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Schweiz: Hochwasser-Management
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Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt Emme, Biberist-Gerlafingen |
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Das Bau- und Justizdepartement bringt den Kantonalen Erschliessungs- und Gestaltungsplan "Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt Emme, Biberist-Gerlafingen" vom 8. Januar bis zum 8. Februar 2009 zur öffentlichen Auflage. Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung wurden die betroffene Bevölkerung an Veranstaltungen in den Gemeinden Biberist und Gerlafingen über das Vorhaben informiert.
Die Diskussionen an den beiden Anlässen und die eingegangenen schriftlichen Anregungen zum Projekt zeigen, dass das Projekt bei der Bevölkerung und Naturschutzorganisationen auf grosse Akzeptanz stösst. Die Pläne kommen sogegenüber dem Mitwirkungsprojekt nahezu unverändert zur Auflage. Verbessert wurde das Projekt in Bezug auf die Zugänglichkeit des Dammes für Unterhaltsfahrzeuge.
Quelle:
Text Kanton Solothurn 2010 |
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Hochwasserschutz- und Renaturierung |
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Im Mittelalter zwang das Bevölkerungswachstum viele Menschen die ufernahen Gebiete der Mittellandflüsse zu besiedeln. Diese Gebiete (in vielen Regionen Schachen genannt) waren bei Hochwasser äusserst Überschwemmungsgefährdet.
Ab dem 15. Jahrhundert begannen die lokalen Gemeindebehörden, Uferschutzbauten zu erstellen. Die Uferschutzbauwerke wurden ohne Absprache mit den benachbarten Gemeinde lediglich zum Schutz der lokalen Schachenbewohner errichtet. Das unkoordinierte Vorgehen brachte nicht nur Vorteile.
Ab 1802 formierte sich die Schweizerische Eidgenossenschaft allmählich zu einem modernen, föderalistisch ausgerichteten Bundesstaat.
Die Inkraftsetzung der Bundesverfassung im Jahr 1848 brachte die Gemeinden und Kantone dazu, gemeinschaftliche Aufgaben wie den Überschwemmungs- und Uferschutz gemeinsam anzupacken. Bundesgesetze wie das Bundesgesetz über die Wasserpolizei von 1877 schufen die Voraussetzungen dafür, dass die Kantone eigene Wasserbaupolizeigesetze erarbeiteten.
Die Arbeiten der 1. Juragewässer-Korrektion im Bereich der Aare wurden von 1868 bis 1891 durchgeführt.
1886 wurde mit den Bauarbeiten für eine umfassende Korrektion der Emme begonnen. Wie bei allen Korrektionsvorhaben dieser Zeit bestanddie Absicht, mit einer gleichmässigen Begradigung und Eindämmung des Flusses die Fliessgeschwindigkeit der Gewässer zu erhöhen. Eine höhere Fliessgeschwindigkeit begünstigt die Tiefenerosion, was in der Regel zu einer allmählich Absenkung der Flusssohle führt. Ein tieferer Grundwasserspiegel brachte negative Folgen für die Landwirtschaft und die Grundwasserversorgung mit sich.
Eine tiefere Flusssohle führt allerdings auch zu einem Absinken des flussnahen Grundwasserspiegels. Die höhere Fliessgeschwindigkeit des Wassers erhöht auch die Seitenerosion. Zahlreiche Uferverbauungen, Böschungen und Brückenfundamente wurden unterspült.
In der heutigen Zeit ist die Einsicht gereift, dass die Flüsse wieder mehr Platz benötigen. Bei Hochwasserereignisse wurden die Hochwasserschutzbauten immer häufiger über- und unterspült. Die Schachengebiete haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu hochwertigen Siedlungs- und Wirtschaftsräumen entwickelt. Das Ausmass der Hochwasserschäden stieg nach jedem grösseren Hochwasser.
Wegen des sich abzeichnenden Klimawandels wurden vermeintliche Jahrhunderthochwasser zu Jahrzehntehochwassern. Ein Hochwassereignis, welches bisher alle 10'000 Jahre zu erwarten war, wird nun nach neueren statistischen Berechnungenalle 300 Jahre eintreten. Die folgenschweren Hochwasser in den Jahren 2005 und 2007 haben bei den Kantons- und Gemeindebehörden zu einem Umdenken geführt.
Solothurn:
7. März 2010 - Verpflichtungskredit Hochwasserschutzprojekt «Emme»
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