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Wasserkraftanlagen in der Schweiz
Wasserkraftanlagen Gougra im Val d'Anniviers und Val de Moiry
Grünes Licht für Sanierung der Kraftwerkszentrale Mottec (VS) 2019
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Schweiz: Hydraulische Erzeugung von elektrischer Energie
Wasserkraftanlagen Gougra im Val d'Anniviers und Val de Moiry

Die Aktienmehrheit der Kraftwerke Gougra AG ist im Besitz der Alpiq AG (54 %). Anteile am Aktienkapital besassen 2020 die Rhonewerke AG in Ernen (27,5 %), die Gemeinde Siders, 7,5 %, die Gemeinde Anniviers (7,7 %), die Gemeinde Chippis (1,8 %), die Gemeinde Chalais (0,5 %) und die Sierre Energie SA (1 %).

Das Unternehmen "Kraftwerke Gougra SA" betreibt im Val d'Anniviers drei Kraftwerke und im Val Moiry ein Kraftwerk.

Das Niederschlagswasser und das Schmelzwasser der Gletscher Glacier de Moiry im Val Moiry und Turtmanngletscher im oberen Turtmanntal wird mit Wasserfassungen abgezweigt, dann in den zwei Stauseen Turtmannsee bzw. Lac de Moiry gesammelt und anschliessend durch ein Netz von Druckstollen, Druckschächten und Freispiegelstollen zu den Turbinen in den drei Kraftwerken im Val d' Anniviers geleitet. Das Wasser aus dem oberen Val d'Anniviers mit dem Glacier de Zinal am Talende fliesst im Fluss Navisence auf natürlichem Weg in das Ausgleichsbecken beim Pumpspeicherkraftwerk Mottec.

Das Schmelzwasser der Gletscher spült den Konzessionsgemeinden im Einzugsgebiet der Kraftwerke erhebliche Wasserzinsen in die Gemeindekassen. Die Munizipalgemeinden Oberems und die Munizipalgemeinde Turtmann lieferten sich eine rechtliche Auseinandersetzung um die Wasserrechte im oberen Turtmanntal.Das Kantonsgericht des Kanton Wallis entschied in einem Urteil vom 5. Juli 2004, dass die Gemeindegrenze zwischen den beiden Munizipalgemeinden im oberen Turtmanntal vom Weisshorn aus durch die Mitte des Turtmanngletschers und später entlang des Flusses Turtmänna verlaufen soll. (aus Bütler, 2006, S. 93-146, Bütler, M. (2006) Gletscher im Blickfeld des Rechts, Zürcher Diss., Abhandlungen zum schweizerischen Recht, Nr. 725, Bern)

Im Kraftwerk Mottec im Val d'Anniviers stehen drei Peltonturbinen, welche mit 3 Generatoren elektrischen Strom erzeugen können. Eine dieser Turbinen dient als Speicherpumpe, welche Wasser in den Stausee Lac de Moiry hochpumpen kann. Eine zweite Turbine dient auch als Siphonpumpe, welche im Leitungsnetz einen Gegendruck erzeugt, um die Höhendifferenz zwischen den beiden unterschiedlich hoch gelegenen Speicherseen auszugleichen.

Das im KW Mottec turbinierte Wasser wird über einen rund 67 km langen Druckstollen auf die drei Peltonturbinen im KW Vissoie weiter talabwärts geleitet.

Das im KW Vissoie turbinierte Wasser gelangt in ein Ausgleichsbecken, von wo aus es bei Bedarf über einen 8,5 km langen Freispiegelstollen bis Niouc und von dort über eine 1,1 km lange Druckrohrleitung auf die drei Peltonturbinen im KW Navisence unten im Rhonetal fliesst.

Der in den Kraftwerken Mottec und Vissoie produzierte elektrische Strom fliesst über eine 9,5 km und eine 10 km lange 65 kV-Übertragungsleitung in die Schaltanlage Creux de Chippis. Im Unterwerk Chippis wird der elektrische Strom auf Hochspannung mit 220 kV transformiert undkünftig in die neue 380 kV-Höchstspannungsleitung eingeleitet.

Swisstopo und das Bundesamt für Energie bezeichnen den durch das Val d'Anniviers fliesenden Fluss und das Kraftwerk bei Chippis mit den Namen "Navisence". Das Krafterkunternehmen verendet dafür "Navizence". Unterschiedliche Schreibweisen gibt es auch für "Barneuza" bzw "Barmeusa"

Im unteren Turtmanntal betreibt die Argessa AG zwei Wasserkraftwerke Turtmann (Turtmannwerk) und Oberems (Illseewerk). Die Aktionäre der Aktiengesellschaft sind die Konzessionsgemeinden Oberems, Turtmann, Agarn, Leuk und Ergisch sowie dem Energie Service Biel.

Die Wasserkraftanlage Oberems ist ein Pumpspeicherkraftwerk, welches bei Bedarf Wasser aus einem Ausgleichbecken zurück in den Illsee pumpen kann. Auf der Märetschialp besteht eine Pumpzentrale.

Das Kraftwerk Turtmann (Müllacheren) ist ein Speicherkraftwerk, welches das Wasser aus dem Illsee, den Märetschiseen und dem Turtmannbach (Turtmänna) zur Erzeugen von elektrischer Energie nutzt.

Die Gemeinde Oberems turbiniert in einem kleinen Laufkraftwerk das Wasser des Borterbachs.

Quellen: Gougra AG, Alpiq, Argessa AG, BFE - Text: RAOnline

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Grünes Licht für Sanierung der Kraftwerkszentrale Mottec (VS)

Die Kraftwerke Gougra AG hat grünes Licht für die Sanierung der drei Maschinengruppen in der Zentrale Mottec im Wallis gegeben. Fast 60 Jahre nach deren Errichtung werden zwei Gruppen ersetzt und die dritte wird erneuert. Durch die Modernisierung kann die Leistung des Wasserkraftwerks um 18 MW erhöht und die Jahresproduktion um 5 Millionen kWh gesteigert werden.

Die Zentrale Mottec im Val d'Anniviers wird demnächst modernisiert. Die Kraftwerke Gougra AG hat beschlossen, die drei Maschinengruppen im Zentrum des Wasserkraftkomplexes zu neuem Leben zu erwecken und dafür 31,2 Mio. CHF zu investieren. Die Sanierung wird für die Anlage einen Mehrwert ergeben, denn durch die Erhöhung der Leistung von 69 auf 87 MW können zusätzlich fünf Millionen kWh Strom pro Jahr produziert werden, was dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 1'400 Haushalten entspricht. Darüber hinaus wird der Regelbereich des Kraftwerks für Netzdienstleistungen (Systemdienstleistungen) nach der Sanierung vergrössert.
Neue Komponenten für mehr Leistung

Zwei der insgesamt drei Maschinengruppen werden vollständig saniert. Hierfür werden die Hauptkomponenten - Schieber, Turbinen, Generatoren und Transformatoren - ausgetauscht. Durch die neuen Komponenten steigt die Leistung der beiden Gruppen um jeweils 9 MW von 23 MW auf 32 MW. Die dritte Maschinengruppe wird einer Revision unterzogen. Die Arbeiten finden in den Jahren 2020 bis 2022 statt. Aufgrund der sorgfältigen Planung kann der Kraftwerkskomplex Gougra während der Bauzeit ohne grössere Produktionsausfälle weiterbetrieben werden.

Unterstützung durch den Bund

Im Februar 2019 gewährte das Bundesamt für Energie (BFE) der Kraftwerke Gougra AG für die Leistungssteigerung der beiden Maschinengruppen einen Bruttoinvestitionsbeitrag in Höhe von 4,9 Mio. CHF. Dieser Investitionsbeitrag gehört zu den in der Energiestrategie 2050 vorgesehenen Fördermassnahmen für grosse Wasserkraftanlagen. Hierbei handelte es sich um den ersten Beitrag des BFE im Jahr 2019.

Teil der fünftgrössten Wasserkraftanlage im Kanton Wallis

Die Zentrale Mottec ist Teil des Wasserkraftkomplexes Kraftwerke Gougra AG im Val d'Anniviers. Die 1958 erbaute Zentrale turbiniert auf der einen Seite das im fast 600 Meter höher gelegenen Lac de Moiry gespeicherte Wasser. Auf der andern Seite pumpt die Anlage das Wasser der beiden Bäche Navizence im Val d’Anniviers und Turtmänna im Turtmanntal in den Stausee Moiry.

Der Gougra-Komplex ist in Bezug auf die Produktionskapazität die fünftgrösste Wasserkraftanlage im Wallis. Sie produziert pro Jahr durchschnittlich 640 GWh Strom aus erneuerbaren Energien, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 180'000 Haushalten entspricht. Die Aktionäre der Gesellschaft sind Alpiq (54 %), die Rhonewerke (27,5 %), die Gemeinden Anniviers (7,7 %), Chippis (1,8 %), Chalais (0,5 %) und Siders (7,5 %) sowie Sierre Energie (1 %).

Quelle: Text ALPIQ, 9. Juli 2019
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