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«El Niño» verursacht schwere Dürre mit Hungersnot in Äthiopen

Mehr als 8 Millionen Menschen litten Ende 2015 in der Sitti Zone im äthiopischen Regionalstaat Somali unter den Folgen einer starken Dürre. Im Land herrscht die schlimmste Trockenheit seit 50 Jahren.

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Äthiopien verzeichnete 2015 zwei ausserordentlich schlechte Wachstumsperioden. Die fehlenden Regenfälle, deren Ausbleiben dem El Niño-Wetterphänomen zugeschrieben wird, führten zu stark verminderten Ernteerträgen. Jeden Monat nahm die Anzahl der hungerleidenden Kinder zu. Die WHO rechnet auch im Jahr 2016 mit rund 400'00 unterernährten Kindern. Darüber hinaus lebten Ende 2015 rund 700'000 Kinder und Mütter von Kleinkindern mit dem Risiko einer lebensbedrohenden Mangelernährung.

Die mangelhafte Ernährung schwächt die Körper der Menschen. Sie werden anfällig für Krankheiten. Den Hungerleidenden fehlen jedoch die Medikamenten und die medizinische Betreuung.

Die WHO geht davon aus, dass sich die Situation in den nächsten 8 Monaten verschlechtern wird. Auch, wenn die langersehnten Regenfälle einsetzen und die ausländische Hilfe greifen würden, wird es rund ein Jahr dauern, bis sich die Menschen einigermassen erholt haben.

El Niño ist eine Wetterphänomen im Pazifischen Ozean, welches die Niederschlags- und Temperaturverhältnisse in vielen Teilen dieser Erde beeinflusst. Am meisten betroffen von den Auswirkungen des El Niños sind Regionen in der tropischen Zone. El Niño führt nebst steigenden Temperaturen vor allem zu schweren Dürren und verheerenden Überschwemmungen. Als Folge dieser Wetterentwicklung kommt es zu Ernteausfällen und zum Ausbreiten von Krankheiten und Seuche.

Die schlimmste Ernährungskrise, welche El Niño zugeschrieben wurde, erlebte die Erde 1982-84. Äthiopien erlebte damals eine schlimme Hungersnot.

Quelle: WHO, Dezember 2015, Text: RAOnline
Langanhaltende Trockenheit in den Regionalstaaten Afar und Somali

Im Zusammenhang mit der stärksten Dürre in Äthiopien seit mehr als 50 Jahren leiden die Menschen und Tiere in Zentral- und Ostäthiopien unter einem Mangel an Lebensmitteln. Besonders stark von Lebensmittelmangel sind die die nördlichen Gebiete im Regionalstaat Somali und seiner Sitti-Zone sowie die südlichen Teile von Afar betroffen. Die Versorgung mit genügend Lebensmitteln ist in Äthiopien schon während normalen Klimaverhältnissen eine grosse Herausforderung. Die spärlichen Regenfälle im Frühling und die spät einsetzende Regenperiode im Sommer haben zu grossen Ernteausfällen geführt.

In Zentral- und Ostäthiopien fiel von Februar bis Mai 2015 während den Regenperioden «Belg, Diraac und Sugum» nur spärlich Regen. Die Regenperioden «Kiremt, Karan und Karma», welche in der Zeit von Juni bis September üblicherweise genügend Niederschläge bringen, setzten 2015 verspätet ein und brachten unterdurchschnittliche Regenmengen.

In den sieben Monaten März bis September 2015 fiel in Zentral- und Ostäthiopien durchschnittlich nur 480 mm Regenwasser. Das ist der tiefste Wert seit mehr als 50 Jahren. Die geringen Regenmengen haben in Kombination mit den höchsten Durchschnittstemperaturen seit 1960 zu einer extremen Austrocknung der Böden geführt. Das Gras auf den Weiden der Region Afar, der Sitti-Zone, den östlichen und zentralen Gebiet von Oromia, in Zentralamhara, in Osttigray und im Tiefland des Regionalstaates SNNPR vertrockneten. Wegen des fehlenden Futterangebots und den nicht ausreichenden Wasservorräten für die Tränkung verringerte sich die Anzahl Tiere in den Viehherden. Viele Tiere verdursteten oder verhungerten. Andere Viehherden wanderten mit ihren Hirten in andere Weidegebiete ab, wo sie sich mehr Gras erhofften. In den nördlichen Weidegebieten ist auf den Märkten keine Milch mehr erhältlich. Durch den schlechten Zustand der Tiere sank der Preis auf den Viehmärkten.

Belg Die erste Wachstumsperiode im Jahr = Frühlingsregen (in Kenia heisst diese Periode «Long Rain»).
Meher Hauptwachstumsperiode in der Mitte des Jahres ( in der Zeit des Sommerregens). Am Ende von Meher liegt in den Monaten Oktober und November die Haupterntesaison .

Die Situation in den Dürregebieten in Äthiopien verschlechtert von Woche zu Woche. In den nördlichen Weidegebieten sind schon mehr als 200'000 Kühe an den Folge der Dürre verendet. 13'000 Haushalte haben ihr gesamtes Vieh verloren und sind in Auffanglager in der Sitti-Zone abgewandert

Die Hilfswerke rechnen allerdings nicht damit, dass sich die Lage ein so katastrophales Ausmass annehmen wird wie die Hungersnot in der Mitte der 1980er-Jahre. Einerseits hat die Regierung einige Massnahmen zur Sicherung der Lebensmittel- und Wasserversorgung abgeschlossen hat und andererseits kann die internationale Gemeinschaft mit verbesserten Vorwarnmethoden schneller und zielgerichteter auf die sich abzeichnende Notlage reagieren.

Quelle:FEWS, Dezember 2015, Text: RAOnline
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El Niño- La Niña

Der El Niño zeichnet sich durch unüblich warme Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik aus.

La Niña zeigt gegensätzliche Merkmale: unüblich kühle Wassertemperaturen im zentralen und östlichen tropische Pazifik.

Beide Wetterereignisse sind unabdingbar mit starken Luftbewegungen in der tropischen Zone verbunden. El Niño- und La Niña-Phasen beeinflussen das weltweite Wettergeschehen. Beide Phänomene sind allerdings nicht die einzigen Einflussfaktoren, welche das Weltwetter bestimmen.

El Niño- und La Niña-Phasen müssen immer zusammen mit anderen Kopplungsmechanismen betrachtet werden.

Dürre in Kenia 2011
Dürre in Kenia 2009
Wissenschaftler bringen die Klimaereignisse am Horn von Afrika mit dem La Niño-Einfluss in Zusammenhang.

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