23. Juli 2019 Am 23. Juli 2019 beginnt, worauf Wirtschaft und Schifffahrt so lange warten mussten: Die Fahrrinnenanpassung der Unter- und Aussenelbe startet! Den Anfang machen die Nassbaggerarbeiten für die Begegnungsbox und die Verbreiterung der Fahrrinne in der Elbe - das Kernprojekt dieses Vorhabens. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat dafür nun den offiziellen Startschuss gegeben, der Baggerhub beginnt. Scheuer: Die deutschen Häfen sind für die maritime Wirtschaft ausserordentlich wichtig. Sie tragen massgeblich dazu bei, dass Deutschland Export- und Logistikweltmeister ist und bleibt. Der Hamburger Hafen ist der umsatzstärkste deutsche Hafen - mit einem Seegüterumschlag von 135,1 Mio. Tonnen (2018) und einem Containerumschlag von 8,7 Mio. TEU (2018). Konkret geht es bei der Fahrinnenanpassung um Folgendes: Verbreiterung der Elbe: Zwischen Wedel und der Störmündung wird die Fahrrinne von 300 auf 320 Metern verbreitert. Damit können Schiffe mit einer addierten Schiffsbreite von 92 Metern sicher aneinander vorbeifahren - oder überholen. Zudem wird bei Wedel auf acht Kilometer Länge die sogenannte Begegnungsbox gebaut. Sie hat eine Breite von 385 Metern und ermöglicht Gegenverkehr von bis zu vier grossen Containerschiffen pro Tiede.
10. September 2019 Der Bau des neuen Unterfeuers in Blankenese beginnt Im Zuge der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Aussenelbe ersetzt die Hamburg Port Authority (HPA) die beiden Leuchttürme der Richtfeuerlinie Blankenese durch neue Anlagen. Der neue Turm für das Unterfeuer wird östlich neben dem Blankeneser Fähranleger auf einem Sockel im Wasser errichtet. Über eine Brücke werden der Sockel und die erhöhte Aussichtsplattform öffentlich zugänglich sein. Das neue Oberfeuer wird am Mühlenberger Jollenhafen stehen.
Während der Bauzeit werden am Elbufer Baucontainer aufgestellt. Arbeiten und Anlieferungen werden überwiegend vom Wasser aus mit Schiffen durchgeführt. Lediglich der Beton wird per Betonmischer angeliefert, Kleintransporte finden ebenfalls über die Strasse statt. Die Fahrrinnenanpassung der Unterelbe wird bereits seit vielen Jahren vor allem von der maritimen Industrie gefordert, um die Erreichbarkeit der Häfen in der Unterelberegion sicherzustellen, angepasst an die globalen Anforderungen. "Die Fahrrinnenanpassung ist ein Beispiel für die gelebte Zusammenarbeit entlang der Unterelbe. Jeder Hafenstandort und Akteur kann seine Kompetenzen einbringen, um den gemeinsamen Wirtschaftsraum Unterelbe durch eine bessere Erreichbarkeit zu stärken", so Schnabel abschliessend.
18. November 2019 Fahrrinnenanpassung gut im Zeitplan Seit Ende Oktober 2029 baggert nun auch ein zweiter Hopperbagger, die"Bonny River", die Fahrrinne auf der Bundesstrecke aus und bringt das Baggergut zur Unterwasserablagerungsflächen (UWA) Medemrinne. Das 2018 gebaute Baggerschiff hat eine Laderaumkapazität von über 16.000 Kubikmetern und leistet deshalb besonders effiziente Arbeit. Warteplatz und Verbreiterung realisiert Der Warteplatz bei Brunsbüttel und die Verbreitungsarbeiten auf der Strecke der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) sind abgeschlossen. Mit der Verbreiterung von 300 auf 320 Meter von Wedel bis unterhalb der Störmündung ist die Begegnung von Schiffen mit einer addierten Breite von 92 Metern möglich. Der Warteplatz ist gedacht für tideabhängig fahrende Schiffe, die aus dem Tidefenster zu laufen drohen. Am Warteplatz können sie die Niedrigwasserphase abwarten. Der Warteplatz dient ausserdem als Notliegeplatz für Grossschiffe, die auf Grund einer Havarie aus dem Fahrwasser müssen und anderswo nicht ausreichend Platz haben. Der Verkehrszentrale, die die Nutzung des Warteplatzes steuert, steht er bereits ab November zur Verfügung. Fahrrinnenvertiefung und Begegnungsbox in Arbeit Den Vollausbau (Vertiefung) startete Anfang Oktober 2019 der Hopperbagger "Scheldt River". Durchschnittlich wird die Fahrrinne im WSV-Abschnitt um ein Meter vertieft. Die Unterwasserablagerungsflächen Brokdorf, Medemrinne, Neufelder Sand und St. Margarethen sind bereits fertig gestellt, sodass sie das Ausbaubaggergut aufnehmen können. Mit der UWA Scheelenkuhlen wird derzeit die letzte der fünf Unterwasserablagerungsflächen hergerichtet. Die Randeinfassung hat eine Länge von ca. 2'600 Meter. Insgesamt werden dort ca. 878'000 Tonnen Korngemisch eingebaut. Die UWA hat eine Aufnahmekapazität von ca. 1,7 Millionen Kubikmeter für das Baggergut aus der Schwarztonnensander Nebenelbe. Die "Bonny River" stellt zunächst den WSV-seitigen Teil der Begegnungsbox her. Die Begegnungsbox hat eine Breite von 385 Meter und ermöglicht den Gegenverkehr von bis zu vier grossen Containerschiffen. Die Arbeiten werden bis Ende des Jahres abgeschlossen, so dass der Schifffahrt in diesem Streckenabschnitt bereits Anfang des kommenden Jahres erste Erleichterungen im Begegnungsverkehr zugute kommen. Ihren vollständigen Nutzen kann die Begegnungsbox allerdings erst nach Abschluss aller Baggerarbeiten im Jahr 2021 entfalten. Kompensationsmassnahmen Zur Fahrrinnenanpassung gehören auch umfangreiche ökologische Projekte, in die der Bund insgesamt 75 Millionen Euro investiert. Die Erdbauarbeiten in Niedersachsen auf der Insel Schwarztonnensand sowie in verschiedenen Poldern an der Stör in Schleswig-Holstein sind abgeschlossen. Die Baggerarbeiten zur grossen aquatischen Naturschutzmassnahme "Schwarztonnensander Nebenelbe", deren Auftrag zusammen mit der Herstellung der UWA Scheelenkuhlen vergeben wurde, startet im Frühjahr 2020. Insgesamt liegt das Projekt Fahrrinnenanpassung im Zeitplan, so dass die Fertigstellung zum Ende nächsten Jahres weiter fest im Blick ist.
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