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Hochwasser-Management |
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Hochwasser-Management |
Früherkennung
als Schlüssel zur Bewältigung von Hochwasserereignissen
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Das
Bundesamt für Umwelt BAFU hat zusammen mit den betroffenen Kantonen
die Ergebnisse der Analyse des Hochwassers vom Sommer 2007 in den Jurarandseen und der unterliegenden Aare diskutiert und Massnahmen beschlossen. Verhindert
werden können Hochwasserereignisse auch in Zukunft nicht; durch eine
frühere und raschere Reaktion mit Hilfe von Prognosen und einer optimierten
Hochwasserregulierung lassen sie sich aber besser bewältigen.
Am 8.
und 9. August 2007 kam es im Seeland (Kantone BE, FR, NE, VD) sowie
in den Kantonen Solothurn und Aargau nach ausserordentlich starken Regenfällen
zu Überschwemmungen. Die Zielgrösse von 850 m3/s, auf die der
maximale Aareabfluss im aargauischen Murgenthal begrenzt werden soll, wurde
mit 1'262 m3/s massiv überschritten. Gleichzeitig stieg der Pegel des
Bielersees 54 cm über die Hochwassergrenze. Es hat sich gezeigt, dass
das Reguliersystem der Jurarandseen gewirkt hat und nicht Fehler in der
Regulierung dazu geführt haben, dass das System an seine Grenzen gestossen
ist.
Gemeinsam
mit den betroffenen Kantonen und externen Experten hat das BAFU in der
Folge das Hochwasserereignis analysiert und Strategien und Grundsätze
für eine bessere Bewältigung derartiger Ereignisse erörtert.
An der Abschlusssitzung der dazu gebildeten Begleitgruppe vom 4. Juli 2008
nahmen die Teilnehmenden von den Ergebnissen der Analyse Kenntnis und einigten
sich auf einen Massnahmenkatalog zur Verbesserung der bestehenden Situation.
Hochwasser
der Emme früher erkennen
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Murgenthal AG
Anhand
der vorhandenen Messdaten wurde das Hochwasser 2007 rekonstruiert. Wie
sich dabei gezeigt hat, stammte ein beträchtlicher Teil des abfliessenden
Wassers in Murgenthal im Sommer 2007 aus dem Zwischeneinzugsgebiet
unterhalb des Bielersees, vor allem aus der Emme, die allein bereits 650
m3/s lieferte. Die starken, gewitterartigen Regenfälle führten
zu einem ausserordentlich raschen Anstieg der Abflüsse - zu rasch
um den Ausfluss des Bielersees rechtzeitig auf das mögliche Minimum zu drosseln. |
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Es
ist daher von entscheidender Bedeutung, in Zukunft solche kurzfristig eintretenden
Emme-Hochwasser anhand des Niederschlagsradars rechtzeitig zu erkennen,
um die Drosselung des Bielerseeausflusses früher einzuleiten und dadurch die Unterlieger besser zu schützen.
Rückhalt
in den Seen vergrössern
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Wehr
bei Port (Biel) BE
Während
unterhalb des Bielersees insbesondere rasch ablaufende, eher kurze Hochwasserereignisse
problematisch sind, bereiten den Seeanstössern auch lang anhaltende
grosse Zuflüsse Probleme. Ein viel versprechender Ansatz liegt hier
in einer Optimierung der Hochwasserregulierung für den ielerseeausfluss beim Wehr Port. So könnte etwa der Pegel des Bielersees unter Berücksichtigung
von Abflussprognosen bereits einige Tage vor Eintreten eines Hochwasserereignisses
vorsorglich abgesenkt werden. |
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Bleibt
das prognostizierte Ereignis aus, stellt sich der ursprüngliche Pegelstand
bereits nach kurzer Zeit wieder ein; tritt es hingegen ein, können
die Jurarandseen dank der vorsorglichen Absenkung ein deutlich grösseres
Wasservolumen aufnehmen. Ein derartiges Hochwassermanagement bedingt allerdings
eine Ergänzung zum geltenden Regulierreglement. Diese Massnahme wird
umgehend umgesetzt.
siehe
auch:
Infrastruktur-Erneuerungen (z.B. Rhonekorrektion, Alpenrhein, Reuss, Juragewässerkorrektion)
Hochwasserschutz-Bauwerke Erneuerungsbedarf
Hochwassers
vom 7. bis 9. August 2007
Prüfung
von baulichen Massnahmen
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Als
bauliche Massnahme wurde eine Verbreiterung und Eintiefung des Zihlkanals untersucht. Wie sich gezeigt hat, könnte damit bei kurzen Hochwasserereignissen
mit sehr grossen Spitzenabflüssen aus der Aare in den Bielersee das
Wasser schneller in den Neuenburgersee abgegeben und damit der Bielerseepegel
gesenkt werden. Bei lang anhaltenden Hochwassern hingegen bewirkt eine
solche Massnahme keine entscheidende Verbesserung. Kaum Einfluss hat die
Leistungsfähigkeit des Zihlkanals auf die Situation unterhalb des
Bielersees. Deshalb sollen im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung
auch an der Aare Verbesserungsmassnahmen geprüft werden.
Ausarbeitung
der Details in Folgeprojekten
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Auch
nach der Optimierung des bestehenden Systems der Jurarandseen und der unterliegenden
Aare können sich Hochwasser ereignen, welche zu dessen überlastung
führen. Es ist damit zu rechnen, dass auch zukünftig sowohl die
Abfluss-Zielgrösse von 850 m3/s in Murgenthal als auch die Hochwassergrenzen
der Jurarandseen bei ausserordentlich grossen Ereignissen überschritten
werden. Eine umfassende Notfallplanung zur Begrenzung der Schäden
in solchen Situationen ist daher unerlässlich.
Ziel
aller Massnahmen ist letztlich eine Minimierung der Gesamtschäden.
Deshalb sind die betroffenen Kantone derzeit daran, die potenziellen Schäden
in Abhängigkeit der Seestände, bzw. der Aareabflüsse zu
erheben. Zusammen mit den Ergebnissen der Ereignisanalyse bilden diese
Daten die Basis für die Ausarbeitung des detaillierten Hochwasserregulierungskonzepts,
bzw. für den Entscheid über die Planung und Realisierung baulicher
Massnahmen. Für die Realisierung der Folgeprojekte wurde beschlossen
eine Projektorganisation aufzubauen, die alle betroffenen Kreise (Bund
und Kantone, aber auch Dritte wie etwa Kraftwerksbetreiber) umfasst.
Quelle:
Text Bundesamt für Umwelt BAFU, Juli 2008 |
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Hagneck-Kanal
2007 |
Hagneck-Kanal
2007 |
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