Jugendliche
in Schwierigkeiten |
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Schweiz Jugend - Sozialpolitik |
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Wachsendes
Armutsrisiko für junge Erwachsene |
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Trotz
ausgezeichneter Wirtschaftslage bleibt die Anzahl Jugendlicher und junger
Erwachsener in der Sozialhilfe weiter hoch.
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3,9 Prozent weist die Alterskategorie der 18- bis 25-jährigen nach
jener der Kinder die höchste Sozialhilfe-Quote aller Altersklassen
auf. In den Städten ist rund einer von fünfzehn Jugendlichen
auf Sozialhilfe angewiesen. Dies deutet auf ein strukturelles Armutsrisiko
hin, das nicht zuletzt deshalb gravierend ist, weil ein verfehlter Berufseinstieg
nicht selten Folgen für das ganze Leben hat und während Jahrzehnten
hohe soziale Kosten für die Sozialhilfe und später die Invalidenversicherung
nach sich ziehen kann. |
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Die
Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS hat deshalb an ihrer
heutigen Medienkonferenz die Bekämpfung der Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit
als vordringliche sozialpolitische Aufgabe bezeichnet. Ihr Präsident,
Walter Schmid, führte aus, dass die Sozialhilfe selber oft machtlos
sei, weil sie vielfach erst zum Zug komme, wenn schon sehr Vieles schief
gelaufen sei. Wer zwischen obligatorischen Schulabschluss und dem zwanzigsten
Altersjahr weder etwas gearbeitet noch etwas gelernt habe, habe schlechte
Prognosen. Die Jugendlichen hätten dann schon oft einen Parcours von
Misserfolgen und Ablehnung durchlaufen. Auch seien die Hilfsmöglichkeiten
der Sozialhilfe bei Jugendlichen und junge Erwachsenen nur beschränkt
wirksam.
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Die
SKOS verlangt deshalb in einem Grundsatzpapier eine umfassende Strategie
zur Bekämpfung des Armutsrisikos bei jungen Erwachsenen. Sie schlägt
mögliche Massnahmen vor, welche jedoch nur gemeinsam mit der Wirtschaft
und andern Institutionen des Sozial-, Bildungs- und Berufsbildungswesens
realisiert werden können. Unter anderem soll ein Ausbau der vorschulischen
Förderung und der Elternarbeit dem Umstand Rechnung tragen, dass spätere
berufliche Integrationsschwierigkeiten ihre Ursachen oft in mangelnden
Sozial- und Kommunikationskompetenzen haben, welche früh erworben
werden. Sie regt im Weiteren an, dass Lehrstellen und nicht nur überbrückungsangebote
für leistungsschwächere Schulabgänger geschaffen werden
müssen, nötigenfalls auch durch den Staat, wenn der Markt sie
nicht bereitstellt. Nach Auffassung der SKOS muss die Chance zu einer beruflichen
Grundausbildung erste Priorität haben und allen offen stehen.
Am
Beispiel des Kantons Basel-Stadt zeigte Rolf Maegli, Vorsteher der Sozialhilfe
Kanton Basel-Stadt und Mitglied der Städteinitiative Sozialpolitik
auf, wie eine solche Strategie aussehen und umgesetzt werden kann. In Basel-Stadt
haben verschiedene Departemente ein Konzept zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit
ausgearbeitet, das neben einer Verstärkung der Jugend- und Schulsozialarbeit
besondere Hilfen an den übergängen von der Schule in die Berufsbildung
und in die Arbeitswelt, wie besondere Massnahmen für Jugendliche vorsieht,
deren berufliche Integration gefährdet oder bereits gescheitert ist.
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Quelle:
Text Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS, Januar 2007 |
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