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Sturmsaison 2020 im Nordwestatlantik, Golf von Mexiko und in der Karibik 2020
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Hurrikane im Atlantik und im Pazifik
Sturmsaison 2020 im Nordwestatlantik, Golf von Mexiko und in der Karibik

Die Sturmsaison für tropische Stürme im Nordatlantik, im Golf von Mexiko und in der Karibik beginnt offiziell am 1. Juni und endet am 1. Dezember (Quelle: WMO 2020).

Bereits im Mai 2020 sagten Prognosen des Klimavorhersagezentrums (Climate Prediction Center CPC) der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) voraus, dass die Sturmaktivitäten im Atlantischen Becken mit grosser Wahrscheinlichkeit über dem langjährigen Durchschnitt (30-jährige Vergleichsperiode von 1981 bis 2010) liegen würden.

Die NOAA CPC-Klimaforscher berechneten mit ihren Klimavorhersagemodellen, dass sich vom 1. Juni 2020 bis zum 1. Dezember 2020 13 bis 19 benannte Stürme aufbauen würden, davon würden sich 6 bis 10 zu Hurrikanen entwickeln. Die in einem normalen Jahr entstehen im Nordatlantik 12 benannte Tropische Stürme, von denen jeweils 6 Stürme zu Hurrikanen heranwachsen.

Im Jahr 2020 formierte sich der erste benannte Tropische Sturm bereits am 16./17. Mai 2020. Der Sturm, welcher sich später im Nordwestatlantik zum Hurrikan verstärkte, erhielt den Namen Arthur. Arthur ist der erste Vorname auf der alphabetisch geordneten Namensliste für Tropenstürme in der atlantischen Sturmsaison 2020.

Der Subtropische Sturm bewegte sich vor der Küste von Afrika zwischen den Kanarischen Inseln und den Azoren auf die Küste von Marokko zu.

Hurrikane mit einer Windstärke ab der Kategorie 3 (ab 111 mph = 178,6 km/h) werden vom US National Hurricane Center als « Major Hurricanes» bezeichnet.

Viele Faktoren beeinflussen das Entstehen eines tropischen Wirbelsturms

Das Entstehen und die Ausbreitung von tropischen Wirbelstürmen hängt von zahlreichen Faktoren ab. Die Rahmenbedingungen für die frühe Bildung von Sturmsystemen in einem Jahr muss in einem anderen Jahr mit frühen Aktivitäten nicht von denselben Komponenten gesteuert worden sein.

Ein wichtiger Faktor, welcher das Entstehen von tropischen Stürmen fördert, sind die Oberflächentemperaturen in den einzelnen Meeresgebieten. Aus den warmen oberflächennahen Wasserschichten verdunsten grosse Mengen Wasser, welche die Luftfeuchtigkeit und den Energiegehalt der Luft ansteigen lassen. Die feuchte, erwärmte Luft steigt auf. Beim Aufsteigen kühlen die Luftmassen ab und , da kalte Luft weniger Feuchtigkeit enhalten kann, kondensiert die überschüssige Feuchtigkeit zu Wolken (siehe: Wolkenbildung). Beim Kondensieren wird wiederum Wärmeenergie an die umliegenden Luftschichten abgegeben. Die Umgebungsluft dehnt sich aus, bekommt Auftrieb, setzt sich allmählich in Bewegung und bildet Luftströmungen. Ein Sturmsystem ist entstanden. Der Einfluss von anderen physikalische Faktoren wie u.a. die Coriolis-Kraft fördern die Wirbelbildung.

Die Oberfläche von Meeren muss über 27° liegen, damit sich ein Sturm bilden kann.

Die Oberflächentemperatur lagen am 14. Juli 2020 in Teilen des Atlantischen Beckens, zu welchem auch der Golf von Mexiko und das Karibische Meer gehören, um rund 30°C. Grundsätzlichen lagen die Oberflächentemperaturen im Sommer 2020 im Nordatlantik höher als die bisher gemessene Durchschnittstemperaturen in den entsprechenden Meeresgebieten.

Das Jet Propulsion Laboratory der NASA vereinigte innerhalb des «Multiscale Ultrahigh Resolution Sea Surface Temperature (MUR SST)»-Projekts die Daten von Meerestemperaturen, welche von der NASA, der NOAA, von zahlreicher international betriebenen Erdbeobachtungssatelliten, Messbojen und Schiffsbesatzungen gemessen wurden, und erstellte mit diesen Messwerten Temperaturkarten für das Meerwasser im Atlantischen Becken.

Ein weiterer wichtiger Faktor, welche einen Sturm verstärken können, ist die Vertikale Windscherung. Bei der Vertikalen Windscherung besteht in einem räumlich eng begrenzten Sektor der Erdatmosphäre ein beträchtlicher Unterschied zwischen der Stärke und der Richtung von Winden in boden- bzw- wassernahen Luftschichten und den darüber liegenden Luftmassen in höheren Schichten der Troposphäre (häufig Schichten in rund 10 km Höhe).

Verkleinert sich die Wirkung der Windscherung auf ein tropisches Tiefdrucksysten, so erhöhen sich die Antriebskräfte zur Verstärkung von tropischen Stürmen. Eine starke Windscherung kann die Verstärkung eines Sturms allerdings behindern, indem sie Feuchtigkeit und Wärme aus dem Sturmsystem wegführt. Kräftige Scherwinde können auch die Spitze eines Sturms von seinem Fuss wegschieben.

Die NOAA-Klimaforscher haben festgestellt, dass das Wetterphänomen «La Niña» das Verhalten der Scherwinde beeinflusst haben könnte. Während «La Niña»-Phasen sind die Temperaturen an der Meeresoberfläche im äquatornahen Ostpazifik ungewöhnlich tief. «La Niña» schwächt die Westwinde in grossen Höhen ab, dadurch schwächt sich die Windscherung über Wasserflächen im Nordostpazifk und auch im Atlantischen Becken ab. Diese Entwicklung fördert die Bildung von Hurrikanen.

Der Ausbruch von trockener Luft aus dem Sahararaum, bei welchen häufig Wolken mit vielSandpartikeln über den atlantischen Ozean treiben, kann die Bildung von tropischen Wirbelstürmen behindern. Die trübe Saharaluft verstärkt die Windscherung zwischen der Wasseroberfläche und den mittelhohen Luftschichten über dem Atlantik. Im Gegensatz zur Wassertemperatur können sich die Verhältnisse bei der Windscherung rasch ändern.

Die Hurrikansaison 2020 ist die neue Rekordsaison

Die Sturmsaison 2020 wurde zu einer Rekordsaison, während deren Dauer 30 benannte tropische Stürme, davon 5 Hurrikan der Kategorie 5, entstanden. Im bisherigen Rekordjahr 2005 wurden 28 benannte Stürme gezählt, davon 6 Kategorie 5-Hurrikane wie die vier ungesslichen mit den Namen Emily, Katrina, Rita und Wilma. Die vier Hurrikane haben damals verheerende Schäden hinterlassen.

2020 trieben 12 Hurrikane in den U.S.A. an Land (bisheriger Rekord 1916: 6 Landgänge). Allein im US-Bundesstaat Louisiana gingen 5 Hurrikane an Land ( (bisheriger Rekord 2002: 4 Landgänge).

Die beiden letzten Hurrikane Eta und Iota der Saison 2020 haben vor allem in Nicaragua und Honduras grosse Schäden verursacht. Ansonsten verlief die Hurrikansaison 2020 vergleichsweise mit geringen Schäden, weil die 2020er-Hurrikane bei ihren Landgängen mehrheitlich auf weniger besiedelte Gebieten trafen. Die Kleinen und Grossen Antillen blieben 2020 zum Glück von einem Hurrikan der Kategorie 5 verschont.

Der Kategorie 5-Hurrikan Iota traf am16. November 2020 im Norden von Nicaragua auf Festland.Der Hurrikan Iota war ein rekordebrechendes Ereignis. Iota war der 30. benannte Sturm in der Sturmsaison 2020. Noch niemals in der rund 50-jährigen Geschichte der Satellitenbeobachtung entstanden so viele Tropische Stürme im Atlantischen Becken. Niemals zuvor wurden im November in dieser Region zwei so starke Wirbelstürme beobachtet wie im Herbst 2020. Die Häufung von 4 Mega-Hurrikanen (Delta, Epsilon, Eta und Iota) ab Kategorie 3 in einer Jahreszeit, in welcher sich in normalen Jahren die Sturmaktivitäten jeweils abschwächen, ist ausserordentlich. Im November wurde bis heute in dieser Region neben Hurrikan Iota lediglich ein weiterer Hurrikan der Kategorie 5 beobachtet.

In Nicaragua gingen vor 2020 insgesamt 4 Hurrikane der Kategorie 4 oder 5 an Land. Mit Eta und Iota erhöht sich nun die Anzahl auf 6 Hurrikane.

Quellen:
- NHC,Gearing Up for an Active 2020 Hurricane Season, 14. Juli 2020
- NHC,Dangerous Hurricane Iota Sets Late-Season Records,16. November 2020
- WMO, Successive tropical cyclones cause devastation, 17. November 2020
Text: RAOnline
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