Glacier - Gletscher
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Unterer Grindelwaldgletscher: Gletschersee Grindelwald
Zusammenfassende Darstellung der Rede von Frau Regierungspräsidentin des Kantons Bern Barbara Egger-Jenzer vom 5. Dezember 2008
Der Kanton Bern hat am 17. Oktober 2008 in Grindelwald über die aktuelle Situation beim Gletschersee Grindelwald informiert. Sie erinnern sich: Als Folge des Felssturzes bei der Schlossplatte und auch als Folge des Gletscherrückgangs bildet sich seit etwa 3 Jahren ein Gletschersee, welcher seither immer grösser wurde und mehrmals ausgelaufen ist. Das ist eine potenzielle Bedrohung für Grindelwald und die Gemeinden entlang der Lütschine. Wir haben im Oktober 2008 darüber informiert, wie sich der See bildet, welche Dimensionen er annehmen kann und was die Auswirkungen auf die Dörfer im Lütschinental sein können.

Ich möchte klarstellen, dass die Situation heute beim Gletschersee nicht heikel ist. Zurzeit herrschen winterliche Verhältnisse. Der See ist nicht gross und zugefroren, wie auch die Zugänge zum See. Wir müssen heute aber davon ausgehen, dass sich die Situation im Frühling wieder verschärfen wird und entsprechend auch die Bedrohungslage wieder steigen kann.

Wir möchten heute darüber informieren, für welche Lösung sich die Fachleute entschieden haben, um die Gefahren des Gletschersees möglichst rasch und wirksam anzugehen.

Meine Mitarbeiter haben in den letzten Wochen zusammen mit einer hochkarätigen Arbeitsgruppe bestehend aus interdisziplinären Experten und zusammen mit den zuständigen Fachleuten aus der Gemeinde intensiv nach Lösungen gesucht. Sie haben dabei sehr viele Lösungen geprüft und sich letztlich für den Bau eines Stollens entschieden. Dieser soll dazu dienen, dass das Wasser des Gletschersees kontrolliert und geordnet abfliessen kann. Wir sind zurzeit mit Hochdruck an der Planung und Projektierung des Vorhabens. Die Schwellenkorporation Grindelwald möchte bestenfalls schon Anfang 2009 mit den Arbeiten beginnen.

Die ganze Problematik um den Gletschersee ist äusserst komplex und stellt auch die Experten vor eine grosse Herausforderung.

Die Fachleute haben wirklich jede erdenkliche Möglichkeit auf ihre Machbarkeit geprüft.

In einem Negativ- Ausschlussverfahren wurde letztlich die Stollenlösung ausgewählt. Diese erscheint uns allen - nach unserem heutigen Wissen - als die beste, effizienteste und chancenreichste Massnahmen.

Ich will aber hier nicht verschweigen, dass der Bau eines Stollens bei diesen Verhältnissen und unter diesem Zeitdruck auch seine Risiken birgt.

Situation 2009
grosses Bild weitere Bilder

Was wurde - neben der Suche nach der nun ausgewählten Massnahme - in den letzten Wochen sonst noch unternommen?

Der Regierungsrat hat Ende Oktober einen Rahmenkredit über 12,25 Millionen Franken für den Kantonsbeitrag an Massnahmen im Zusammenhang mit dem Gletschersee beschlossen. Es ist ein Rahmenkredit für den Bau des Stollens, aber auch für andere Massnahmen. So muss beispielsweise im nächsten Jahr auch eine Lösung für das grosse Geschiebe aus dem Gebiet des Unteren Grindelwaldgletschers gefunden werden. Der Grosse Rat wird den Kredit in der Januarsession beraten. Ich gehe davon aus, dass er diesem ohne Vorbehalte zustimmen wird. Die vorberatende Steuerungskommission hat dem Kredit gerade gestern einstimmig zugestimmt.

Weiter wurden die betroffenen Gemeinden und die Bevölkerung an mehreren Informationsveranstaltungen über den Gletschersee und seine möglichen Auswirkungen informiert. In den Gemeinden wurde auch bereits die Frage der Finanzierung des Gemeindeteils andiskutiert. Gemäss unserem Wasserbaugesetz sind die unterliegenden Gemeinden nämlich verpflichtet, sich an den Kosten zu beteiligen. Das wird auch nicht bestritten. Es besteht grundsätzlich Konsens darüber, dass sich alle Gemeinden an den Kosten beteiligen müssen und auch werden. Im Kontakt sind wir auch mit dem Bund für die zeitgerechte Auszahlung der Bundesgelder. Auch von dieser Seite haben wir sehr positive Rückmeldungen.

Vorgestern wurde das Projekt des Stollens den relevanten ämtern von Bund und Kanton vorgestellt. Denn ohne deren Zustimmung könnte keine Baubewilligung erwirkt werden. Auch hier steht die Ampel auf grün.

Schliesslich wurde auch unter der Leitung des Regierungsstatthalters und im Rahmen der zuständigen Krisenstäbe das bestehende Notfallkonzept laufend weiter optimiert und verfeinert.

Quelle: Text Kanton Bern, 5. Dezember 2008

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Gletschersee Unterer Grindelwaldgletscher - Schutzmassnahmen Gletschersee
von Markus Wyss, Kreisoberingenieur OIK I , Kanton Bern

Klärung von Detailfragen
- Bauverfahren: Tunnelbohrmaschine oder Sprengen?
- Hydraulische Ausbildung des Stollens um optimale Abflussverhältnisse zu erhalten.
- Ausbildung des Stolleneinlaufs beim Gletschersee.
- Detailabklärung Geologie
- Beschleunigter Wasserbauplan nach Art. 27 Wasserbaugesetz.
- Plangenehmigungsverfügung stellt gleichzeitig Baubewilligung dar.
- Verkürzte öffentliche Auflage vom 12. - 22. Dezember 2008 auf Gemeindeverwaltung Grindelwald.
- Informationsveranstaltung Bevölkerung 18. Dezember 2008 20.00 Uhr Kongresszentrum Grindelwald.

Kanton Bern: Übersicht weitere Schritte

3.12.08 Konsultation Fachstellen
12.-22.12.08 öffentliche Auflage
18.12.08 Info Bevölkerung Plangenehmigung Beschwerdefrist Baubeginn
2008 - 2009 - Baubeginn wird so rasch als möglich angestrebt.
- Vorgängig müssen noch folgende Schritte gemacht werden:
- öffentliche Auflage: keine schwierigen Einsprachen
- Sicherstellung der Finanzierung (Bund, Kanton, Gemeinden)
- Vorbereitung und Vergabe Bauarbeiten
- Schutzwirkung ist erst auf Sommer 2010 zu erwarten
- Künftige Entwicklung beim Unteren Grindelwaldgletscher ist ungewiss.
- Stollen muss alle paar Jahre angepasst werden.
- Künftig weitergehende Massnahmen notwendig; je nach weiterer Entwicklung beim Gletschersee.
Quelle: Text Kanton Bern, 5. Dezember 2008
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Gletschersee: Grafiken
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Bilder 2009
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Der 2009 fertiggestellte Abflussstollen hat im Verlauf des Jahres 2010 den Wasserpegel der Gletschersees stark abgesenkt. In den darauf folgenden Jahren hat das Wasser aus dem Gletschersee ohne weitere menschliche Eingriffe selbständig seinen Weg talwärts gefunden. Der Wasserspiegel des Gletschersees hat sich kontinuierlich weiter abgesenkt. Das Auslaufbauwerk konnte daher lediglich während eines Jahres seine geplante Funktion erfüllen. Die Fenster des Auslauftunnels befinden sich heute weit über dem Gletschersee. Die beiden Löcher im Fels wirken wie ein Mahnmal für ein Bauwerk, das eine bedrohliche Naturgefahr kurzfristig zu beseitigen half.
Text: RAOnline 2020

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Der Kanton Bern dokumentiert die Entwicklung
beim Gletschersee unterhalb des Unteren Grindelwaldgletschers auf einer eigenen Website.
In der Website sind Live-Bilder der VAW vom Gletschersee integriert.
Gletschersee Grindelwald
Gemeinde Grindelwald
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