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Gletscher in der Schweiz |
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Gletscher in der Schweiz Weitere Informationen |
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Gletscher:
Es war einmal ... Gletscher im Surenen-Tal |
2001 - 2020: 20 Jahre Gletscherentwicklung im Surenen-Tal
Der östliche, höher gelegene Talabschnitt mit dem Namen Surenen gehört zum Kanton Uri, der westliche Teil zum Kanton Obwalden.
Vom Surenenpass her fliesst die Engelberger Aa in Richtung Engelberg OW. Die Engelberger Aa transportiert das Schmelzwasser von zahlreichen Gletschern in den Vierwaldstättersee.
Im Surenen-Tal fliessen an der nach Norden exponierten Talflanke zahlreiche Gletscher talwärts. Wie auch in anderen alpinen Regionen der Schweiz haben sich diese Gletscherströme als Folge der Klimaerwärmung markant zurückgebildet.
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Gletscher in der Region Engelberg (Obwalden) |
Seit der Jahrtausendwende haben der Firnalpeligletscher, der Firnalpelifirn, der Grassengletscher und der Spannortgletscher massiv an Eisvolumen verloren.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Gletscherfeldern ist teilweise schon weggeschmolzen. Im Jahr 2000 waren die Firnfelder entlang der Grate noch untereinander verbunden. Im Jahr 2020 finden sich dort bereits einige nicht mehr miteinander verbundene Eisflächen. Der einst kompakte Eispanzer hat sich in einzelne Eisfelder aufgelöst.
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Am augenfälligsten zeigt sich der Rückgang der Eismassen beim Grassengletscher. Der Gletscher breitet sich gegenwärtig (Stand: 2020) von rund 2'200 m ü.M. (Gletscherzunge) bis zum oberen Eisrand in einer Höhen von etwa 2'700 m ü.M. aus. Auf der Landeskarte, welche das Bundesamt für Topographie in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts publiziert hatte, reichte der Grassengletscher fast bis zum Grassengrat auf ca. 2'900 m ü.M. hinauf. Der Grassengletscher war vor der Jahrtausenwende in den obersten Lagen sogar mit dem weiter östlich liegenden Spannortgletscher verbunden.
Wo sich 2004 noch stattliche Eismassen talwärts schoben und Gletscherspalten von ihrer Bewegung zeugten, befanden sich im Herbst 2020 Dutzende von zusammenhanglosen Eisflecken. Der Grassengletscher hat sich im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte in viele Einzelteile aufgelöst. Die Hauptgletscherfläche hat sich in dieser Zeit durch ein Abschmelzen des Verbindungstücks in zwei unabhängige Eiskörper aufgeteilt. Von den aufgesplitterten Überresten des ehemaligen Firnfeldes, welches im Jahr 2001 noch intakt war, wird bei unveränderter Klimaentwicklung künftig kein neu gebildetes Firneis mehr nachgeschoben.
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Grassengletscher (Obwalden) 2006-2020 |
Die Bildung von neuem Firneis ist die Voraussetzung dafür, dass ein Gletscher wachsen bzw. vorstossen kann. Auch in den grössten Eisflächen des Grassengletschers bilden sich keine neuen Gletscherspalten mehr. Die dünnen Eiskörper bewegen sich kaum mehr. Dem Gletscher fehlt die Eismasse, welche von der Schwerkraft talwärts getrieben werden kann. Die Gletschzunge verharrte in den letzten Jahren in der Region, wo sie sich schon vor vielen Jahren befand. Sie verliert allerdings an Eisvolumen und die dünne Eisdecke zerbricht langsam.
Der Grassengletscher wird voraussichtlich in den kommenden Jahren bis auf auf einige kümmerliche Eisreste abschmelzen.
Die Gletscher im Meiental (Kanton Uri) |
Alpinisten, welche vom Surenen-Tal her den Berggrat über den Stössensattel, den Grassenpass oder die Schlossberglücke überwinden, gelangen ins Meiental im Kanton Uri. Durch das Meiental führt eine Strasse hinauf zum Sustenpass.
Auf den nach Süden ausgerichteten Hängen im Meiental befinden sich zahlreiche Gletscherfirne wie u.a. der Stössenfirn, den Wichelplanggfirn, den Chüefadfirn, den Rossfirn oder den Glattfirn. Diese Eisfelder sind stärker der Sonneneinstrahlung ausgesetzt und schmelzen unter dem zusätzlichen Einfluss der Klimaerwärmung wesentlich rascher als die Gletscher im Surenen-Tal.
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Firnalpeligletscher 2020 und 2006 |
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Spannortgletscher 2001 und 2004 |
Nach Angaben auf der Landeskarte reicht der Spannortgletscher vom Spannortjoch über den Chüefadenpass bis etwa zur Geländekante Scheidegg parallel zur Kantonsgrenze Uri-Obwalden beim Grassenpass.
Im Bereich der Scheidegg floss um die Jahrtausendwende ein Seitenarm des Spannortgletschers in Richtung Grassengletscher im Westen. Zu dieser Zeit war es theoretisch möglich, den Spannortgletscher und den Grassengletscher auf einer festen Eisunterlage zu überqueren. Zwischen dem Firnalpeligletscher und dem Grassengletscher gab es im Jahr 2000 bereits keinen verbindenden Eiskanal mehr.
Von 2000 bis 2020 hat sich der Spannortgletscher zu vier nicht mehr verbundenen Teilgletschern zurückgebildet. Der Spannortgletscher und der Grassengletscher berühren sich seit kurzem nicht mehr. Die ehemaligen Wülste der Gletscherzungen sind zu platten Eisflächen abgeschmolzen.
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