SPEZIAL |
Erdbeben
und Tektonik in der Türkei |
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Erdbeben in der Türkei |
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Erdbeben Türkei am 23. Oktober 2011 in der Region Van |
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Erdbeben Türkei am 6. Februar 2023 in der Region Gaziantep |
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Tektonik |
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Seismik und Tektonik |
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Erdbeben: Seismik und Tektonik Forschung |
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Erdbeben in der Türkei |
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Dauerrisiko
für die Türkei: Leben zwischen den Platten |
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Die
Türkei liegt im Spannungsfeld tektonischer Platten, die für die
wiederholten schweren Erdbeben verantwortlich sind. Das Land liegt genau
zwischen zwei Erdplatte: der afrikanischen und der eurasischen Platte. Der grössere
Teil des Landes liegt in Vorderasien, nur ein kleiner Teil liegt auf der
europäischen Landmasse. In dieser tektonischen Grenzlage kommt es
zu Erdbeben, die durch die Wanderung der Kontinentalplatten ausgelöst
werden.
Vier grössere tektonische Platten, die Arabische, die Eurasische, die Indische und die Afrikanische Platte,und ein kleiner tektonischer Block, der Anatolische Block, sind für die seimischen und tektonischen Aktivitäten im Nahen Osten und seinen Umgebungszonen verantwortlich. Die geologische Entwicklung wird von verschiedenen Arten von Plattenverschiebungen wie die Unterschiebungen (Subduktion), Überschiebungen, Risserweiterungen, Krustenneubildungsprozessen usw. geprägt.
Die Türkei
wird nach Westen geschoben
Afrika
"wandert" langsam auf Europa zu. Der grösste Teil der Türkei
folgt dieser Bewegung, während ein Teil des oberen Randes an Asien
fest hängt und sich dort "verhakt". Wenn dieser Teil sich ruckartig
löst, gibt es ein Erdbeben. Die Türkei wird Seismologen zufolge
praktisch nach Westen, gegen Griechenland geschoben. Dieses tektonische
Spannungsfeld baut sich immer wieder in der Ägäis ab. Auch in
Zukunft muss die Türkei daher mit Beben rechnen.
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Im Südosten der Türkei beeinflussen sich gegenseitig die beiden nordnordostwärts driftenden Arabische Platte und die Afrikanische Platte sowie der Anatolische Block. Da sich die Arabische Platte sich etwas schneller vorwärts als die westlich liegen Afrikanische Platte. Durch dieses Verhalten wird der Anatolische Block mit einer Verschiebungsgeschwindigkeit von etwa 2,5 cm pro Jahr relativ zur Eurasischen Platte westwärts verschoben. Diese westwärts gerichtete Bewegung erhöht den Kompressionsdruck auf die Erdkruste im Ägäischen Meer, wo sich ebenfalls häufig starke Erdbeben ereignen.
Die stärksten Erdbeben wurden im Kreuzungspunkt des Nord-Anatolischen Verwerfungszone (North Anatolian Fault Zone NAFZ) und der Ost-Anatolischen Verwerfungszone (East Anatolian Fault Zone EAFZ) im Gebiet der Provinzen Erzincan und Erzurum beobachtet. Entlang der Nord-Anatolischen Verwerfungszone wurden in der Vergangenheit viele Erdbeben mit höherer Magnitude (M7,0+) aufgezeichnet.
1939 ereignete sich bei Erzincan auf der Nordanatolischen Verwerfung ein Erdbeben der Magnitude von 7,8 undim März 1999 ein solches mit M6,.8
Am 17. August 1999 verwüstete ein Beben der Stärke 7,6 die Stadt Izmit nahe der Küste des Marmara-Meeres.
Erdbeben der Stärke M7+ sind auch weltweit sehr selten.
Die Gebiete in der Umgebung der Ost-Anatolischen Verwerfungszone OAV blieben bisher mehrheitlich von stärkeren Erdbeben verschont. Das stärkste Beben ereignete sich in dieser Gegend 1999 mit der Stärke M 6,3 in der Region von Adana.
Seit einiger Zeit treten allerdings entlang der EAFZ wesentlich häufiger und in kürzeren Zeitabständen Erdbeben auf. Entlang der NAFZ wurde in der gleichen Zeitspanne weniger Erdbeben registriert. (siehe: Vor- und Nachbeben in der Türkei 2023)
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Erdbeben Türkei am 23. Oktober 2011 in der Region Van |
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Erdbeben Türkei am 6. Februar 2023 in der Region Gaziantep |
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Das Erdbeben vom 23. Oktober 2011 in der Provinz Van ereignete sich an der Bruchlinie einer inversen Verwerfung. Das Erdbebengebiet von Van liegt am östlichen Ende des Anatolischen Blocks. Das Erdbeben von Van ist eine Folge des Kompressionsdrucks der beiden Gesteinsplatten.
Im Grenzgebiet der Türkei zum Iran und zum Irak kollidieren die Eurasische Platte und die Arabische Platte (siehe: Ursachen von Erdbeben). Die Kollision hat durch inverse Verwerfungen (thrust faults) und Strike-Slip-Faults (das sind Verwerfungen, worin sich die beiden Gesteinsplatten in nahezu horizontaler Richtung gegeneinander verschieben) ein Mosaik von Bergen hervorgebracht.
In der zentralen und westlichen Türkei hat sich ein ausgedehntes Bruchsystem entwickelt. Der Anatolische Block wird durch die gegensätzliche Bewegungsrichtung der Eurasischen Platte und der Arabischen Platte nach Westen getrieben und durch die konvergierenden Gesteinsplatten unter grossen Druck gesetzt.
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Seismische Aktivitäten in der Vergangenheit
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Am 24. November 1976 hat ein Erdbeben der Stärke M 7,5 die Stadt Caldiran in der türkischen Provinz Van heimgesucht. Des Erdbeben forderte 3'840 Todesopfer und zerstörte 9'232 Gebäude. Die extreme Kälte (-17° C) in der Region war eine der Ursachen für die hohe Opferzahl. Das Erdbeben von 1976 verursachte grosse Schäden in den Distrikten Ozalp und Ercis.
Das Epizentrum des Erdbebens vom 23. Oktober 2011 betraf wiederum die beiden Distrikte Ozalp und Ercis in der Provinz Van. Dieses Erdbeben war für diese Region das zweitstärkste seit Beginn der Aufzeichnungen.
Das Izmir-Erdbeben 1999 mit der Stärke M 7,6 tötete rund 17'000 Menschen und verletzte 50'000 Personen. Rund 500'00 Menschen verloren bei diesem Ereignis ihr Daheim.
Das Erdbeben von Erzincan im Jahr 1939 gilt als das bisher stärkste in der Türkei. Es hatte eine Stärke von M 7,8. Rund 33'000 Menschen wurden bei diesem Erdbeben getötet.
Quelle: Bogaziçi University KANDILLI OBSERVATORYand EARTHQUAKE RESEARCH INSTITUTE und IRIS, 24. Oktober 2011
Am 6. Februar 2023 stürzten zahlreiche Erdstössen mit den Magnituden bis M 7,7 (Angabe USGS: M 7,8) die Region um Gaziantep im Südosten der Türkei nahe der Grenze zu Syrien ins Elend. Die destaströsen Beben zerstörten Zehntausende von Menschenleben und Häuser.
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