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Steingletscher am Sustenpass (Kanton Bern) - Rückgang in Raten
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Steingletscher Tierberglihütte: Klimawandel gefährdet den Winterzustieg
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Steingletscher am Sustenpass (Kanton Bern)
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Tierberglihütte: Klimawandel gefährdet den Winterzustieg

Die auf rund 2'800 m ü.M. gelegene Tierberglihütte ist während den Wintermonaten bei idealen Schneeverhältnissen vom Berghotel Steinsee aus mit einem Aufstieg über den Steingletscher erreichbar.

Zu Beginn des Jahrtausends floss der Steingletscher noch als kompakter Eisstrom von den Hängen des Susten- und des Gwächtenhorns um den Bockberg herum talwärts zum Steinsee. Berggewohnte Tourengänger/innen konnten in dieser Zeit bei genügend Schnee und zugeschneiten Gletscherspalten die Tierberglihütte relativ gefahrlos über den Steingletscher erreichen.

Innerhalb von wenigen Jahren verlor der Steingletscher vor allem im unteren Teil beträchtlich an Eismasse. An der letzten Geländestufe auf ca. 2'400 m ü.M., wo der Eisstrom über eine Felskante fliesst und dabei seine Fliessrichtung von Nordost auf Nord ändert, begann ab dem Jahr 2006 allmählich der Felsgrund aus dem Eiskörper durchzuschimmern.

Bereits 2010 hatten sich in der Geländestufe als Folge der Schmelzprozesse je eine deutlich sichtbare Felswand und ein Felssporn inmitten des Gletschereismassen herausgebildet.

Über der vom Eis befreiten Felsinsel bildete der Steingletscher Séracs (Seracs). Seracs sind Eistürme und Eispfeiler, welche sich im Gletscherkörper bei markanten Geländekanten als Folge der Fliess- und Ausdehnungsbewegungen zusammen mit Quer- oder Längsspalten bilden können. Der Name Sérac wird für weissen, weichen Weichkäse aus Frankreich verwendet.

Von Jahr zu Jahr vergrösserte sich die freigelegten Felsflächen. Das Gestein in der Felswand unter den Seracs verlor an Stabilität. 2019 und vor allem 2020 donnerten mehrere Felsabbrüche auf die Gletscherzunge des Steingletschers hinunter. Teile der Eisfläche, welche im Winter für den Zustieg zur Tierberglihütte benutzt werden, sind nun mit Felsbrocken übersät. Die zahlreichen Fels- und Eisabbrüche begannen die Auf- und Abstiegsroute zur SAC-Hütte zunehmend zu gefährden. Die alternativen Zustiegsvarianten sind in dieser Hochgebirgslandschaft je nach Schnee- und Wetterbedingungen ebenfalls durch Steinschlag oder Lawinenabgänge bedroht.

Die Felspartien im Steingletscher werden sich in den kommenden Jahren vergrössern. Mit dieser Entwicklung wird auch das Risiko für Felsstürze, Steinschläge und Eisabgänge im Bereich des Gletschers zunehmen.

Steingletscher Zeuge des Klimawandels
Steingletscher
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