Arbeitszeit
von Lehrpersonen |
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Arbeitszeit
in Lehrberufen |
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Schulbereich Weitere Informationen |
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Arbeitszeiten
und Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen
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Dezember
2008 |
Studie
zu Arbeitsbedingungen, Belastungen und Ressourcen von Lehrpersonen und
Schulleitungen |
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Stellungnahme
des AARGAUISCHER LEHRERINNEN-UND LEHRER-VERBAND alv |
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Personalkrise
der aargauischen Schule
Massnahmenpaket des aargauischen Lehrerinnen-und
Lehrer-Verbands |
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Die
zeitliche und psychische Überbelastung der aargauischen Lehrpersonen
hat ein Mass angenommen, dass sich ernsthafte gesundheitliche Folgen bei
den Lehrpersonen zeigen und die Schulqualität in Mitleidenschaft gezogen
wird.
Die aargauischen Lehrpersonen leisten 25% unbezahlte Überzeit.
Die Burn-out-Quote liegt bei 20%. 30% der Klassenlehrpersonen sind auf
Grund ihrer psychischen Erschöpfung nicht in der Lage, auf die Anliegen
ihrer Klasse einzugehen.
Die
aargauischen Schulen haben heute schon grösste Mühe, ihre Stellen
zu besetzen. Ohne den Zustrom aus dem Ausland wären viele Lehrerstellen
unbesetzt. In den nächsten Jahren werden Jahr für Jahr 2000 Lehrpersonen
in der Schweiz pensioniert. Die Anzahl der neu ausgebildeten Lehrpersonen
reicht bei weitem nicht, diese Abgänge zu ersetzen. Da sich in Deutschland
und österreich die gleiche Situation zeigt, fallen diese Länder
für die Rekrutierung weg. Im Vergleich mit anderen Kantonen fällt
der Aargau bei verschiedenen Vergleichsindikatoren der Berufszufriedenheit
und der Anstellungsbedingungen als deutlich schlechter auf. |
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Die Personalprobleme,
die die aargauische Schule heute schon hat, dürften sich massiv verschärfen.
Der aargauische Lehrerinnen-und Lehrer-Verband empfiehlt deshalb dringend
eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an der Schule. Insbesondere sind
folgende Massnahmen zu ergreifen: Der Berufsauftrag und die zur Verfügung
stehende Zeit müssen in Einklang gebracht werden. Denn eine andauernde
zeitliche überbeanspruchung in diesem Ausmass ist nicht zu akzeptieren,
sie verstösst auch gegen den gesetzlich vorgeschriebenen Gesundheitsschutz.
Die Anstellungsbedingungen müssen im Vergleich zu anderen Kantonen
und anderen Fachhochschulberufen konkurrenzfähig gemacht werden. Der
Prävention gegen Burn-out ist Rechnung zu tragen durch bessere Abläufe
in der Schule, bessere Erholungsmöglichkeiten und individuelle Schutzmassnahmen
gegen überbelastung.
Der
Präsident des alv Niklaus Stöckli
nach
oben
Arbeitszeit
und Belastung der aargauischen Lehrpersonen Massnahmenpaket des alv
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Voraussetzungen |
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Verbesserungen
bei den Anstellungsbedingungen sind die Voraussetzung für eine Qualitätssteigerung
der Schule.
Zur Remedur braucht es ein Massnahmenpaket. Insbesondere ist ein Ausspielen
von systemischer Verbesserung gegen Effizienzsteigerung und umgekehrt zu
vermeiden.
Für die Bemessung der Massnahmen ist die kommende Situation zu berücksichtigen:
Die Jahresarbeitszeit der Lehrpersonen verkürzt sich um die zusätzlichen
Ferien des Verwaltungspersonals. Die Einführung der Integrativen Schulung,
der individualisierenden Didaktik mit differenzierter Lernstandsdiagnose
und Förderplanung, von QUES und erweiterter Schülerbeurteilung
(neue Promotionsverordnung) verlangt mehr Zeit. Zu diesem Befund gelangt
auch die Erziehungsdirektorenkonferenz. In ihrer Publikation
"Lehrberufe 2008" verlangt sie eine Reduktion der Pflichtpensen,
um die notwendige Zeit für die individualisierende Didaktik zur Verfügung
zu stellen.
Die Arbeitszeit der Lehrpersonen ist unter den heutigen Bedingungen
bei allen Kategorien zu hoch - im Durchschnitt 25%.
Die Gesundheitsgefährdung ist zu hoch - 20% Burn-out-Risiko.
Verschiedene Reformen können sich als Reduktion der psychischen
Belastung auswirken, nicht aber als zeitliche Verkürzung.
Die rechtlichen Normen zum Schutz vor ungesunden Arbeitsverhältnissen
sind einzuhalten.
Die Regelungen des Umgangs mit der überzeit beim Verwaltungspersonal
sind zu berücksichtigen.
Ziele |
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Der Berufsauftrag der Lehrpersonen, der differenziert dargestellt
wird, muss innerhalb der Jahresarbeitszeit erfüllt werden können.
Die Belastung muss im Interesse der Gesundheit der Lehrpersonen und auch im Interesse der Qualität der Schule gesenkt werden.
Lösungsansätze |
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Reduktion
und Angleichung der Pflichtpensen
Abgeltung der Klassenlehrerfunktion
Verstetigung der Anstellung
Verbesserung des Erholungspotentials
Individuelle Instrumente zum Schutz vor Ausbeutung
Effizienzsteigerung bei der Arbeit der Lehrpersonen
Bessere Nutzung der Ressourcen
Massnahmen |
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Einführungsstopp
der neuen Promotionsverordnung
Bis
der Berufsauftrag neu definiert ist, wird die Einführung der neuen
Promotionsverordnung gestoppt.
Berücksichtigung
der neuen Ferienregelung des Verwaltungspersonals
Die
Jahresarbeitszeit wird auf Grund der neuen Ferienregelung des Verwaltungspersonals
gesenkt. Neu wird sie ungefähr 1930 Stunden betragen.
Zeitliche
Differenzierung des Berufsauftrags
Für
die neuen Aufträge (Berücksichtigung des höheren Zeitbedarfs
für die Einführung der Reformen, IS, Teamarbeit, Promotionsverordnung,
Individualisierung, QUES) wird eine Berechnung des zeitlichen Bedarfs erhoben.
Diese Zeitbudgets sind in die Norm-Jahresarbeitszeit einzufügen. Die
Berufsaufträge, die die Lehrpersonen innerhalb der frei verfügbaren
Arbeitszeit zu erfüllen haben, werden zeitlich budgetiert.
Senkung
des Pflichtpensums
Das
Pflichtpensum wird auf 26 Lektionen für alle Lehrpersonen an der Volksschule
gesenkt. Das verursacht eine Reduktion der tatsächlich geleisteten
Jahresarbeitszeit um rund 10%. Mit dieser Massnahme allein würde immer
noch eine beträchtliche Überzeit geleistet. Die Senkung des Pflichtpensums
soll nicht zu Lasten des schulischen Angebots erfolgen.
Entlastung
der Klassenlehrpersonen
Für
die Aufgaben der Klassenlehrperson steht eine zusätzliche Lektion
als Entlastung zur Verfügung. Die Aufgabe der Klassenlehrperson wird
beschrieben.
Stellvertretungen
Für
die Stellvertretungen für ausfallende Lektionen steht entsprechendes
Personal kantonsweit zur Verfügung. Diese Aufgabe kann nicht den Lehrpersonen
vor Ort übernommen werden.
Verstetigung
des Anstellungsgrades
Um
den Anstellungsgrad der Lehrpersonen nicht von Jahr zu Jahr schwanken zu
lassen, werden den Schulen die Ressourcen in einem Drei-Jahres-Rhythmus
zugeteilt. Die Schulleitungen haben die Pflicht, jährliche Schwankungen
des Anstellungsgrades zu vermeiden. Ein frei verfügbarer Lektionenpool
in der Hand der Schule vor Ort federt kleine Schwankungen ab. Als zusätzliches
Mittel zur Verstetigung können die Lehrpersonen ein Lektionenkonto
äufnen. Lektionenüberzeit kann auch in Form von bezahltem Urlaub
bezogen werden.
Verbesserung
des Erholungspotentials
Zur
Verbesserung des Erholungspotentials der Lehrpersonen stehen folgende Massnahmen
zur Verfügung:
Urlaub
und Individualisierung der Arbeit
Weiterbildung
Gegenwert für die Arbeit
Lehrpersonen
sollen öfter als heute bezahlten Urlaub beziehen können. Der
Urlaub wird alimentiert durch ein besseres Treueangebot des Kantons (alle
fünf Jahre ein Monat bezahlter Urlaub) und dem Lektionenkonto. Zu
prüfen ist auch die Umwandlung der Altersentlastung in ein Urlaubskonto.
Erholungspotential wird auch durch eine entsprechende Aus-und Weiterbildung
geschaffen. Mit Gegenwert für die Arbeit sind alle positiven Rückmeldungen
für die Lehrpersonen gemeint. Am wichtigsten ist eine verlässliche
Lohn-und Personalpolitik des Kantons. Die Beurteilung der Arbeit der Lehrpersonen
durch die Personalverantwortlichen der einzelnen Schulen muss differenziert,
datengestützt und fördernd sein. Die Geleitete Schule muss auch
eine gesunde Schule sein. Dieser Auftrag ist auf die gleiche Ebene zu heben
wie die Qualitätssicherung. Die Beachtung der Gesundheit der Lehrpersonen
ist ein Teil der Personalführung der Geleiteten Schule.
Individueller
Schutz vor Überlastung
Lehrpersonen
haben das Recht, ihre Arbeitszeit zu erfassen. Die Ergebnisse müssen
mit der Schulleitung thematisiert und bei überzeit einer Lösung
zugeführt werden. Insbesondere die Einhaltung der zeitlichen Begrenzung
der Gemeinsamen Jahresarbeitszeit kann von den Lehrpersonen eingefordert
werden. überzeit bei der Gemeinsamen Jahresarbeitszeit ist zu kompensieren.
Effizienzsteigerung
Effizienzsteigerung
bei der Arbeit der Lehrpersonen wird erreicht durch ...
Aus-und
Weiterbildung, insbesondere durch Weiterbildung im Team
Wissensmanagement
bessere Lehrmittel
Aufgabenpool
Die
Lehrpersonen müssen wissen, wie sie ihren Unterricht sowohl gut als
auch effizient vorbereiten können. Die Schulen erarbeiten ein Wissensmanagement,
um die Produkte der einzelnen Lehrpersonen dem ganzen Team zukommen zu
lassen. Die Lehrmittel werden massiv verbessert, so dass sie unmittelbar
für den Unterricht genutzt werden können.
Entlastung
durch Teamteaching
Die
Verantwortung der einzelnen Lehrperson muss breiter abgestützt werden.
Das geschieht durch eine Aufwertung des Teams in Form von Teamteaching
und einer besseren Vernetzung der Lehrpersonen der gleichen Klasse.
Entlastung
durch Nutzung der Ressourcen
Die
pädagogischen Massnahmen, die die einzelne Lehrperson beschliesst,
sollen einen hohen Wirksamkeitsgrad aufweisen. Voraussetzung dafür
ist eine gute Aus-und Weiterbildung und die Bereitstellung und Nutzung
unterstützender Ressourcen (Schulpsychologische Beratung, Schulsozialarbeit,
Weiterbildungscoaching etc.)
Quelle:
Text AARGAUISCHER LEHRERINNEN-UND LEHRER-VERBAND alv, 22. Dezember 2008 |
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Arbeitszeitstudie
im Kanton Aargau |
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Quelle: Kanton
Aargau, Departement für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau |
Arbeitszeitstudie
im Kanton Aargau |
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Externe Links |
Kanton
Aargau
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ALV |
LCH - Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer |
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Aargauischer
Lehrerinnen und Lehrer Verband alv
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Weitere Informationen |
![](../../images/line1684.gif) |
Lehrpersonen
und Berufsumfeld Schule
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