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Jugendgewalt
und Jugenddelikte in den Kantonen: Berichte,
Meldungen und Statistiken |
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Jugendkriminalität
im Kanton Zürich 2008 |
Leichter
Rückgang bei den Gewaltdelikten
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Die
Gesamtzahl der von den Jugendanwaltschaften des Kantons Zürich zu
behandelnden Fälle hat im Jahre 2008 gegenüber dem Vorjahr mit
3,8 Prozent nochmals leicht zugenommen. Demgegenüber hat der Anteil
der Delikte an Leib und Leben sowohl bei den Verurteilungen als auch bei
den neu eingegangenen Fällen abgenommen. |
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Die
Auswertung des Geschäftsverlaufes bei den Jugendanwaltschaften ergibt
für das Jahr 2008 die folgenden Ergebnisse:
Eröffnete
Untersuchungsgeschäfte
Mit 12'000 Untersuchungsgeschäften weist das Jahr 2008 gegenüber
dem Vorjahr eine leichte Zunahme von 3,8 Prozent auf. Der Anstieg der Fälle
hat sich damit im Verlaufe der letzten Jahre abgeflacht, betrug die Zunahme
in den letzten 10 Jahren doch durchschnittlich 6,3 Prozent pro Jahr.Verurteilungen
Für die 4003 (3256) verurteilten Jugendlichen wurden von den Jugendanwaltschaften
und Jugendgerichten insgesamt 218 (151) Schutzmassnahmen und 3973 (3180)
Strafen ausgesprochen. Die Jugendgerichte ordneten 37 (28) stationäre
Schutzmassnahmen an. Zudem verhängten die Jugendanwaltschaften und
die Jugendgerichte 181 (123) ambulante Schutzmassnahmen (Aufsicht, Persönliche
Betreuung, Ambulante Behandlung). Als Strafen wurden 1714 (1644) Verweise,
1556 (1032) Persönliche Leistungen, 431 (298) Bussen und 177 (122)
Freiheitsentzüge ausgesprochen. In 44 Fällen wurde von einer
Bestrafung abgesehen. Bei 36 (7) Personen ordneten die Jugendanwaltschaften
erwachsenenrechtliche Strafen an.
Von den 4003 Jugendlichen, die schuldig gesprochen oder mit Anklage an
die Jugendgerichte zur Beurteilung überwiesen wurden, waren 3074 (2628)
männlich und 929 (628) weiblich. Der Anteil der weiblichen Jugendlichen
nahm damit von 19,3 Prozent um rund 4 Prozent auf 23,2 Prozent zu. Der
Ausländeranteil bei den verurteilten Jugendlichen sank erneut leicht
und betrug 28,8 Prozent gegenüber 30,6 Prozent 2007 und 34 Prozent
2006.
Bei den im Jahre 2008 abgeschlossenen Untersuchungen veränderten sich
die Anteile der verschiedenen Deliktsgruppen gegenüber dem Vorjahr
nur leicht. Die Vermögensdelikte machten einen Anteil von 51,2 Prozent
(Vorjahr 48,7 Prozent) aus. Die Drogendelikte sanken leicht von 15 auf
12,8 Prozent. Die Delikte gegen Leib und Leben (Körperverletzungen,
Tätlichkeiten, Raufhandel etc.), nahmen von 6,8 Prozent im Vorjahr
auf 6,6 Prozent leicht ab; sie wurden zu 53 Prozent von ausländischen
Jugendlichen begangen (Vorjahr 45 Prozent).
Die
Delikte gegen die Freiheit (Drohung, Nötigung, Hausfriedensbruch etc.)
stiegen auf 8,2 Prozent (Vorjahr 7,6 Prozent). Die Delikte gegen die sexuelle
Integrität lagen unverändert bei 1,3 Prozent.
Vollzug
von Schutzmassnahmen
Am 31. Dezember 2008 befanden sich 94 (89) Jugendliche im Vollzug einer
stationären und 378 (299) Jugendliche im Vollzug einer ambulanten
Schutzmassnahme.
Pendenzen
und Untersuchungsdauer
Die Pendenzen pro Jugendanwalt oder Jugendanwältin sanken von 115
auf 89 Fälle.
Die durchschnittliche Untersuchungsdauer stieg von 141 Tage auf 181 Tage.
Dieser Anstieg ist u.a. darauf zurückzuführen, dass viele langandauernde
Strafuntersuchungen abgeschlossen werden konnten. 66 Prozent der erledigten
Untersuchungen wurden innerhalb von 180 Tagen abgeschlossen, 83 Prozent
innerhalb eines Jahres.
Eingegangene
Rapporte
Die von der Polizei rapportierten Straftatbestände gingen von 13'349
im Jahr 2007 um 11,4 Prozent auf 11'822 im Jahr 2008 zurück. Bei den
Delikten gegen Leib und Leben betrug der Rückgang 18,6 Prozent. Der
Rapporteingang bei den strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität
nahm um 27,9 Prozent ab; allerdings stiegen innerhalb dieser Gruppe die
sexuellen Nötigungen um 30,2 Prozent. Beim Raub lag der Rückgang
sogar bei 33 Prozent. Eine Zunahme beim Rapporteingang war hingegen mit
7,2 Prozent bei den geringfügigen Vermögensdelikten zu verzeichnen.
Fazit
Die registrierte Jugendkriminalität im Kanton Zürich scheint
sich - im Vergleich der letzten Jahre - insgesamt zu stabilisieren. Ob
der erfreuliche Rückgang bei den Gewaltdelikten anhält, bleibt
abzuwarten.
Quelle: Text Kanton
Zürich, Jugendstaatsanwaltschaft, Mai 2009 |
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