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Nachhaltiger Vanilleanbau und gesellschaftliche Veränderungen |
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Wissenschaftler der Universität Göttingen untersuchen Landnutzung mit Diversitätsperspektive
Zur Verbesserung der Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung in Madagaskar möchte ein neues Forschungsprojekt an der Universität Göttingen beitragen. Im Mittelpunkt steht der Vanilleanbau auf Madagaskar: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen einen Ansatz für eine nachhaltige Landnutzung entwickeln, der ausdrücklich soziale Ungleichheiten berücksichtigt, die beispielsweise auf Geschlecht oder sozialer und regionaler Herkunft beruhen. Ziel ist es nicht nur, die Folgen der Landnutzung für Umwelt und Menschen zu erforschen, sondern auch konkrete und nachhaltige Handlungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung zu erarbeiten.
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In den vergangenen Jahren haben kleinbäuerliche Haushalte in Madagaskar Vanille zunehmend direkt für multinationale Unternehmen produziert. In Wissenschaft und Öffentlichkeit ist umstritten, ob diese Entwicklung an der Basis der Wertschöpfungskette überwiegend positive oder negative Auswirkungen auf Ökologie und Lebensverhältnisse hat. Madagaskar ist eins der ärmsten Länder der Welt, das gleichzeitig über eine äusserst vielfältige Tier- und Pflanzenwelt verfügt. |
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Die Forscherinnen und Forscher interessieren sich für die soziale und die Bio-Diversität und wie diese aufeinander einwirken.
"Wirtschaftliche und ökologische Veränderungen müssen in ihrem Zusammenwirken mit sozialen Veränderungen analysiert werden", so Prof. Dr. Andrea D. Bührmann, Direktorin des Instituts für Diversitätsforschung der Universität Göttingen und Sprecherin des Projekts. "Dabei gilt es, nicht nur die vielfältigen Dimensionen sozialer Ungleichheit zu berücksichtigen, sondern auch ihre möglichen Folgen zu erforschen. Die Erkenntnisse der sozialwissenschaftlichen Diversitätsforschung bieten dafür sowohl theoretisch als auch methodisch einen fruchtbaren Ansatz."
Prof. Dr. Rainer Margraf, Leiter des Arbeitsbereichs Umwelt- und Ressourcenökonomik an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen und ebenfalls Sprecher des Projekts, ergänzt: "Im Projekt arbeiten Forscherinnen und Forscher aus den Agrar-, Erziehungs-, Forst-, Naturschutz-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zusammen. Genauso wichtig wird aber die Zusammenarbeit mit den kleinbäuerlichen Haushalten und den vor Ort tätigen Organisationen sein. Wir werden unsere Forschung so weit wie möglich am Informationsbedarf unserer madagassischen Partnerinnen und Partner ausrichten."
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Die Volkswagenstiftung und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanzieren das Projekt "Diversity Turn in Land Use Science: Die Bedeutung sozialer Diversität für nachhaltige Landnutzungsinnovationen am Beispiel des Vanilleanbaus in Madagaskar" im Rahmen ihres Förderprogramms "Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung" mit insgesamt rund 2,9 Millionen Euro. Neben der Universität Göttingen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Kassel und der Hochschule Darmstadt daran beteiligt.
Quelle: Text Universität Göttingen, Juni 2016 |
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