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Hochwasserschutz Aargau
Hochwasserschutz im Aargau
Bauarbeiten am Klingnauer Stausee 2007
Massnahmen gegen Verlandung 2016
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Hochwasserschutz im Kanton Aargau
Präventive Hochwasserschutz-Massnahmen von Bund und Kantonen
Bauarbeiten am Klingnauer Stausee (Aargau)
Auf der linken Seite des Klingnauer Stausees, unmittelbar nach der Döttinger Brücke, wird eine Verbindungsrinne ausgebaggert.

Ziel dieses Pilotprojekts ist es, die fortschreitende Verlandung auf der linken Seeseite aufzuhalten sowie die Wasserqualität zu verbessern.

Die Verlandung des Klingnauer Stausees begann unmittelbar nach dessen Aufstau 1935.

Der ursprüngliche Seeinhalt hat sich im Laufe der Zeit von rund sieben Millionen Kubikmeter auf weniger als die Hälfte verringert. Vor allem im linken Stauraum haben sich grosse Mengen an Schwebstoffen abgelagert. Entsprechend füllt sich der See langsam auf.

Zudem hat das Hochwasser vom Mai 1999 gezeigt, dass bereits Schutzdefizite im oberen Bereich des Stausees bestehen. Ohne Gegenmassnahmen werden sich diese noch verstärken.

Hochwasser im Kanton Aargau: Ereignisse am Do 9. August 2007 - Bilder
Einsatzkräfte Döttingen Döttingen Windisch
Klingnau
Klingnauer Stausee bei Klingnau-Döttingen AG:
Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) hat sich deshalb entschlossen, die drohende Verlandung des Stausees mit einer 250 Meter langen, rund acht Meter breiten und einen Meter tiefen Verbindungsrinne zu verzögern. Dies nach intensiven Vorabklärungen und unter Einbezug der Fachstellen für Fischerei und Naturschutz sowie der Standortgemeinden. Die Verbindungsrinne soll mehr Dynamik in die linke Seeseite bringen. Ausserdem wird durch die Zufuhr von frischem Aarewasser die Wasserqualität in dieser Zone verbessert.
Hochwasser im August 2007:
Überflutungräume Klingnauer Stausee
Hochwasser im August 2007:
Klingnauer Stausee - Damm an der Kapazitätsgrenze
Die Bauarbeiten werden Mitte August 2007 beginnen und voraussichtlich bis Mitte Oktober 2007 andauern. Der Aushub des Materials erfolgt mit einem speziellen Bagger, welcher auch bei geringen Bodenfestigkeiten arbeitet und dank eingebauten Lufttanks im Wasser schwimmen kann. Rund die Hälfte des ausgehobenen Materials wird entlang der Rinne deponiert, der Rest wird abgeführt.

Wegen Unfallgefahr ist der erste Abschnitt des Dammwegs auf der linken Seeseite unmittelbar bei der Döttinger Brücke während den Bauarbeiten nicht passierbar. Eine Umleitung wird signalisiert. Bei der Bauausführung kann es ausserdem zu Geruchsimmissionen kommen, hervorgerufen durch die Zersetzung biologischer Substanzen ohne Sauerstoff. Durch diese so genannte anaerobe Gärung entsteht ein für die menschliche Gesundheit unbedenkliches Gasgemisch.

Vor, während und nach den Arbeiten wird der Boden mittels chemischen, physikalischen und biologischen Analysen überwacht. Ebenso werden die Wasserqualität, die hydraulische Strömung und die fischereibiologische Entwicklung des Stausees systematisch erfasst.

Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch wertvolle Erfahrungen für das anschliessende umfangreichere Reaktivierungsprojekt des Klingnauer Stausees.

Quelle: Text Kanton Aargau August 2007

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Massnahmen gegen Verlandung im Klingnauer Stausee werden umgesetzt

Der Regierungsrat genehmigt Pilotprojekt im Klingnauer Stausee

Mit einem Pilotprojekt will der Regierungsrat die Verlandung des Klingnauer Stausees verlangsamen und neue Wasserflächen schaffen. Nach der Umsetzung wird ein mehrjähriges Monitoring aufzeigen, wie sich dieser Eingriff tatsächlich auf den Verlandungsprozess und das Lebensraumsystem im Stausee auswirkt. Das Pilotprojekt soll wichtige Grundlagen für ein zukünftiges Verlandungsmanagement liefern. Das Bauprojekt wird dem Grossen Rat aufgrund von diversen Projektverbesserungen noch einmal vorgelegt.

Der Klingnauer Stausee ist aus naturschützerischer wie landschaftlicher Sicht ein wichtiges Gewässer und beliebter Naherholungsraum im unteren Aaretal. Er ist ein international bedeutendes Schutzgebiet für Wasser- und Watvögel. Der Jahrzehnte dauernde natürliche Sedimenteintrag hat aber eine stetige Verlandung des Sees seit seiner Erbauung bewirkt. Als Folge der Verlandung ist das Seevolumen in den letzten 80 Jahren von 7 Millionen Kubikmeter auf weniger als 2 Millionen Kubikmeter Wasser geschrumpft und die Wasseroberfläche wurde immer mehr zu einer bewaldeten Landfläche. Mit dem nun vom Regierungsrat genehmigten Pilotprojekt werden wichtige Lebensräume gesichert, insbesondere Flachwasserzonen, Schlick- und Schilfbereiche. Die weitere Entwicklung hin zum Wald wird aufgehalten und die fortschreitende Verlandung verlangsamt.

Projektverbesserungen im 2016

Im Frühling 2014 legte das BVU das Bauprojekt zur Erstellung eines Seitenarms zwischen Aarelauf und Gippinger Graben öffentlich auf. Das Bauprojekt sieht eine Entlastung des verlandeten Gebiets am linken Seeufer vor. Umfangreiche tiefenselektive Beprobungen und Laboranalysen des Feinanteils der Sedimente geben ein genaues Bild der stofflichen Belastung. Aufgrund der eingegangenen Eingaben wurde das Bauprojekt in den vergangenen zwei Jahren stark verbessert. Die entsprechenden Projektänderungen wurden im Herbst 2016 noch einmal öffentlich aufgelegt. Neu werden zwei Flachwasserzonen geschaffen und der Seitenarm einseitig ans Hauptgerinne der Aare angeschlossen. Vorsorglich werden, gestützt auf die Empfehlungen der Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR), insgesamt 7'500 Kubikmeter Sediment in Deponien entsorgt. Es handelt sich dabei um Sedimentabschnitte, deren stoffliche Belastung über den IKSR-Grenzwerten und auch über der bestehenden Hintergrundbelastung des Hochrheins liegt. Das übrige Feinmaterial von 16'000 Kubikmeter wird unmittelbar vor dem Zusammenfluss von Aare und Rhein wieder dem Gewässer zurückgegeben, wobei die Rückgabe zum Schutz der Fische nur bei mittleren und hohen Rheinabflüssen erfolgt.

Im Rahmen eines mehrjährigen Monitorings wird untersucht und beurteilt, wie sich der Eingriff auf den Verlandungsprozess und die Lebensräume auswirkt. Das Pilotprojekt wird vom Bundesamt für Umwelt unterstützt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf zirka 2,9 Millionen Franken brutto.

Vollständige Entsorgung bringt keinen Zusatznutzen

Im Rahmen der öffentlichen Auflage haben sowohl die betroffenen Gemeinden als auch die Umweltverbände positive Stellungnahmen zum Projekt und zu den vorgeschlagenen Verbesserungsmassnahmen abgegeben. Im Vorfeld der Erarbeitung des Pilotprojekts hat sich aber gezeigt, dass der Aargauische Fischereiverband nach wie vor eine vollständige Entsorgung der Sedimente wünscht. Dies würde aus Sicht des Regierungsrates keinen Zusatznutzen mit sich bringen. Die Entsorgungsvariante würde ein Mehrfaches an Lastwagenfahrten produzieren und zu einer deutlich höheren Verkehrsbelastung der betroffenen Gemeinden führen. Dadurch würde die Umweltbilanz des Projekts merklich verschlechtert. Zudem müssten über dreimal so viele Flusssedimente im Kulturland entwässert werden, was zusätzliche Fruchtfolgeflächen erster Güte beanspruchen würde.

Das Bauprojekt wird auf Wunsch des Aargauischen Fischereiverbands durch fischökologische Aufnahmen begleitet. Für die Fische werden nebst der Schaffung neuer Wasserflächen im Klingnauer Stausee zusätzlich mehrere 1'000 Kubikmeter Kies in den Rhein zugegeben. Diese Kieszugaben leisten einen wertvollen Beitrag zur Geschiebereaktivierung im Hochrhein. Die vollständige Entsorgung der Sedimente hätte auch Mehrkosten zur Folge; diese würden den vom Grossen Rat gesprochenen Projektkredit von 2,44 Millionen Franken netto massiv überschreiten.

Keine Mehrkosten durch Projektverbesserungen

Der Regierungsrat wird das Bauprojekt dem Grossen Rat aufgrund der genannten Projektverbesserungen noch einmal zum Beschluss vorlegen. Dies, obwohl die Projektänderungen keine Mehrkosten gegenüber dem bereits bewilligten Kredit zur Folge haben. Der Kanton möchte mit den Bauarbeiten im Sommer 2017 beginnen. Bei guter Wasserführung im Rhein könnte das Bauprojekt bereits im Herbst 2017 abgeschlossen werden.

Quelle: Text Kanton Aargau, 21. Dezember 2016
Hochwasserschutz Klingnauer Stausee - Bilder
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Präventive Hochwasserschutz-Massnahmen der Gemeinden: Hochwasser-Rückhaltebecken
Wasserrückhaltebecken der Gemeinde Villmergen am 9. August 2007 Wasserrückhaltebecken der Gemeinde Villmergen nach der Entleerung am 12. August 2007
Wasserrückhaltebecken der Gemeinde Villmergen

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