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Bevölkerungsschutz: Hochwasserbewältigung funktioniert

Insbesondere Feuerwehr und Zivilschutz arbeiten seit letzter Woche intensiv an der Bewältigung von Hochwasserereignissen in verschiedenen Teilen der Schweiz. Eine erste Bilanz des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz BABS zeigt, dass die Zusammenarbeit funktioniert und die Einsatzkräfte die Bevölkerung wirkungsvoll schützen und unterstützen können.

Die Hochwasserereignisse im Emmental, im Sankt Galler Rheintal und in anderen Regionen der Schweiz haben zu grossen Einsätzen der Führungs- und Einsatzorganisationen des Bevölkerungsschutzes geführt.

Bern: Feuerwehr, Zivilschutz und Mittel der Armee im Einsatz im Emmental

Seit Donnerstag, 24. Juli 2014 stehen Einheiten der Feuerwehr und des Zivilschutzes mit über 150 Personen im Emmental, insbesondere in Eggiswil, Schangnau, Bumbach und Sumiswald im Einsatz. Im Zentrum der ersten Phase der Ereignisbewältigung standen Soforthilfe für Mensch und Tier sowie das Freiräumen von Bachläufen und Strassen von Felsbrocken, Schutt und Baumstämmen. Geführt und koordiniert wurde der Einsatz von den Regionalen Führungsorganen (RFO) in Langnau und Trachselwald. Bereits rund 3 Stunden nach Ereignisbeginn unterstützten zwei Führungskoordinatoren des Kantons das RFO in Langnau.

Die Alarmaufgebote des Zivilschutzes, welche durch die Kantonspolizei ausgeführt werden, ermöglichten den Ersteinsatz des Zivilschutzes innert weniger Stunden.

Auch das Careteam des Kantons Bern stand zugunsten der betroffenen Bevölkerung im Einsatz. Diese Einheit besteht aus zwei ständig einsatzbereiten professionellen Beratern, die nach Bedarf durch freiwillig Dienstleistende unterstützt werden. Seit Dienstag kommen auch Mittel der Armee in Schangnau zum Einsatz. Die Ersteinsatzphase des Zivilschutzes im Emmental dauert voraussichtlich noch bis Ende nächster Woche. In der Stadt Bern hat die Feuerwehr den Hochwasserschutz verstärkt und sogenannte "Beaver"-Sperren installiert. Rund 20 Feuerwehrleute stehen dafür im Einsatz.

Einsätze auch in St. Gallen, Luzern und weiteren Kantonen

Am Montag, 28. Juli wurde ein grosser Teil der Stadt Altstätten und der Gemeinde Berneck im Kanton St. Gallen nach starken Regenfällen von Überschwemmungen mit starken Schlammlawinen verwüstet.

Mehrere Feuerwehren aus der Region und die Regionalen Führungsstäbe Oberes Rheintal und Mittelrheintal leisteten Sofortmassnahmen. Die Feuerwehr musste insbesondere zahlreiche Häuser, Geschäfte, Wohnungen, Keller und Tiefgaragen vom Schlamm und Geschiebe befreien. Seit Montagabend ist auch der Zivilschutz im Einsatz, bereits ab Dienstag waren rund 200 Angehörige aus verschiedenen Zivilschutzorganisationen des Kantons in Altstätten im Einsatz. Weitere rund 60 Zivilschützer standen in der angrenzenden Gemeinde Berneck im Einsatz.

Der Zivilschutz unterstützt die Aufräumarbeiten umfassend. In der ersten Phase wurden insbesondere Verkehrswege gesichert sowie Strassen und Plätze von Schlamm und Geschiebe gesäubert."

In Luzern sind das Entlebuch mit der Gemeinde Schüpfheim, das Luzerner Hinterland mit Luthern und das südliche Sempacherseegebiet mit Nottwil stark betroffen. Seit dem Montagnachmittag standen insgesamt 22 örtliche Feuerwehrorganisationen mit rund 700 Eingeteilten und drei kleinere Zivilschutzformationen im Einsatz. Die Räumungsarbeiten dauern an.

Einsätze des Bevölkerungsschutzes waren auch in diversen anderen Orten erforderlich, insbesondere in den Kantonen Appenzell-Ausserrhoden, Thurgau, Schwyz, Obwalden, Tessin und Wallis sowie in Aargau und Solothurn.

Fazit: Die Ereignisbewältigung im Verbund funktioniert

Dank rascher Aufgebote, verbesserter Ausbildung und funktionierender Zusammenarbeit können die Kantone die Ereignisse weitgehend mit den Mitteln des eigenen Verbundsystems bewältigen. Die aktuellen Einsätze haben die gute Ausbildung und hohe Qualität der Zusammenarbeit im Verbundsystem des Bevölkerungsschutzes in der Schweiz eindrücklich bestätigt. Einheitliche Ausbildungen für Kommandanten im Bevölkerungsschutz (Polizei, Feuerwehr, Sanität, Zivilschutz) sind dafür eine wichtige Voraussetzung.

Für die Koordination der Mittel bei grösseren Ereignissen, bei denen die kantonalen Einsatzkräfte nicht mehr ausreichen, erarbeitet das BABS gegenwärtig einen Koordinationsmechanismus auf nationaler Ebene.

Quelle: Text - Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, Juli 2014

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