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Öffentliche Sozialausgaben in der OECD |
Anteil der Sozialausgaben am BIP weiter auf hohem Niveau |
Neue OECD-Daten zeigen, dass das Verhältnis der öffentlichen Sozialausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2016 in den meisten OECD-Ländern mit durchschnittlich 21% des BIP auf einem historischen Höchststand verweilt. Die höchsten Ausgaben in Bereichen wie Renten, Gesundheitsversorgung oder Familienbeihilfen finden sich mit knapp über 30% des BIP in Frankreich und Finnland, gefolgt von Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Norwegen und Schweden mit über 25%. Am anderen Ende der Skala liegen Chile, Korea, Lettland, Mexiko und die Türkei, die weniger als 15% des BIP für Sozialleistungen ausgeben.
Öffentliche Sozialausgaben 2016
Betrachtet man die Zunahme des Anteils der öffentlichen Sozialausgaben seit 2000, so betrug dieser im OECD-Durchschnitt 3,0%. In Griechenland, Spanien und Portugal, aber auch in Finnland, Belgien, Japan, Korea und den USA machte der Zuwachs mehr als 5,0% aus. In Deutschland hingegen blieb die Quote nahezu konstant. (Österreich +2,3%, Schweiz +3,4%).
Im OECD-Durchschnitt stellen die Rentenausgaben mit 8,7% des BIP den grössten Anteil der Sozialleistungen dar, gefolgt von Ausgaben für die Gesundheitsversorgung mit 6,0%. Leistungen in anderen Bereichen sind weitaus geringer - Familienbeihilfen liegen bei 2,1% des BIP und Ausgaben für Arbeitslosenhilfe und aktive Arbeitsmarktpolitik bei nur 1,4% des BIP.
Anteil der Sozialausgaben am BIP |
Die grössten Zuwächse wurden bei den Renten verzeichnet, wo die realen Ausgaben zwischen 2010 und 2013 in allen OECD-Staaten, ausgenommen Estland und Polen, angestiegen sind. Dieser Aufwärtstrend resultiert aus steigenden Lebenserwartungen und der zunehmenden Anzahl an Arbeitnehmern, die in den Ruhestand gehen. Die öffentlichen Ausgaben für die Gesundheitsversorgung stiegen weiter, allerdings deutlich weniger stark, als es in den Jahren 2005 bis 2009 der Fall war. Lediglich Israel, Japan und Mexiko haben seit 2010 eine höhere Anstiegsrate ihrer Gesundheitsausgaben. Chile und Korea sind die einzigen Staaten, in denen die Gesundheitsausgaben seit 2005 jährlich um mehr als 5% anstiegen.
Um ein vollständiges Bild zu erhalten, gilt es aber auch, die privaten Aufwendungen zur sozialen Sicherung sowie entsprechende steuerliche Begünstigungen zu beachten. Dazu enthält die Datenbank auch Schätzungen zu den Sozialausgaben von Unternehmen, Einzelpersonen oder Nichtregierungsorganisationen in Bereichen wie Gesundheits- und Rentenleistungen: diese privaten Sozialausgaben belaufen sich im OECD-Durchschnitt auf 2,7% des BIP. In Deutschland machen sie 3,3% des BIP aus (Österreich 2,0%, Schweiz 6,8%). In den Vereinigten Staaten sind sie mit 11,4% am höchsten.
Werden die öffentlichen und privaten Sozialausgaben addiert und auch steuerliche Begünstigungen berücksichtigt, so rücken die USA mit fast 30% des BIP auf die zweite Stelle der OECD-Staaten mit den höchsten Nettosozialausgaben vor, direkt hinter Frankreich. Deutschland bleibt mit 25% im oberen Mittelfeld und hat damit vergleichbare Nettosozialausgaben wie das Vereinigte Königreich. (Österreich 24%, Schweiz 22% des BIP).
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Quelle: Text OECD, 20. Oktober 2016 |
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Bruttoinland-
produkt (BIP) |
Das BIP ist die Summe aller durch Produktion von Waren und Dienstleistungen erzielten Wertschöpfungen. Es basiert auf dem Inlandkonzept, d.h. umfasst alle auf dem Gebiet eines Landes produzierten Güter, unabhängig vom Wohnort bzw. Firmensitz. Das BIP wird berechnet nach dem Produktionsansatz, indem vom Gesamtwert der produzierten Waren und Dienstleistungen die Vorleistungen, also der Wert vor der Produktion, abgezogen werden. Weiter müssen die indirekten Steuern (Mehrwertsteuer) und die Nettoeinfuhrabgaben dazugezählt werden. Alternativ lässt sich das BIP nach dem Verwendungsansatz darstellen, d.h. als Summe aller Ausgabenkomponenten (Konsum, Investitionen, Exporte minus Importe) bei der Verwendung der Einkommen durch die privaten und öffentlichen Haushalte sowie die Unternehmen. |
Gini-Koeffizient |
Mass für die Ungleichverteilung von bspw. Einkommen zwischen Wirtschaftssubjekten. Der Gini-Koeffizient bewegt sich zwischen 0 und 1. Ist er Null, so sind die Einkommen völlig gleich verteilt, d.h. jeder und jede erhält dasselbe Einkommen.
Je grösser der Gini- Koeffizient ist, desto ungleicher ist die Verteilung der Einkommen (je geringer der Gini-Koeffizient, desto höher die Einkommensgleichheit).
Der Gini-Koeffizient basiert auf dem Konzept der Lorenzkurve und entspricht dem Verhältnis der Fläche zwischen der Diagonalen und der Lorenzkurve zur gesamten Fläche unterhalb der Diagonalen (Dreiecksfläche). Verfügen alle Personen über gleich hohe Einkommen, so fällt die Lorenzkurve mit der Diagonalen zusammen und es ergibt sich ein Gini-Koeffizient von 0. Verfügt eine Person über das gesamte Einkommen, so verläuft die Lorenzkurve entlang der beiden Achsen und der Gini-Koeffizient beträgt 1. |
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Ungleichheit bei der Einkommens- und Vermögensverteilung |
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Ungleichheit bei der Einkommens- und Vermögensverteilung |
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Millenniums-Entwicklungsziele |
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