Die Scripps Institution of Oceanography , welche der Universität von Kalifornien in San Diego angeschlossen ist, hat am 9. Mai 2013 in der Atmosphäre über dem Vulkan Mauna Loa in Hawaii (U.S.A.) zum ersten Mal seit Beginn der Messungen im Jahr 1958 eine Kohlendioxidkonzentration von über 400 ppm (Teilchen pro einer Million Gasteilchen). Das Messergebnis aus Hawaii gilt als Meilenstein, weil über die Atmosphäre über dem Mauna Loa die weltweit älteste kontinuierliche Kohlendioxid-Messreihe existiert. Der Forscher Charles David Keeling vom Scripps Institution of Oceanography, UC San Diego begann die Kohlendioxid-Messungen am Mauna Loa. Sein Sohn Ralph Keeling betreut die Messungen seit 2005. Die heutigen Messreihen werden vom U.S. Department of Energy (DOE) sowie vom Earth Networks unterstützt. Das Earth Networks ist ein Unternehmen, welches ein weltweites Netzwerk für die Beobachtung der Treibhausgase aufbaut. Die aus den Messergebnissen am Mauna Loa entwickelte Keeling-Kurve gilt als weltweit anerkannter Indikator für die Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre.
Die Messstation der US-amerikanischen Wetterbehörde NOAA zeichnete am 9. Mai 2013 genau 400,03 ppm CO2 auf. Instrumente, welche von der Scripps Institution of Oceanography betrieben werden, zeigten für dieselbe 24 Stunden dauernde Messperiode einen Wert von 400,08 ppm CO2 an. Zu Beginn der Messreihe im Jahr 1958 lag der Zuwachs der jährlichen CO2-Konzentration noch bei etwa 0,7 ppm. In den letzten 10 Jahren stieg der Konzentration um 2,1 ppm pro Jahr an. Die Wissenschaftler machen die Verbrennung von Kohle, Erdgas und Erdöl für den starken Zuwachs verantwortlich. Vor der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert lag der weltweite Durchschnitt der CO2-Konzentration bei etwa 280 ppm. In den letzten 800'000 Jahren schwankte der Wert zwischen 180 ppm während der Eiszeit und 280 ppm während der unterglazialen Wärmeperiode.
Das weltweite Messnetzwerk der NOAA verzeichnete 2012 in allen in der Arktis gelegenen Messstationen Werte über 400 ppm CO2. Die Messstation "Zeppelin Mountain" in Ny-Ålesund (Spitzbergen - Svalbard, Norwegen) mass im Januar 2013 400,8 ppm CO2, im Februar 2013 401,8 ppm und im März 2013 401,7 ppm (Quelle: WMO, News, Mai 2013) Die Werte auf der Nordhalbkugel liegen stets etwas höher lag auf der Südhalbkugel. Das in Atmosphäre ausgestossen CO2 verbleibt dort während Tausenden von Jahren. Über die Scripps Institution of Oceanography Die Scripps Institution of Oceanography an der Universität von Kalifornien in San Diego ist eine der ältesten, grössten und wichtigsten Forschungsstätte auf der Welt. Die SIO betreibt Hunderte von Forschungsprogrammen in 65 Ländern. Die Forscher untersuchen biologische, chemische, geologische, geophysikalische und atmosphärische Vorgänge im System der Erde. Die SIO beschäftigt 1'400 Angestellte und verfügt über ein Budget von rund 170 Millionen USD. Die SIO unterhält vier grosse Forschungsschiffe und eine Forschungsplattform.
Kohlendioxid (CO2) Das CO2 ist jenes Treibhausgas, welches am häufigsten durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre abgegeben wird. Es ist zu 85% am Treibhauseffekt auf dieser Erde beteiligt. 2011 betrug der Anteil des Kohlendioxids in der Atmosphäre 390,9 ppm. 2013 wurden im Frühling 400 ppm gemessen. In der vorindustriellen Zeit vor 1750 betrug die CO2-Konzentration noch 280 ppm. Seit 1750 erfolgte eine Steigerung um 40%. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg in den letzten 10 Jahren um 2 ppm pro Jahr. In der Zeit vor 1750 war der CO2-Austausch zwischen der Atmosphäre, der Biosphäre und den Weltmeeren in einem Gleichgewicht. Methan (CH4) Methan ist das zweitwichtigste langlebige Treibhausgas. Ungefähr 40% des Methans, welche in die Atmosphäre entweicht, stammt aus natürlichen Quellen wie Feuchtlandgebieten oder Termiten. Ungefähr 60% des Methanausstosses rührt von menschlichen Aktivitäten wie der Weidewirtschaft mit Vieh, der Viehzucht, dem Reisanbau, dem Verbrennen von Biomasse, der Ausbeutung von fossilen Energieträgern usw. 2011 erreichte die Methan-Konzentration in der Atmosphäre mit 1'813 ppb (parts per billion oder ein Teilchen auf 1 Milliarde anderer Gasteilchen) einen neuen Höchstwert oder 119% mehr als 1750, vor der vorindustriellen Periode. Distickstoffmonoxid (N2O) 60 % des N2O-Ausstosses stammt aus natürlichen Quellen und 40% aus menschlichen Aktivitäten wie dem Gebrauch von Dünger für die Landwirtschaft, dem Verbrennen von Biomasse, der Bodenbearbeitung usw. 2011 wurden in der Atmosphäre 324,2 ppb (parts per billion oder ein Teilchen auf 1 Milliarde anderer Gasteilchen) Distickstoffmonoxid gemessen. Das sind 1,0 ppb mehr als 2010 und 20% mehr als vor 1750. Die Auswirkungen des N2O-Anstiegs in den letzten 100 Jahren ist 298mal stärker als diejenigen einer gleiche Menge CO2. Das Distickstoffmonoxid spielt auch eine wichtige Rolle bei Zerstören der Ozonschicht in der Stratosphäre. Die Ozonschicht schützt den Menschen vor den schädliche UV-Strahlen.
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