Naturgase für ein 100 Megawatt-Gaskraftwerk nutzen will. Quelle: IRIN und OCHA 30.
August 2009: Nyiragongo-Vulkan
Im August 2009 war die Situation unverändert. Der befürchtete Ausbruch fand bisher glücklicherweise noch nicht statt. Allerdings zeigen sich weiterhin Rauchfahnen über dem Vulkan. Quelle: NASA (Text: RAOnline) 4. Januar 2010: Nyamuragira-Vulkan
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