Jugendgewalt und Jugendkriminalität
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Jugendkriminalität im Kanton Zürich 2009 2010
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Jugendkriminalität im Kanton Zürich 2009
Leichte Zunahme bei den Gewaltdelikten
Die Gesamtzahl der von den Jugendanwaltschaften des Kantons Zürich zu behandelnden Fälle hat im Jahre 2009 gegenüber dem Vorjahr mit drei Prozent leicht zugenommen. Der Anteil der Delikte an Leib und Leben hat bei den Verurteilungen um 0,5 Prozent abgenommen, während er bei den neu eingegangenen Fällen um zehn Prozent zugenommen hat. Insgesamt scheint sich die Entwicklung bei den Delikten gegen Leib und Leben im Mehrjahresvergleich aber zu stabilisieren.

Die Auswertung des Geschäftsverlaufes bei den Jugendanwaltschaften ergibt für das Jahr 2008 die folgenden Ergebnisse:

Eröffnete Untersuchungsgeschäfte

dot Mit 12'361 Untersuchungsgeschäften weist das Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr eine leichte Zunahme von drei Prozent auf. Der Anstieg der Fälle hat sich damit im Verlaufe der letzten Jahre abgeflacht, betrug die Zunahme in den letzten zehn Jahren doch durchschnittlich 5,3 Prozent pro Jahr.

Verurteilungen

Für die 4'047 (4003) verurteilten Jugendlichen wurden von den Jugendanwaltschaften und Jugendgerichten insgesamt 234 (218) Schutzmassnahmen und 4'029 (3973) Strafen ausgesprochen. Die Jugendgerichte ordneten 45 (37) stationäre Schutzmassnahmen an. Zudem verhängten die Jugendanwaltschaften und die Jugendgerichte 189 (181) ambulante Schutzmassnahmen (Aufsicht, Persönliche Betreuung, Ambulante Behandlung). Als Strafen wurden 1'757 (1714) Verweise, 1'445 (1'556) Persönliche Leistungen, 495 (431) Bussen und 223 (177) Freiheitsentzüge ausgesprochen. In 55 (44) Fällen wurde von einer Bestrafung abgesehen. Bei 37 (36) Personen ordneten die Jugendanwaltschaften 59 (57) erwachsenenrechtliche Strafen an.

dot Von den 4'047 Jugendlichen, die schuldig gesprochen oder mit Anklage an die Jugendgerichte zur Beurteilung überwiesen wurden, waren 3'076 (3'074) männlich und 971 (929) weiblich. Der Anteil der weiblichen Jugendlichen nahm damit von 23,2 Prozent um rund 0,8 Prozent auf 24,0 Prozent zu. Der Ausländeranteil bei den verurteilten Jugendlichen stieg an und betrug 31,5 Prozent gegenüber 28,8 Prozent 2008 und 30,6 Prozent 2007.

dot Bei den im Jahre 2009 abgeschlossenen Untersuchungen veränderten sich die Anteile der verschiedenen Deliktsgruppen gegenüber dem Vorjahr nur leicht. Die Vermögensdelikte machten einen Anteil von 45,5 Prozent (Vorjahr 51,2 Prozent) aus. Die Drogendelikte stiegen leicht von 12,8 auf 13,7 Prozent. Die Delikte gegen Leib und Leben (Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel etc.), nahmen von 6,6 Prozent im Vorjahr auf 6,1 Prozent leicht ab; sie wurden zu 45 Prozent von ausländischen Jugendlichen begangen (Vorjahr 53 Prozent).

Die Delikte gegen die Freiheit (Drohung, Nötigung, Hausfriedensbruch etc.) blieben mit 8,1 Prozent (Vorjahr 8,2 Prozent) etwa gleich. Die Delikte gegen die sexuelle Integrität lagen bei 1,0 (Vorjahr 1,3) Prozent.

Vollzug von Schutzmassnahmen

dot Am 31. Dezember 2009 befanden sich 108 (94) Jugendliche im Vollzug einer stationären und 429 (378) Jugendliche im Vollzug einer ambulanten Schutzmassnahme.

Pendenzen und Untersuchungsdauer

dot Die Pendenzen pro Jugendanwalt oder Jugendanwältin stiegen von 89 auf 94 Fälle.

dot Die durchschnittliche Untersuchungsdauer sank von 181 auf 166 Tage. 71 Prozent der erledigten Untersuchungen wurden innerhalb von 180 Tagen abgeschlossen, 86 Prozent innerhalb eines Jahres.

Eingegangene Rapporte

dot Die von der Polizei rapportierten Straftatbestände stiegen geringfügig von 11'822 im Jahr 2008 um 0,5 Prozent auf 11'881 im Jahr 2009. Bei den Delikten gegen Leib und Leben betrug die Zunahme 10,2 Prozent. Der Rapporteingang bei den strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität nahm um 12,9 Prozent zu. Beim Raub war ein Rückgang um 3,7 Prozent und bei den geringfügigen Vermögensdelikten ein Rückgang von 12,8 Prozent zu verzeichnen.

Fazit

dot Die registrierte Jugendkriminalität im Kanton Zürich scheint sich - im Vergleich der letzten Jahre - insgesamt zu stabilisieren.

Quelle: Text Kanton Zürich, Jugendstaatsanwaltschaft, Mai 2010

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Weitere Informationen
Gewalterfahrung Jugendlicher im Kanton Zürich
Gewaltverletzungen Studie 2001-2007
Jugendgewalt Ausmass, Ursachen, Massnahmen
Prävention von Jugendgewalt Studie der EKM

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